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Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)

Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Des Teufels Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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Drang ankämpfen, sich umzuschauen, aber er erreichte das Ende der Straße und bog nach links ab. In der Ferne hörte er eine weitere Sirene, und hoch oben erklang das Knattern eines Hubschraubers, der dieselbe Richtung wie der Polizeitransporter nahm. Er warf seine Zigarette in den Rinnstein und öffnete die Tür des Weinladens. Eine Ladenglocke klingelte, und die Verkäuferin blickte von der Zeitschrift Hello! auf, in der sie gelesen hatte. Sie hatte blond gefärbtes Haar mit einem dunkelbraun herausgewachsenen Ansatz, und ihre großen Zähne wirkten im Neonlicht des Ladens grau. Nightingale pfiff leise durch die Zähne, als er die Flaschenreihen in Augenschein nahm. Er war nie ein großer Weintrinker gewesen, und die Namen auf den Etiketten sagten ihm nichts.
    » Kann ich Ihnen helfen? « , fragte die Verkäuferin, die neben ihn getreten war. Sie hatte einen osteuropäischen Akzent, vielleicht Polnisch.
    » Ich suche einen Rotwein, nicht zu teuer « , erklärte Nightingale.
    » Spanien, Frankreich, Italien … wo soll er denn herkommen? «
    Nightingale zuckte mit den Schultern. » Das ist mir nicht so wichtig. Einfach etwas, was gut schmeckt und kein Vermögen kostet. «
    Die Verkäuferin nahm eine Flasche und hielt sie so, dass er das Etikett sehen konnte. » Das hier ist ein Bordeaux, aus Frankreich. Sieben neunundneunzig. «
    Nightingale blickte gequält drein. » Haben Sie vielleicht etwas mit Schraubverschluss? « , fragte er. » Ich habe keinen Korkenzieher. «
    » Einen Korkenzieher kann ich Ihnen verkaufen « , gab die Verkäuferin zurück. » Billig. Nur eins neunundneunzig. «
    » Ein Schraubverschluss wäre mir lieber « , antwortete Nightingale.
    Die Frau stellte die Flasche zurück und wählte eine andere. » Das hier ist ein Chianti aus Italien. «
    Nightingale sah den Schraubverschluss und nickte.
    » Ist der gut? «
    » Er ist passabel. « Sie schaute auf das Preisschildchen. » Vier neunundneunzig. «
    » Perfekt « , sagte er.
    Nightingale bezahlte, und sie steckte den Wein in eine Plastiktüte. Er ging zurück zu seinem Wagen. Der Ladeneingang, in dem Proserpina gesessen hatte, war jetzt leer, aber das Pappschild war zurückgeblieben und bewegte sich im Wind, der durch die Straße wehte. Nightingale stieg ein und fuhr mit der Weinflasche auf dem Beifahrersitz los. Er brauchte weniger als eine halbe Stunde bis zu dem Friedhof, wo Robbie Hoyle begraben lag. Es sah so aus, als würde es bald regnen, und als er geparkt hatte, knöpfte er seinen Regenmantel zu.
    Leise vor sich hin summend und die Plastiktüte schwenkend ging er durch den Friedhof. Um die Kirche herum brannten Lampen, die Einbrecher abschrecken sollten, und die Statuen und Grabsteine warfen lange Schatten. Die Reihe von Koniferen hinter Robbies Grab schwankte im Wind, und Nightingale überlief ein Schauder. Links von sich hörte er ein Rascheln und zuckte zusammen, aber es war nur eine braun-weiß gefleckte Katze, die neben der Statue eines Engels kauerte. Die Katze starrte zu Nightingale zurück. Ihre Augen, die das Halogenlicht reflektierten, schienen zu glühen.
    Bei Robbies Grab angekommen, nahm er die Flasche aus der Tüte. Der Wind riss ihm die Tüte aus der Hand und wehte sie übers Gras zur Kirche. Nightingale öffnete den Schraubverschluss und goss eine ordentliche Portion Wein über die Erde aus. » Prost, Kumpel « , sagte er. » Wie läuft’s denn so? «
    Am Kopfende des Grabs stand ein schlichtes Kreuz mit Robbies Namen und Todestag darauf. Nightingale nickte dort hinüber. » Was wohl auf dem Grabstein stehen wird, wenn sie den endlich einmal aufstellen? « , fragte er. » Geliebter Ehemann und treusorgender Vater – oder dummer Kriminalbeamter, der die Grundlagen der Verkehrserziehung vergessen hat und einem schwarzen Taxi vor die Räder gelaufen ist? « Er hob die Flasche wie zum Anstoßen, nahm dann einen kräftigen Schluck, wischte sich den Mund mit dem Ärmel ab und nickte anerkennend. » Nicht schlecht « , sagte er. » Gar nicht schlecht. Letztes Mal war es französischer Wein, oder? « Er schaute auf das Etikett. » Weißt du, es kommt mir fast so vor, als hätte ich den vorletztes Jahr bei euch zu Hause getrunken. An Annas Geburtstag. Erinnerst du dich? « Er trank noch einen Schluck und schüttelte den Kopf. » Ich bin fix und fertig, Robbie « , sagte er. Er setzte sich vorsichtig im Schneidersitz hin, klemmte die Flasche zwischen die Beine und holte Zigaretten und Feuerzeug hervor. » Es stört dich doch

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