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Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)

Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Des Teufels Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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dich um Sophie kümmerst. Sie hat ja niemanden – ihr Vater war ein Drecksack, und ihre Mutter hat so getan, als ob sie nichts mitkriegt –, und ich nehme an, dass die kleine Sophie einsam und verängstigt ist. Du bist immer so toll mit deinen Mädels umgegangen. « Er leerte den Rest des Weins über dem Grab aus. » Falls du also da bist, Robbie, und falls Sophie greifbar ist, nimm sie unter deine Fittiche. Machst du das? Finde heraus, was sie will. Und falls ich irgendwie helfen kann, werde ich das tun. Sag ihr, dass ich das tun werde. Ich schwör’s. Falls sie möchte, dass ich mich entschuldige, mache ich das. Falls sie mir die Schuld an dem gibt, was vorgefallen ist, hat sie vielleicht recht. Vielleicht hätte ich sie daran hindern können, einfach runterzuspringen. Verdammt, ich bin mir nicht einmal sicher, ob sie wirklich gesprungen ist. Gerade saß sie noch auf der Balkonmauer, und dann war sie schon darüber. Vielleicht ist sie gestürzt. Vielleicht war es gar keine Absicht. « Nightingale legte eine Hand vor die Augen und seufzte. » Es ist das Erste, woran ich denke, wenn ich morgens aufwache, Robbie. Und das Letzte, woran ich abends denke. Falls sie also will, dass ich mich entschuldige, dann werde ich das tun. «
    Die Zigarette, die er in der Hand hielt, war beinahe bis zum Filter heruntergebrannt, und er schob sie in die Flasche, wo sie im letzten Tropfen Wein zischend verlöschte. Er stand unsicher auf und schaute auf das Holzkreuz hinunter.
    » Ich ertrage einfach den Gedanken nicht, dass du dort unten liegst und verfaulst « , sagte er leise. » Bitte, bitte, lass mich einfach nur wissen, dass damit nicht alles zu Ende ist. « Er schloss die Augen und rieb sich die Nasenwurzel. » Wenn Sophie versuchen kann, zu mir durchzukommen, warum dann du nicht, Robbie? Warum haben meine Eltern nach ihrem Tod niemals Kontakt zu mir aufgenommen? « Er holte tief Luft, schlug die Augen auf und schaute zum Himmel hinauf. » Da hör sich einer an, wie ich wieder mit mir selbst rede. Was zum Teufel ist nur mit mir los? « Er zwinkerte dem Kreuz zu. » Bis später, Kumpel. «
    Auf dem Rückweg zu seinem Wagen warf er die leere Weinflasche in einen Mülleimer auf dem Friedhof. Oder außerhalb vom Friedhof? Es war ihm egal.

32
    Nightingale fuhr vom Friedhof nach Brixton. Er ließ den MGB nicht gerne auf der Straße stehen, aber es war spät, und er fand kein Parkhaus. Er beschloss, ihn in der Nachbarschaft der Polizeiwache Brixton abzustellen, da die Nähe der Uniformierten ja vielleicht potenzielle Autodiebe abschrecken würde. Sicherheitshalber nahm er noch einen gedruckten Hinweis aus dem Handschuhfach und legte ihn aufs Armaturenbrett: » BATTERIE TOT – PANNENDIENST KOMMT . «
    Bis zum Flamingo waren es zehn Minuten, und unterwegs wurde er unabhängig voneinander von drei schwarzen Teenagern angesprochen, die ihm Drogen anboten. Der dritte Dealer konnte nicht älter als vierzehn sein und fuhr auf einem BMX -Rad. Er trug eine schwarze Puffa-Jacke und strahlend weiße Nike-Turnschuhe.
    » Gras, Crack, Koks? « , fragte er Nightingale und hielt neben ihm an.
    » Wie alt bist du eigentlich? «
    » Und wie alt sind Sie? « , gab der Junge zurück.
    » Alt genug, um keine Drogen von jemandem zu kaufen, den ich nicht kenne « , antwortete Nightingale. » Woher soll ich denn wissen, dass du kein verdeckter Ermittler bist? « Er ging weiter, und der Junge folgte ihm auf dem Fahrrad.
    » Ich bin ein Kind « , sagte er. » Kinderpolizisten gibt es nicht. «
    » Woher soll ich das wissen? Vielleicht haben sie eine spezielle Kindereinheit. «
    » Warum sollte ein Bulle denn versuchen, Ihnen Drogen zu verkaufen? «
    » Eine Falle « , antwortete Nightingale.
    » Sie sind doch bekloppt « , erwiderte der Junge.
    Nightingale blieb stehen und betrachtete ihn. » Du verkaufst wirklich Drogen? «
    » Klar. Was wollen Sie? «
    » Aber du hast keine bei dir, oder? «
    » Natürlich nicht. Sie geben mir das Geld. « Er nickte zur gegenüberliegenden Straßenseite hinüber, wo ein weiterer Teenager in einer blauen Puffa-Jacke auf einem Fahrrad saß. » Er gibt Ihnen dann, was Sie wollen. «
    » Raffiniert « , sagte Nightingale.
    » Was sind Sie, ein Bulle? « , fragte der Junge misstrauisch.
    » Wenn ich ein Polizist wäre, hätte ich dich schon längst wegen Dealens hochgenommen « , erklärte Nightingale. Er holte seine Brieftasche heraus, entnahm ihr einen Fünfzig-Pfund-Schein und tat so, als wolle er ihn dem Jungen geben. »

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