Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)

Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Des Teufels Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
Vom Netzwerk:
ich gar nicht genug Zeit gehabt hätte, auf die Südseite der Themse zu fahren, um jemanden zu erschießen. «
    » Kennst du den Mann? Den Mann, der erschossen worden ist? «
    » In meiner Zeit als Polizist war ich nie für Drogen zuständig « , antwortete Nightingale. » Und auf der Südseite der Themse hatte ich auch selten zu tun. «
    Jenny setzte sich auf seine Schreibtischkante. » Was ist passiert, Jack? « Sie nahm ihm die Zeitung aus der Hand und warf sie auf den Schreibtisch. » Die Polizei nimmt normalerweise keine Leute wegen Mordes an einem Drogendealer fest, wenn sie nicht einen vernünftigen Grund dafür hat. «
    » Also erstens war es Chalmers, von vernünftig kann also nicht die Rede sein. Und zweitens, von allen … « Er zuckte mit den Schultern und beendete den Satz nicht.
    » Was denn? Was verschweigst du mir? «
    » Du wirst mich für verrückt halten. «
    » Ich glaube, da ist das Kind sowieso schon in den Brunnen gefallen. «
    Nightingale blickte zu ihr auf. Sie lächelte, aber er sah ihrem Gesicht an, dass sie sich ernstlich Sorgen machte. Er erklärte ihr, was auf der Intensivstation vorgefallen war. In ihrer besorgten Miene zeichnete sich zunehmend Entsetzen ab. » Siehst du, ich wusste doch, dass du mich für verrückt hältst. «
    » Es war ihre Stimme? «
    » Nein, es klang wie ein noch nicht dreißigjähriges Gangmitglied aus Brixton. Aber er kann unmöglich selbst geredet haben. Die Kugel hat einen großen Teil seines Gehirns zerstört. Dem Arzt zufolge war er gehirntot. «
    » Du glaubst also, dass Sophie aus dem Jenseits mit dir Kontakt aufnimmt? Das ergibt mehr Sinn, oder? «
    Nightingale zuckte mit den Schultern. » Als ich Chalmers davon erzählt habe, war er der Meinung, ich litte unter Schuldgefühlen. Ich bildete mir das ein, weil ich mich für ihren Tod verantwortlich fühlte. «
    » Und, ist das so? «
    » Ob ich mich dafür verantwortlich fühle? Komm schon, Jenny, was glaubst du wohl? Ich war da, als sie gesprungen ist. Wäre ich anders vorgegangen, vielleicht … « Er schüttelte den Kopf. » Wer weiß das schon, oder? Vielleicht hätte ich versuchen sollen, mich auf sie zu stürzen und sie festzuhalten, vielleicht hätte ich etwas sagen können, was sie dazu bewegt hätte, den Balkon zu verlassen, vielleicht wäre besser jemand anders hochgegangen und hätte mit ihr geredet … Hätte, könnte, sollte, stimmt’s? «
    » Du warst da, um ihr zu helfen, nicht wahr? Das war dein Beruf. «
    » Ja, ich war da, um zu helfen, aber das habe ich nicht getan, oder? Es sei denn, die Bedeutung von ›helfen‹ hätte sich im Wörterbuch plötzlich verändert. Sie ist vom Balkon gesprungen und gestorben, und die Antwort auf deine Frage lautet, ja, ich fühle mich dafür verantwortlich. Aber das bedeutet nicht, dass ich plötzlich Stimmen höre. «
    » Aber es war nicht ihre Stimme, oder? Du hast gesagt, es war die Stimme des Mannes. Warum glaubst du dann, dass es Sophie war? «
    » Warum sollte irgendein verdammter Drogendealer mich um Hilfe bitten? «
    » Die bessere Frage ist, warum sollte Sophie das tun? Sie ist tot, Jack. Was wirst du also unternehmen? «
    » Ich lese jetzt die Sun und trinke meinen Kaffee. Dann fahre ich heim, dusche und ziehe mich um. Danach komme ich ganz frisch und knackig hierher zurück und nehme meinen Termin um fünfzehn Uhr wahr. «
    » Und das ist alles? «
    » So habe ich es vor. « Er nahm seinen Kaffeebecher in die Hand.
    » Und was ist mit Sophie? «
    Nightingale lächelte. » Wenn es wichtig ist, wird sie sich schon wieder melden. «
    Jenny starrte ihn mehrere Sekunden lang an, seufzte dann aufgebracht und kehrte zu ihrem Schreibtisch zurück. Nightingale trank seinen Kaffee und wünschte sich, er wäre nur halb so entspannt, wie er tat. Es war Sophie gewesen, die versucht hatte, auf der Intensivstation mit ihm zu reden, da war er sich sicher. Und was auch immer sie von ihm wollte, er war sich genauso sicher, dass sie erneut versuchen würde, Kontakt mit ihm aufzunehmen.

8
    Mrs. Chan war die Inhaberin und Wirtin des kleinen chinesischen Restaurants im Erdgeschoss von Nightingales Wohnhaus. Sie winkte ihm zu, als er am Fenster vorbeiging, und er erwartete sie auf dem Bürgersteig, während sie zu ihm herausgeeilt kam. Sie war nur einen Meter fünfzig groß und hatte ein rundes Gesicht und eine Brille mit dicken Gläsern – was an einen Maulwurf erinnerte, der gerade aus seinem Bau kommt. » Mr. Jack, alles ist in Ordnung? « , fragte sie. Sie war

Weitere Kostenlose Bücher