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Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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habe, ich könnte ebenfalls etwas tun, was dir wehtut. Denn das will ich auf keinen Fall.«
    Aber er würde es tun. Ihr Herz bekam einen Sprung, als sie sich diese Tatsache bewusst machte. Aber sie nickte nur. »Ich weiß.« Denn es würde nicht seine Absicht sein. Und weil ein winziger Teil von ihr mit aller Macht hoffte, dass seine Worte vielleicht doch wahr werden könnten.
    Sein Blick bohrte sich in sie. »Tatsächlich?« Seine Hände glätteten ihr Haar, und sie spürte wie er nach den Nadeln tastete, eine fand und sie schließlich herauszog. Sie fiel leise klappernd auf die Theke, und er nahm sich die nächste vor.
    »Was machst du?« Ihre Stimme war tief, rau.
    »Dein Haar befreien. Die Nadeln treiben mich schon den ganzen Tag in den Wahnsinn.« Sein Murmeln sandte ihr einen neuen Schauder über den Rücken. Mit einem Blitzen in seinen Augen zog er weitere Nadeln aus ihrem Haar. Die Locken fielen herab, und er vergrub seine Hand darin, massierte mit seinen Fingern sanft ihre Kopfhaut. Sie stöhnte leise, schloss die Augen und atmete tief aus. Seine Hände fühlten sich so gut an, so absolut notwendig gut.
    Sie hatte ihn wahnsinnig gemacht. Der Gedanke allein reichte beinahe, um sie zum Kichern zu bringen.
    Eine Hand verließ ihr Haar und umfasste ihr Kinn, und sein Daumen strich über ihre Wange. Nur mit Mühe öffnete sie die Augen, fühlte sich fast trunken vor Wohlbehagen. Sein Gesicht war näher gekommen, viel näher.
    Seine Lippen strichen über ihre Schläfe, und sie hörte einfach auf, hörte auf zu atmen.
    »Es gibt noch einen Grund, warum ich Angst habe«, murmelte er, und sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut.
    »Welchen?« Sie bildete das Wort mit den Lippen, aber es war kein Ton zu hören.
    »Ich wollte dich schon, als ich dich zum ersten Mal sah. Ich will dich jetzt.« Sein geflüstertes Eingeständnis erschütterte sie, schockierte sie. Sie hätte entsetzt zurückweichen müssen.
    Aber das will ich nicht. Ich will viel mehr.
Seine Lippen waren nun auf ihrer Wange, nicht mehr weit von ihrem Mund entfernt. Sie wollte so gern. Alles, was sie tun musste, war, den Kopf ein ganz klein wenig zu drehen, und schon lägen seine Lippen auf ihren. Sie wollte es. Wollte die Hitze seines Mundes spüren, wollte wissen, wie es war, von einem Mann wie ihm geküsst zu werden. »Abe.«
    Er verharrte reglos. »Sag das noch mal«, verlangte er. »Sag noch einmal meinen Namen.«
    Sie schluckte und fand irgendwie ihre Stimme. »Abe.«
    Er schauderte, und die Vibration seines Körpers übertrug sich auf sie. Ein Prickeln kroch unter ihre Haut und wanderte in jeden Nerv. Und dann konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er bewegte den Kopf ein winziges Stückchen, und sein Mund senkte sich über ihren, gleichzeitig hart und weich, unfassbar heiß. Und sie wollte mehr. Sie wandte ihren Körper ihm zu, und sofort schlang er die Arme um sie, zog sie an sich, legte seine flache Hand auf ihren unteren Rücken. Er legte den Kopf schräg, vertiefte den Kuss, und sie hob die Arme und stützte die Unterarme auf seine harte Brust. Sanft packte er ihre Handgelenke und schob ihre Arme aufwärts um seinen Nacken. Dann lagen seine Hände wieder auf ihrem Rücken, und seine Finger pressten sich auf ihren Körper.
    Und die ganze Zeit küssten sie sich.
    Mit einem Mal brach er ab. Die Enttäuschung überrollte sie wie eine Flutwelle, bis er eine ihrer Hände nahm und sie auf sein Herz legte. Sie spürte das wilde Hämmern in seiner Brust und schaute auf, und sie wusste, dass sie, was immer jetzt, in der nächsten Minuten oder morgen geschehen würde, niemals diesen Blick seiner Augen, die Art, wie er sie ansah, vergessen würde.
Als könnte er nicht genug von mir kriegen.
    »Das kann ich auch nicht.« Seine Augen sprühten Feuer, blau wie das Innere einer Flamme, und sie wusste, sie hatte wieder ausgesprochen, was sie dachte, doch diesmal war sie nicht einmal verlegen. »Fühl doch, was du mit mir machst, Kristen. Bitte hab keine Angst.«
    »Das habe ich nicht.«
Das habe ich wirklich nicht.
Um es ihm zu beweisen – und vielleicht auch sich selbst –, zog sie seinen Kopf zu sich herunter und küsste ihn, kürzer als eben zwar, aber diesmal aus eigener Initiative. Dann löste sie sich von ihm, und als sie sah, wie er sie anlächelte, machte ihr Herz einen Sprung. Sein Lächeln war so liebevoll, so erleichtert, so zufrieden. Unwillkürlich erwiderte sie es.
    »Ich bin froh«, sagte er.
    »Ich auch.«
    »Ich muss jetzt

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