Des widerspanstigen Zaehmung
gehalten. Ihr natürlicher Impuls war es, stets sofort ihre Schuld einzugestehen. „Ich verstehe. Dann war es das also."
„Wie gefasst du das hinnimmst", murmelte Grayson. „Ich an deiner Stelle würde nicht so reagieren, Jane. Diese Angelegenheit muss beigelegt werden."
„So völlig überraschend ist das für mich nicht." Sie hob den Kopf und zwang sich, nicht den neugierigen Blicken der Brüder auszuweichen. „Ich sagte dir ja bereits, dass Nigel und ich nie auf diese Art ineinander verliebt waren."
Grayson ließ ihre Hand los und strich mit dem Zeigefinger über die scharfe Klinge seines Messers. „Trotzdem", sprach er nachdenklich, „muss er dafür bezahlen. Deine Eltern werden darauf bestehen. Ich bestehe darauf. Vielleicht werde ich ihn sogar zum Duell herausfordern."
„Aber er ist dein Cousin. Das würde einen schrecklichen Skandal auslösen, ganz zu schweigen davon, dass du ihn verwunden oder sogar töten könntest. Ich wollte ihn nicht heiraten, ich ... "
Er starrte sie an und spielte weiter mit dem Messer. „Das ist eine Frage der Ehre, Jane. Ich werde das tun, was für die Ehre meiner Familie nötig ist."
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich dir da zustimmen kann", warf Heath nach kurzem Räuspern ein.
„Mir zustimmen? Aber natürlich wirst du das. Immerhin geht es hier um rechtliche Konsequenzen. Jane könnte Nigel verklagen - selbst wenn ich ihm ja lieber eine Kugel durchs Herz jagen würde, damit endlich Ruhe herrscht."
Heath zog mahnend die Augenbrauen hoch. „Und seine Frau willst du zur Witwe machen? Und das Kind soll ohne Vater groß werden? Was denkst du dir eigentlich dabei?"
„Jane muss gerächt werden", gab sein Bruder schulterzuckend zurück.
„Nicht unbedingt", meldete sie sich mit krächzender Stimme zu Wort. „Nach einer Weile ist der Skandal vergessen, und dann ... "
„Niemals." Graysons Widerspruch war wie ein Donnerhall. „Sein Verhalten war unverzeihlich. Ich werde diese Sache keinesfalls auf sich beruhen lassen, damit das klar ist."
„Der Herr hat gesprochen", kommentierte Heath voller Ironie.
Jane stand auf, da sie einen Rückzug für die beste Lösung hielt. „Ich glaube, ich sollte euch diese Diskussion allein führen lassen."
„Du musst nicht gehen, Liebling", erklärte Grayson, „Du hast das Recht zu erfahren, wie ich deine Ehre rächen will."
„Wenn ich ehrlich sein soll", konterte sie, „würde ich lieber so tun, als sei das alles nie geschehen."
Das glaube ich dir aufs Wort, dachte Grayson ironisch und betrachtete das Messer in seiner Hand. Aber keine Sorge, meine Liebste. Ich verspreche dir das glückliche Ende, das du verdienst. Wir beide haben Nigel dafür zu danken, dass er uns zusammengebracht hat. Die Geschichte unserer Liebe wird unsere Nachfahren noch auf Jahre hinaus amüsieren.
„Soll sich Nigel vor dem Duell öffentlich bei dir entschuldigen?", fragte er.
„Das ist nicht nötig, Grayson. Begreif doch bitte, es kümmert mich nicht, ob er verheiratet ist. Meinetwegen könnte er auch sieben Ehefrauen gleichzeitig haben."
Missbilligend schüttelte Grayson den Kopf. „Frauen sind viel zu nachsichtig. Außerdem ist er ein Boscastle, und ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, dich zu beschützen. Was würden die Leute von mir denken, wenn ich Nigel nach Gutdünken gewähren ließe? Was würde mein Vater sagen, wüsste er, dass ich meine eigene Familie enttäusche?"
Für einen Moment schloss sie die Augen. „Lord Heath, versuchen Sie bitte, Ihren Bruder zur Vernunft zu bringen. Offenbar bin ich nicht in der Lage, ihn von diesem Kurs männlicher Idiotie abzubringen."
Heath senkte den Blick und schien auch nicht weiterzuwissen. „Ich werde mein Bestes versuchen, aber mein Bruder ist nur selten für Ratschläge empfänglich."
„Ja, ich weiß", erwiderte Jane. „Versuchen Sie es dennoch. Ich gehe nach oben auf mein Zimmer."
Bevor sie sich vom Tisch entfernen konnte, bekam Grayson ihre Hand zu fassen. „Wir sind morgen zum Pferderennen nach Plumpton eingeladen, sofern du dich dazu in der Lage fühlst. Und am Nachmittag findet auf der Promenade eine Puppenaufführung statt. Die konnten wir uns ansehen, ehe wir heute Abend auf den Ball gehen." Er lächelte sie an, sein Tonfall hingegen ließ keinen Zweifel, dass er sie zu provozieren versuchte. „Es sei denn, du mochtest lieber mit mir zu Hause bleiben. Das würde mir natürlich gefallen, Jane."
Zu ihrem Entsetzen spürte sie plötzlich, wie er eine Hand auf ihren Po legte. Was sie
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