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Des Teufels Werk

Titel: Des Teufels Werk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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behalten – er hatte ihn in die Tasche gesteckt –, aber von den übrigen Sachen war nichts zu sehen. Dann sagte mir Jess, sie habe gehört, wie das Fenster geöffnet und wieder geschlossen wurde, nachdem er sie gezwungen hatte, sich auf den Fußschemel zu stellen. Daraufhin habe ich hinausgeschaut und die Kleider sofort entdeckt.«
    »Und dann gingen Sie durch die Küche hinaus, um sie zu holen?«
    »Das wissen Sie doch. Sie haben meine blutigen Fußabdrücke gefunden.«
    »Hm. Und in der Zeit, die Sie brauchten, um hinaus- und wieder hineinzugehen, war Ms. Derbyshire mit MacKenzie allein?«
    »Ja«, antwortete ich verdrossen. »Das haben wir jetzt schon zweimal durchgekaut. Ich bin gerannt – Sie können ja die Länge meiner Schritte messen –, und als ich zurückkam, war alles wie vorher, nur dass Jess in dem Sessel unter der Treppe saß. Wenn Sie ihn mit Luminol einsprühen, können Sie bestimmt das Blut nachweisen, das von meinem Morgenrock abgefärbt hat.«
    »Sie sind ja eine richtige Expertin, Ms. Burns.«
    »Ich habe im Lauf der Jahre über eine ganze Reihe Prozesse berichtet. Man glaubt gar nicht, was man aus den stundenlangen Zeugenaussagen von Polizisten alles lernt. Sie sollten das ruhig selbst einmal ausprobieren.«
    Es war unmöglich, ihn zu provozieren. Mehr als höfliche Skepsis zeigte er nie – außer es ging um MacKenzies Verschwinden. Da glaubte er mir kein Wort. Noch einmal ging er mit mir den Ablauf der Ereignisse durch.
    »Sie sagen, MacKenzie lag auf der Seite und Sie konnten erkennen, dass das Klebeband noch fest saß.«
    »Richtig.«
    »Dann übergaben Sie Ms. Derbyshire ihre Kleider und schlugen ihr vor, sie solle ein Bad nehmen und sich Berties Blut abwaschen, weil sie sich davor ekelte. Sie ist dann sofort nach oben gegangen, und kurz drauf hörten Sie das Wasser laufen.«
    »Genau.«
    »Sie selbst fühlten sich ebenfalls unwohl und wuschen sich deshalb in der Küche das Blut des Hundes ab, bevor sie einen frischen Rock und ein frisches T-Shirt anzogen, die in der Spülküche bei der Bügelwäsche lagen. Und damit das Blut keine Flecken hinterließ, weichten Sie die Sachen im Waschbecken in einer Bleichelösung ein – weil sie ›hell‹ waren und aus Baumwolle.«
    »Ja.«
    »Haben Sie erwartet, dass das etwas bringen würde?«
    »Eigentlich nicht, aber ich wollte es auf jeden Fall versuchen. Mein Schrank platzt nicht gerade aus allen Nähten, und es
war
ja auch nur Hundeblut. Die Pathologen werden das bestätigen. Ich bin ziemlich sicher, irgendwo gelesen zu haben, dass sich DNS-Spuren an Kleidern auch noch nach der Wäsche sichern lassen.«
    »Ja, nur war das hier keine einfache Wäsche, Ms. Burns, hier wurde mit Bleiche gearbeitet – und der einschlägigen Literatur zufolge zerstören Bleichmittel die DNS.«
    »Tatsächlich?«, murmelte ich. »Das wusste ich nicht.«
    »Wie kam Ms. Derbyshire auf die gleiche Idee? Warum hat sie Ihren Morgenrock in einer Bleichelösung in der Badewanne liegen gelassen? Hatten Sie ihr das geraten? Haben Sie ihr vielleicht die Bleiche nach oben gebracht, als Sie in der Küche fertig waren?«
    Ich senkte mein Kinn auf meine gefalteten Hände. »Die Antwort auf die letzten beiden Fragen lautet ›nein‹, die auf die ersten beiden ›Das machen Frauen so‹. Jede Frau auf der Welt hat mit Blutflecken in ihren Kleidern zu kämpfen. Sie sollten einmal die Afrikanerinnen sehen! Sie sitzen stundenlang am Fluß und schlagen mit Steinen auf die Wäsche ein, um die Flecken wegzukriegen. Wir sind alle gleich programmiert – ohne Rücksicht auf die jeweilige Kultur. Haben Sie eine Frau? Fragen Sie sie.«
    »Haben Sie die Bleiche nach oben gebracht, Ms. Burns?«, wiederholte er.
    »Ich habe doch schon gesagt, dass ich das nicht getan habe. Neben der Toilette im Bad stand eine Flasche Domestos. Hören Sie« – ich hielt inne und überlegte, ob es klug sei weiterzusprechen –, »sehen Sie denn nicht, wie lächerlich dieses Verhör ist?« Was zum Teufel! Ich war erschöpft. »Peter war höchstens zwanzig Minuten weg – und die Polizei und der Rettungsdienst trafen kurz nach ihm ein. Wie sollen Jess und ich es in dieser kurzen Zeit geschafft haben, MacKenzie zu töten und seine Leiche aus dem Weg zu räumen?«
    »Gar nicht.«
    »Warum unterstellen Sie dann die ganze Zeit, es hätte eine Art Verschwörung zwischen uns bestanden? Hat Jess Ihnen etwas anderes erzählt als ich?«
    »Nein. Ihre Aussage deckt sich mit Ihrer. MacKenzie war noch gefesselt, als sie

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