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Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)

Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Des Teufels Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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hinauf, während der Fahrer mit der Ramme gegen das Schloss loslegte. In einem der oberen Zimmer brannte ein Licht. Es flackerte.
    Chalmers zeigte zum Fenster hinauf. » Sehen Sie das, Sergeant? Kerzenlicht. Dort hält er sich auf. «
    Der Sergeant trat zurück, folgte Chalmers’ ausgestreckter Hand mit den Augen und nickte.
    » Stürmen Sie direkt dort hinauf, sobald Sie drinnen sind « , sagte Chalmers.
    » Sir, das übliche Verfahren ist, erst das Erdgeschoss zu durchsuchen. «
    » Ich scheiße auf das übliche Verfahren. Er ist dort oben. Das weiß ich. «
    Der Sergeant nickte und trabte zur Tür. Sie war aus massiver Eiche, aber beim fünften Stoß splitterte das Holz um das Schloss herum.

73
    Nightingale holte tief Luft und las vom Blatt ab. » Osurmy delmausan atalsloym charusihoa « , sagte er. Dann holte er wieder tief Luft und las auch noch die restlichen Worte. Er achtete gut darauf, keinen Fehler zu machen. Als er fertig war, hielt er das Pergament über die Kerze auf der Nordseite des Pentagramms. Sobald es brannte, sprach er erneut, diesmal mit lauterer Stimme: » Komm, Lucifuge Rofocale. Ich beschwöre dich. «
    Die aus dem Pergament schlagenden Flammen versengten seine Finger, doch er achtete nicht auf den Schmerz. Es musste in seiner Hand vollständig verbrennen. Ließe er es fallen, wäre der Bann gebrochen. Grauer Rauch stieg im Zimmer auf, weit mehr, als allein vom Pergament stammen konnte. Er bildete einen kreisenden Wirbel, und als Nightingale den Blick darauf heftete, spürte er, dass er zu fallen begann. Daher schloss er rasch die Augen und stellte sich stabil hin. » Komm, Lucifuge Rofocale! « , rief er. » Ich befehle dir zu erscheinen. «
    Als er die Augen wieder aufschlug, waren die Reste des Pergaments zwischen seinen Fingern und seinem Daumen zu Asche zerfallen. Er rieb die Hände zusammen, wodurch sie schwarz wurden. Das Zimmer war von Rauch erfüllt, und er konnte kaum die Wände und die Decke erkennen. Der Wirbel drehte sich immer schneller, und in der Mitte war er jetzt schwarz. Nightingale hob die Hände. » Erscheine vor mir, das befehle ich dir! « , schrie er.
    Es krachte laut, als wäre ein Baum in der Mitte zerborsten, und ein Blitzschlag zuckte nieder, so hell, dass Nightingale seine sengende Hitze spürte. Ein paar Sekunden lang war er geblendet und blinzelte Tränen weg. Als er die Hände vor die Augen legte, hörte er ein so tiefes Brüllen, dass sein Magen davon vibrierte. Nightingale nahm die Hände weg. Im Rauch stand jetzt eine große Gestalt, etwas Reptilienartiges mit grauen Schuppen, gelben Augen und einer gespaltenen Zunge, die zwischen den rasiermesserscharfen Zähnen hervorzüngelte. » Du bist Lucifuge Rofocale, und ich befehle, dass du die Wahrheit sprichst! « , rief Nightingale.
    Graue, lederartige Flügel wuchsen aus Rofocales Rücken und schwangen, den Rauch durcheinanderwirbelnd, auf und ab. Dann warf der Dämon den Kopf zurück und brüllte erneut. Nightingale tat einen Schritt rückwärts und wäre beinahe gestolpert. Der Boden erbebte heftig, dann ertönte ein weiteres lautes Krachen, und die Gestalt wellte sich und verwandelte sich in einen Zwerg, der eine rote Jacke mit Goldknöpfen und glänzend schwarze Stiefel trug. Der Zwerg stapfte auf sichelförmigen Beinen zum Pentagramm, seine silbernen Sporen klirrten bei jedem Schritt. In der rechten Hand hielt er eine Reitpeitsche. Er fuhr sich mit der Linken durch zerzauste schwarze Locken und starrte wütend zu Nightingale hoch.
    » Wie kannst du es wagen! « , schrie der Zwerg. » Ich bin kein Unterteufel, den man einfach mal so eben beschwört! « Er schlug mit seiner Reitpeitsche nach Nightingale, aber dieser zuckte nicht zurück. Die Peitschenschnur züngelte hin und her, drang aber nicht über die Grenze des Pentagramms. Solange er im Schutzkreis blieb, konnte der Dämon, wie Nightingale wusste, ihm nichts anhaben. » Du hast keine Ahnung, was ich dir antun kann, Nightingale! Die Schmerzen, die ich dir zufügen kann! «
    » Ich möchte dir einen Vertrag vorschlagen « , sagte Nightingale.
    Der Zwerg schnaubte verächtlich. » Du hast nichts, was ich brauche. «
    » Meine Seele « , erklärte Nightingale. » Ich biete dir meine Seele an. «
    Der Zwerg zog misstrauisch die Augen zusammen. » Hältst du mich für blöd? «
    » Das würde mir niemals in den Sinn kommen « , antwortete Nightingale.
    » Ich glaube dir nicht « , erklärte der Zwerg.
    » Deswegen habe ich dich beschworen. «
    » Du hast

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