Des Teufels Werk

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Autoren: Minette Walters

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hinaufging, um ein Bad zu nehmen, und sie hat erst mitbekommen, dass er verschwunden war, als Dr. Coleman unten im Vestibül Alarm schlug.«

19

    Der arme Peter. Er erfuhr an diesem Abend am eigenen Leib, was Panik ist. Als er die Haustür sperrangelweit offen fand und keinen MacKenzie im Vestibül, war sein erster Gedanke, dass er gleich noch einmal überfallen werden würde. Sein zweiter war, dass Jess und ich wahrscheinlich tot seien. Und sein dritter Gedanke war, lauthals nach uns zu rufen – was ziemlich kopflos war, da er unter diesen Umständen annehmen musste, dass MacKenzie irgendwo mit der Axt auf ihn lauerte.
    Seine Stimme war schrill und überschlug sich. »Jess! Connie! Wo seid ihr? Ist alles in Ordnung?«
    Ich rief zurück, ich sei in der Küche, und als ich merkte, dass er mich nicht gehört hatte, trocknete ich mir die Hände und ging zu ihm. Peter sagte aus, ich sei »außergewöhnlich ruhig« gewesen. Ja, ich wirkte offenbar so entspannt, dass er, als ich sagte, er solle sich »zusammenreißen«, zu der seltsamen Schlussfolgerung gelangte, Jess und ich hätten MacKenzie irgendwo anders hingebracht.
    »Aber so war es nicht?«
    »Natürlich nicht. Peter hatte mir gesagt, ich solle ihn liegen lassen, wo er war, bis der Krankenwagen käme. Wie hätten wir ihn überhaupt bewegen können, ohne die Fesseln an seinen Füßen zu lösen? Wir hätten ihn nicht tragen können.«
    »Zu zweit vielleicht doch.«
    »Und wohin bitte?«, fragte ich. »Sie haben das ganze Haus dreimal durchsucht, und er ist nicht hier. Und Sie sind allen unseren Fußabdrücken nachgegangen.«
    »Denen, die wir finden konnten. Blut trocknet schneller, als Sie glauben, Ms. Burns. Wir haben die Fußspuren gefunden, die Sie hinterlassen haben, als Sie durch die Küche nach draußen gingen, um Ms. Derbyshires Kleider zu holen. Aber es gibt keine Spuren, wie sie zurückgekommen sind.«
    »Irgendwie muss ich ja zurückgekommen sein. Immerhin hatte sie die Kleider an, als der erste Streifenwagen eintraf.«
    Ich glaube, er fand, genau wie vorher Peter, meine Unerschütterlichkeit frustrierend. Sie meinten beide, Händeringen und Selbstvorwürfe wären der Situation angemessener als nüchterne Analyse. Peter drehte mitten im Vestibül völlig durch und fragte mich allen Ernstes, was ich mit MacKenzie angestellt hätte. Er beschuldigte Jess und mich sogar ›etwas Schreckliches‹ getan zu haben, da MacKenzie sich ohne fremde Hilfe niemals hätte befreien können.
    »Und haben Sie ›etwas Schreckliches‹ getan, Ms. Burns?«
    »Nein.«
    »Wie
hat
er sich dann befreit?«
    »Das weiß ich nicht. Vielleicht hat er Jess' Leatherman benutzt. Sie sagte, er hätte es ihr abgenommen. Wenn er es in der Hosentasche hatte, hat er es vielleicht irgendwie herausfischen können.«
    »Ziemlich schwierig, mit gebrochenen Fingern ein Messer aus der Hosentasche zu ziehen.«
    »Was blieb ihm anderes übrig«, sagte ich trocken. »Er wusste, dass er gleich festgenommen würde.«
    Bagley sah mich einen Moment forschend an. »Warum waren Sie nicht so panisch wie Dr. Coleman, als Sie sahen, dass MacKenzie verschwunden war? Er hätte doch noch irgendwo im Haus sein können – oben bei Ms. Derbyshire zum Beispiel.«
    »Jess erschien fast im selben Moment, als ich ins Vestibül kam, oben an der Treppe – und Peters Stimme war so schrill, dass seine Worte kaum verständlich waren. Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt sofort wahrnahm, dass MacKenzie verschwunden war. Ich glaube, mir wurde das erst bewusst, als Peter sich beruhigte – und da hörten wir schon die Sirenen. Es ging alles sehr schnell.«
    »Sie sind doch eine gute Beobachterin, Ms. Burns. Ihnen muss doch aufgefallen sein, dass niemand mehr auf dem Boden lag.«
    »Ich war ganz auf Peter fixiert.«
    Aber das wollte Bagley nicht akzeptieren. »Als Sie Dr. Colemans Angst sahen, hätten Sie doch als Erstes nach MacKenzie schauen müssen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ach, Mensch, es wäre wirklich alles viel einfacher, wenn Peter mit seinen Schilderungen von mir auf dem Teppich geblieben wäre. Sie scheinen zu glauben, ich würde jede Situation mit einem Blick erfassen. Das ist aber nicht so. Kann sein, dass ich Bertie aus den Augenwinkeln gesehen habe – etwas Formloses, Dunkles – und annahm, es wäre MacKenzie … aber ich erinnere mich nicht daran, und ebenso wenig erinnere ich mich, mir darüber Gedanken gemacht zu haben.« Ich kramte eine Zigarette heraus und zündete sie mir aufatmend an. »Nur