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Des Teufels Alternative

Des Teufels Alternative

Titel: Des Teufels Alternative Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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starken Ausflugsverkehrs an diesem Wochenende waren sie nicht angehalten und kontrolliert worden. Man hatte sie einfach durchgewinkt.
    Am Abend des 20.   März lag bereits die Senegalküste hinter der Freya , die vom Kap aus mit Hilfe des Südostpassats und einer günstigen Strömung gut vorangekommen war. Obwohl die eigentliche Ferienzeit in Europa noch nicht begonnen hatte, lagen schon zahlreiche Urlauber an den Stränden der Kanarischen Inseln.
    Die Freya lief weit im Westen an den Inseln vorbei, aber am 21.   März konnten die Wachhabenden auf der Brücke bei Sonnenaufgang den Vulkan Pico de Teyde auf Teneriffa ausmachen – der erste Anblick von Land, seitdem die zerklüftete Küste der Kap-Provinz außer Sicht gekommen war. Als die Kanarischen Inseln achteraus zurückblieben, waren sich die Männer darüber im klaren, daß – falls nicht zufällig der höchste Berg Madeiras zu sehen sein sollte – sie als nächstes Zeichen einer nahen Küste erst die Leuchtfeuer sehen würden, die vor den wilden Küsten von Mayo und Donegal warnten.
    Adam Munro hatte ungeduldig eine Woche lang auf ein Wiedersehen mit der Frau, die er liebte, gewartet, aber er konnte sie vor dem vereinbarten Treffen, am Montag, dem 21.   März, nicht erreichen. Als Treffpunkt hatte er den Park der Ausstellung der volkswirtschaftlichen Errungenschaften der UdSSR vorgeschlagen, dessen 238 Hektar großes Gelände in den Botanischen Garten der sowjetischen Akademie der Wissenschaften überging. Dort erwartete Walentina ihn kurz vor Mittag in einem windgeschützten Gehölz. Weil Gefahr bestand, daß ein anderer Besucher sie zufällig beobachtete, durfte Munro sie nicht küssen. Walentina war von den Nachrichten aus London begeistert.
    »Ich muß dir auch etwas erzählen!« sagte sie eifrig. »Das Zentralkomitee entsendet in der ersten Aprilhälfte eine Delegation zum Parteitag der rumänischen Bruderpartei, und ich soll mitfliegen. Sascha hat ab dem Neunundzwanzigsten frei, und wir reisen am Fünften nach Bukarest ab. Nach zehn Tagen muß es dann jedem ganz normal erscheinen, wenn ich mit meinem Sohn, der sich in der Stadt langweilt, für eine Woche ans Meer fahre.«
    »Gut, dann mache ich als Fluchttermin die Nacht vom achtzehnten auf den neunzehnten April fest. Auf diese Weise hast du ein paar Tage Zeit, dich in Konstanza umzusehen. Du mußt dir ein Auto mieten oder von irgend jemandem leihen und eine starke Taschenlampe kaufen. Und jetzt erkläre ich dir die einzelnen Schritte, Walentina. Merk dir alles gut, damit du nichts falsch machst!
    Nördlich von Konstanza liegt das Seebad Mamaia, das das ganze Jahr über von Pauschalreisenden aus dem Westen stark besucht wird. Am achtzehnten April fährst du abends nach Mamaia und von dort aus weiter nach Norden. Genau zehn Kilometer nördlich von Mamaia führt ein Weg von der Küstenstraße nach rechts zum Strand hinunter. Von der Abzweigung aus erkennst du bereits eine Landzunge mit einem niedrigen, unten weißgestrichenen Steinturm – eine Küstenmarkierung für Fischer. Du läßt den Wagen an einer Stelle stehen, die von der Straße aus nicht einzusehen ist, und gehst an den Strand hinunter.
    Um zwei Uhr morgens siehst du auf dem Meer ein Blinksignal aufblitzen: dreimal lang und dreimal kurz. Du nimmst deine Taschenlampe, deren Lichtkegel du seitlich durch eine Pappröhre abgeschirmt hast, und gibst das Antwortsignal: dreimal kurz und dreimal lang. Das Motorboot kommt dann an den Strand, um dich und Sascha an Bord zu nehmen.
    An Bord sind zwei Matrosen und ein Mann, der dich auf russisch anspricht. Du gibst dich mit dem Satz ›Die Nachtigall singt auf dem Berkeley Square‹ zu erkennen. Hast du das?«
    »Ja. Wo ist der Berkeley Square, Adam?«
    »In London. Er ist sehr schön – wie du. Ein Platz mit vielen Bäumen.«
    »Und singen dort wirklich Nachtigallen?«
    »Einem bekannten Lied nach soll dort früher eine gesungen haben. Du wirst sehen, wie schnell die Zeit vergeht, Walentina! Nur noch vier Wochen! Wenn wir in London sind, zeige ich dir den Berkeley Square.«
    »Adam, ich muß dich etwas fragen: Habe ich mein Volk verraten?«
    »Nein«, antwortete er entschieden, »das hast du nicht getan! Aber eure Machthaber hätten es beinahe verraten. Und hättest du das Wagnis nicht auf dich genommen, hätten Wischnajew und dein Onkel wahrscheinlich ihren Krieg bekommen. Dabei wären Rußland, Europa und Amerika auf Jahre hinaus verwüstet worden. Nein, Walentina, du hast dein Volk nicht

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