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Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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sobald die Schule wieder auf ist. Wenn ihr heute behauptet, ihr würdet ihn nicht kennen, und morgen stellt sich heraus, dass das gar nicht stimmt …« Sie ließ den Satz vielsagend auslaufen. »Es wäre besser für euch, wenn ihr uns direkt helft.«
    Die Jungen murmelten aufmüpfig. Schließlich aber sahen sie sich das Bild an und tauschten finstere Blicke aus.
    »Ihr kennt ihn«, stellte Mia fest.
    Einer der Jungen nickte. »Ja, haben ihn schon mal gesehen.« Abe sah auf ihn herab, und er starrte trotzig zurück. »Er hat nichts gemacht.«
    »Das haben wir auch nicht behauptet«, antwortete Mia ruhig. »Also – wo können wir ihn finden?«
    Die Jungs blickten auf ihre Füße. »Keine Ahnung.«
    Abe seufzte. »Okay, Jungs, alle an den Zaun. Wir rufen ein paar Streifenwagen, die euch mit aufs Revier nehmen.«
    Der Junge mit dem Ball stampfte wütend auf. »Wir haben aber nichts getan! Warum müssen wir mit?«
    Mia zuckte die Achseln und holte das Handy heraus. »Ihr seid Zeugen in einer Mordermittlung. Seht ihr eigentlich keine Cop-Serien, oder was?«
    »Mann«, jammerte einer. »Wenn wir wieder bei den Bullen landen, bringt meine Mutter mich um.«
    Abe verlieh seiner Stimme Strenge. »Tja, dann solltet ihr uns sagen, wo wir den Kerl hier finden können.«
    Der Junge mit dem Ball schaubte wütend. »Er heißt Aaron Jenkins. Und der geht gar nicht mehr auf die King. Wohnt drei Blocks von hier entfernt.« Er zeigte eine Richtung. »Da lang.«
    »Es gibt ziemlich viele Häuser ›drei Blocks – da lang‹.« Mia deutete in dieselbe Richtung wie der Junge kurz zuvor. »Etwas detailliertere Informationen wären äußerst hilfreich.«
    Der Junge schaute noch finsterer drein, sofern das überhaupt möglich war. »Es ist das einzige Haus im Block mit einer grünen Treppe. Da sitzt immer ’ne alte Lady, die uns den ganzen Tag beobachtet.«
    »Trägt ’ne Kappe mit Punkten, könnt sie nicht übersehen«, sagte ein anderer und verdrehte die Augen. »Sie hat den bösen Blick.«
    Mias Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln. »Danke.« Dann streckte sie dem Jungen mit dem Ball die Hand entgegen. »Kann ich mal?«
    Seinem Gesichtsausdruck war zu entnehmen, dass er nicht an ihr Können glaubte. Er ließ den Ball vom Boden abprallen, und sie fing ihn mit einer Hand. Dann wandte sie sich zum Korb um, der verdammt weit entfernt war, nahm mit zugekniffenem Auge Maß und schickte den Ball elegant hindurch. Mit offenen Mündern starrten die Jungen Mia an, aber sie grinste nur. »Bleibt sauber, Jungs, okay? Hab keine Lust, euch demnächst auf dem Revier zu sehen.«
    Abe konnte ihre bewundernden Rufe hören, als sie sich entfernten. »Wo hast du denn so spielen gelernt?«
    »Von meinem Dad.« Mia zuckte die Achseln. »Er hat sich Söhne gewünscht, aber nur Töchter bekommen.«
    Abe fand das ziemlich traurig, sagte aber nichts. Sie gingen in die Richtung, die die Jungen ihnen gezeigt hatten, während Abe an den kalten Ausdruck in Kristens Gesicht am Abend zuvor dachte, als sie ihm erzählt hatte, dass ihr Vater noch am Leben war. Wahrscheinlich war der Konflikt zwischen ihr und ihrem Erzeuger weit komplizierter als der zwischen Mia und ihrem Vater, der sich Söhne gewünscht hatte.
    »Grüne Treppe, eine alte Lady mit bösem Blick …«, murmelte Mia, als sie sich einem Haus näherte, vor dem tatsächlich eine Frau mit einer gepunkteten Kappe saß. Sie beäugte die beiden Neuankömmlinge misstrauisch, und auch Mias Lächeln änderte nichts an ihrer finsteren Miene.
    »Sieht aus, als wären wir da«, sagte Abe. »Hoffen wir, dass Aaron Jenkins zu Hause ist.«
    Schnell hatten sie die Wohnung der Jenkins’ gefunden und klopften. Eine Frau mit einem Säugling auf dem Arm öffnete, und ihre Augen weiteten sich, als sie die beiden Detectives sah. »Was ist?«
    »Wir suchen einen jungen Mann namens Aaron Jenkins, Ma’am«, sagte Mia höflich.
    Die Frau ließ das Baby auf ihre Hüfte sinken »Das ist mein Sohn. Wieso? Hat er was angestellt?«
    Mia schüttelte den Kopf. »Wir wollen nur mit ihm reden.«
    Sie warf einen unsicheren Blick über die Schulter. »Mein Mann ist auf der Arbeit.«
    »Wir brauchen nur ein paar Minuten«, versicherte Abe ihr. »Dann sind wir wieder weg.«
    »Aaron«, rief sie, und der Junge von ihrem Foto erschien in einem Türrahmen. Er sah Mia und Abe und wich augenblicklich zurück.
    »Wir wollen nur mit dir reden«, rief Mia, und er blieb stehen.
    »Ich hab nichts getan.«
    »Aaron«, fuhr seine Mutter

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