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Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)

Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Des Teufels Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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Bist du jede Nacht hier draußen? «
    Der Junge lächelte beim Anblick des Scheins. » Bei jedem Wetter. « Er griff nach dem Schein, aber Nightingale zog ihn rasch zurück.
    » Was weißt du über den Tag, als letztes Jahr dieser Typ erschossen wurde? «
    » Hier ist Brixton « , antwortete der Junge und stellte sich auf die Pedale seines Fahrrads. » Hier werden andauernd Leute erschossen. «
    » Zwanzigster Juli. Dwayne Robinson. Ein Dealer aus Clapham. «
    » Ah ja, der « , antwortete der Junge. Er tat so, als schösse er sich eine Kugel in den Kopf. » Aber der ist gar nicht tot, oder? Ich hab gehört, er liegt im Koma. Gehirntot oder so. «
    » Das hat sich geändert « , antwortete Nightingale. » Inzwischen ist er tot. «
    Der Junge zuckte mit den Schultern. » Scheiße passiert eben « , sagte er. Er deutete mit dem Kopf auf den Fünfzig-Pfund-Schein. » Geben Sie mir den jetzt oder nicht? «
    » Wo warst du, als er erschossen wurde? «
    » Glauben Sie etwa, ich wär das gewesen? Sie sind doch krank, Mann. «
    Nightingale lachte. » Ich frage nur, ob du weißt, was passiert ist. Du bist ein intelligenter Bursche, und ich wette, du hältst Augen und Ohren offen. «
    Der Junge nickte zum Geldschein hin. » Geben Sie mir den? «
    » Wenn du was zu berichten hast, auf jeden Fall. «
    Der Junge streckte die behandschuhte Hand aus. » Erst die Knete. «
    » Erst die Info. «
    Der Junge schüttelte den Kopf. Sein Blick war hart, und er hatte die Zähne zusammengebissen. Nightingale gab ihm das Geld. Der Junge steckte es ein und packte seine Lenkstange, als wolle er losfahren. » Der Schütze war ein Weißer. «
    » Ja, das weiß ich. Hast du gesehen, wie er geschossen hat? «
    » Nein, aber ich habe den Schuss gehört. Es war um die Ecke vom Flamingo. «
    » Ja, das weiß ich ebenfalls schon. «
    » Wissen Sie auch, dass er Ladehemmung hatte? « Nightingale zog die Augenbrauen hoch. » Ja, er hat Dwayne in den Kopf geschossen. Dann wollte er noch mal schießen, aber seine Pistole hat sich verklemmt, und da ist er weggerannt. «
    » Woher weißt du das? «
    Der Junge tippte sich an die Nase. » Ich hab meine Quellen. «
    » Aber hat deine Quelle das selbst gesehen, oder hatte sie die Info von jemand anderem? «
    Der Junge zuckte mit den Schultern. » Vielleicht hat er es gesehen; vielleicht hat er auch mit jemandem gesprochen, der es gesehen hat. Aber so hört man es. Ein Schuss in den Kopf, und dann wollte er noch mal schießen, aber die Waffe klemmte. Er rannte weg und wurde von einem Bike mitgenommen. «
    » Von einem Motorrad? «
    » Nein, von einem BMX -Rad. Wo leben Sie eigentlich, Mann? «
    » Weißt du, was für ein Motorrad? «
    » Eine Geländemaschine. So hab ich es jedenfalls gehört. Lederkleidung, Integralhelm, und weg waren sie. «
    » Und hat irgendjemand eine Ahnung, wer es war? Revierstreitigkeiten? «
    Der Junge verzog das Gesicht. » Dwayne hat nie was auf unserem Gebiet gemacht. Er wusste, dass es Krieg gibt, wenn er das tut. «
    » Aber dass er ins Flamingo geht, ist kein Problem? «
    » Geschäft ist Geschäft, und Vergnügen ist Vergnügen « , antwortete der Junge. » Solange er hier keinen Shit verkauft, schert sich keiner darum, wo er trinkt. «
    » Okay. Danke. Wie heißt du? «
    » Jason. «
    » Halt die Augen offen, Jason. « Nightingale holte seine Brieftasche heraus und reichte ihm eine seiner Visitenkarten. » Falls du sonst noch irgendwas hörst, ruf mich an. Ich hab noch mehr Fünfziger mit deinem Namen darauf. «
    Jason steckte die Karte in seine Jackentasche, zwinkerte Nightingale zu und radelte davon.

33
    Das Flamingo befand sich im Obergeschoss über ein paar Geschäften in einer Seitenstraße nicht weit weg von der U-Bahnstation Brixton. Am Eingang standen zwei große Schwarze in schwarzen Bomberjacken und Cargohosen. Zwei junge weiße Bürschlein in engen Jeans von Versace gingen Händchen haltend an ihnen vorbei zur Treppe. Beide Türsteher trugen Kopfhörer, und eine Karte mit ihrem Namen hing an einer Kordel um ihren Hals. Sie schenkten Nightingale ein professionelles Lächeln. Beide waren deutlich größer als eins achtzig und sahen so aus, als verbrächten sie viel Zeit im Fitnessstudio. Oder als schluckten sie Steroide. Oder vielleicht auch beides.
    » Ich dachte, das hier wäre ein Salsa-Club? « , dialogte Nightingale.
    » Salsa gibt es dienstags und freitags « , antwortete der erste Türsteher. » Mittwochs ist Swing-Abend, samstags Disco. Und donnerstags ist die

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