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Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)

Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Des Teufels Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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Mutter hat mich gepackt gehalten. « Er hob die Hand und zeigte ihr die Wunde an seinem Handgelenk. » Schauen Sie doch, was sie getan hat. «
    » Gehen Sie einfach « , sagte Sue-lee und streichelte das Haar ihrer Mutter.
    » Sue-lee, ich habe einfach nur hier gesessen. « Der Koch kam auf Nightingale zu, das Hackbeil erhoben. Nightingale hob die Hände und zog sich zur Tür zurück. Es saßen nur ein paar Gäste im Restaurant, aber sie hatten alle mit Essen aufgehört und beobachteten Nightingale entsetzt. » Okay, ich gehe ja schon « , sagte Nightingale.
    » Und kommen Sie nicht zurück « , erklärte Sue-lee nachdrücklich, begleitet vom Schluchzen ihrer Mutter.

9
    Sie trug einen weißen Pullover, einen blauen Baumwollrock und silberne Turnschuhe mit blauen Sternen darauf. Sie saß auf der Mauer des Balkons, die Beine unter dem Metallgeländer hindurchgeschoben und die Arme daraufgelegt. Sie hieß Sophie Underwood, war neun Jahre alt, und Jack Nightingale war der einzige Mensch auf der Welt, der sie daran hindern konnte, sich in den Tod zu stürzen.
    Er nahm sein Päckchen Marlboro und sein Feuerzeug aus der Jackentasche. Er stand auf dem Balkon der Nachbarwohnung, und zwischen dem Balkon, auf dem er stand, und dem anderen, auf dem Sophie saß und ins Ohr ihrer Barbie-Puppe flüsterte, klaffte ein zwei Meter breiter Spalt.
    Nightingale zündete sich eine Zigarette an und inhalierte, während er sich zurechtzulegen versuchte, was er zu dem kleinen Mädchen sagen sollte. Es musste doch etwas geben, irgendeine Kombination von Wörtern, auf die richtige Weise gesagt, die sie dazu bringen würden, ihre Meinung zu ändern. Er stieß Rauch aus und versuchte, sie nicht anzusehen. Die Worte, die sie retten würden, schwirrten gerade außer Reichweite am Rande seines Bewusstseins herum. Wenn er sich nur konzentrieren könnte, würde er schon die richtigen Worte finden, und dann wäre alles in Ordnung.
    Er stand allein auf dem Balkon, und er wusste, dass das falsch war. Vermittler arbeiteten immer zu dritt. Immer. Warum war er dann also allein? Er konnte sich nicht erinnern, wie er auf den Balkon gekommen war, oder warum er keine Unterstützung hatte. Er wusste nur, dass er die richtigen Worte finden musste, die Sophie Underwood daran hindern würden, sich in den Tod zu stürzen. Nightingale stand auf dem Balkon, was bedeutete, dass er der Primärvermittler war. Die Nummer eins. Aufgabe des Primärvermittlers war es, mit dem Subjekt zu kommunizieren. Das war Sophie. Das Subjekt. Die Person in der Krise. Das kleine Mädchen, das sich dreizehn Stockwerke tief in den Tod stürzen würde, wenn Nightingale nicht die richtigen Worte fand, um sie daran zu hindern. Nightingale blickte sich nach dem Zimmer hinter sich um. Dort wäre jetzt die Nummer zwei, wenn es eine Nummer zwei gäbe. Der Sekundärvermittler. Der Sekundärvermittler hatte die Aufgabe, die Situation zu überwachen, Notizen zu machen und Ratschläge zu erteilen. Der Primärvermittler war oft innerlich stark involviert und musste aus dem Stegreif handeln. Der Sekundärvermittler war dagegen imstande, einen sachlicheren Blickwinkel einzunehmen. Das dritte Mitglied des Teams war der Informationsverantwortliche. Die Nummer drei. Er wäre jetzt unten und würde sich mit jedem unterhalten, der die Person in der Krise kannte. Mit Freunden und Verwandten und jedem anderen, der vielleicht Informationen hatte, die für den Primärvermittler nützlich wären. Diese Informationen würde er an die Nummer zwei übermitteln, die sie ihrerseits an die Nummer eins weitergeben würde. Nur dass es hier keine Nummer zwei und keine Nummer drei gab. Hier waren einfach nur Nightingale und das neunjährige Mädchen, das auf dem Balkon saß, mit den Beinen baumelte, ihrer Puppe Worte ins Ohr flüsterte und sich darauf vorbereitete, sich in den Tod zu stürzen.
    Nightingale schaute zu dem Balkon hinüber, auf dem sie saß. Sie flüsterte noch immer mit ihrer Puppe. Sie hatte langes, blondes Haar, das sie hinter die Ohren gestrichen hatte, und ihre Haut war so weiß und glatt wie Porzellan. Er sah dunkle Ringe unter ihren Augen, als hätte sie Schlafstörungen. Wieder ein langer Zug an seiner Zigarette … Er musste eine Möglichkeit finden, ein Gespräch in Gang zu setzen, denn solange sie redete, stürzte sie nicht. Er konnte mit ihr nicht über ihre Familie sprechen, weil ihr Vater sie missbrauchte und ihre Mutter Bescheid wusste, aber nichts dagegen unternahm. Vielleicht über die

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