Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)
Fairchild hatte sich gerade zur Seite gedreht, und die Kugel verfehlte ihn um Zentimeter.
Das war die dritte Kugel. Blieben noch vier.
Fairchild rannte, so schnell er konnte, aber seine Füße rutschten auf dem Steinpflaster, und er ruderte Halt suchend mit den Armen. Nightingale trat schnell zwei Schritte zur Seite, zielte und schoss. Die Kugel traf Fairchild in die linke Schulter, und er stürzte vorwärts auf die Knie. Nightingale klingelten die Ohren vom Knall, und seine Augen brannten vom Schießpulverdunst.
Nur die Knie und den rechten Arm benutzend, krabbelte Fairchild die Straße entlang. Der linke Arm hing kraftlos herunter.
Nightingale ging am Jaguar vorbei. Der Fahrer hing zusammengesackt im Airbag, Blut strömte ihm aus der Nase. Der Leibwächter auf dem Beifahrersitz war ebenfalls durch den Airbag behindert, hatte aber das Bewusstsein nicht verloren und tastete nach seiner Waffe, als er Nightingale bemerkte. Nightingale sah das Metall in der Hand des Mannes aufblitzen und schoss durch das Fenster auf ihn. Das Glas zerbarst, und das Gesicht des Leibwächters verwandelte sich in eine blutige Masse.
Fairchild schaffte es, wieder auf die Beine zu kommen, und taumelte die Straße entlang. Blut strömte aus der Wunde in seiner Schulter. Nightingale folgte ihm. Er schoss mit einer Hand, und die Kugel schlug in Fairchilds Rücken. Der Anwalt ging noch zwei Schritte und fiel dann mit dem Gesicht nach unten aufs Pflaster.
Als Nightingale herankam, wälzte Fairchild sich auf den Rücken. Er hustete, und blutiger Schaum strömte zwischen seinen Lippen hervor. » Wir sehen uns in der Hölle, Nightingale « , sagte er. Er hustete wieder, und dickes, schwärzliches Blut quoll aus seinem Mund und rann ihm den Hals hinunter.
» Worauf Sie einen lassen können « , knurrte Nightingale. Er richtete die Waffe unmittelbar über dem Herzen auf Fairchilds Brust und drückte ab.
Fairchilds ganzer Körper zog sich krampfhaft zusammen, und er fletschte mit blutigen Lippen die Zähne, doch dann erstarrte er, und das Leben wich aus seinen Augen, aus seinem verfluchten Körper.
Nightingale drehte sich um und kehrte zu Jennys Haus zurück. Noch mehr Lichter gingen an, und im Fenster des Hauses gegenüber stand eine junge Frau und starrte ihn entsetzt an. Er stieß die Tür auf, zögerte dann aber. Er wusste, dass er nichts mehr tun konnte, um Jenny zu helfen. Sie war tot. Er blieb stehen, unfähig, die Türschwelle zu übertreten. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. Sophie hatte recht. Er wusste wirklich, was er zu tun hatte. Und zwar sofort!
Er machte auf dem Absatz kehrt und ging zu seinem MGB zurück. Er warf die Waffe auf den Rücksitz und ließ den Motor an. Als er wegfuhr, sah er, wie die junge Frau ein Handy auf ihn richtete und ein Foto schoss oder ein Video aufnahm, eines von beidem. Es spielte keine Rolle. Nichts war mehr wichtig.
69
Nightingale kam neben dem Brunnen in der Zufahrt von Gosling Manor mit quietschenden Reifen zum Stehen. Er stellte den Motor aus, rannte die Treppe zur Haustür hoch und kramte den Schlüssel aus der Manteltasche. Mit zittrigen Fingern schloss er die Tür auf, trat ein, schloss die Tür hinter sich wieder ab und legte zwei schwere Messingriegel vor. Dann eilte er durch die Eingangshalle, öffnete die Geheimtür, die in den Keller führte, zog sie hinter sich wieder zu und hastete die Treppe hinunter. Er zog seinen Mantel aus, warf ihn auf eines der Ledersofas und blickte dann fluchend auf sein blutbesudeltes Hemd. Eigentlich sollte er das Pentagramm makellos betreten, alles Unreine würde den magischen Kreis schwächen. Er schaute auf seine Armbanduhr und versuchte sich zurechtzulegen, wie viel Zeit ihm noch blieb. Er bezweifelte, dass er viel Vorsprung vor der Polizei hatte. Die Frau im Fenster gegenüber von Jennys Haus hatte bestimmt das Kennzeichen des MGB notiert. Sobald die Polizei es in den Polizeicomputer eingegeben hätte, würde sie sehen, dass er kein Unbekannter war. Sie würde Chalmers anrufen, und er würde ihnen von Gosling Manor erzählen.
Er ging zum großen Eichenholzschreibtisch und zog eine Schublade auf. Darin lag eine Plastiktüte mit mehreren Blatt Pergamentpapier, das er von Mrs. Steadman gekauft hatte. Es war ein besonderes Pergament aus dem Leder einer jungfräulichen Ziege, und Nightingale musste das besondere Symbol daraufzeichnen, das zu Lucifuge Rofocale gehörte.
Er setzte sich an den Schreibtisch. Auf der Schreibunterlage lag ein Federkiel, den
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