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Des widerspanstigen Zaehmung

Titel: Des widerspanstigen Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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dieser Tageszeit?"
    Er reagierte mit einem langen, hitzigen Blick. „Ob Morgen oder Mitternacht, Jane, ich bin besessen von dir." Er schloss die Tür hinter sich. „Es ist mir ein Vergnügen, dir Edelsteine zu schenken."
    Wie sollte eine Frau einen Mann abweisen, der so etwas sagte? Wie sollte sie klar denken, wenn Grayson die Arme um ihre Taille legte und sie zu sich auf seinen Schoß zog? Ihr Herz verzehrte sich nach ihm, als er die Hände in ihrem Haar vergrub und ihren Protest mit einem besonders zarten Kuss erstickte. Sie hatte mit ihm das Bett geteilt, und sie bereute es nicht.
    „Jane, ich danke dir für die letzte Nacht", flüsterte er nach einer Weile.
    Sie schloss die Augen und stellte sich sein Gesicht vor, wenn er ihren Brief fand. Der Gedanke daran, wie wütend und angewidert er sein würde, ließ sie zusammenzucken. Sie hatte gesehen, wie wenig Verständnis er für Chloes Aufbegehren aufbringen konnte, weil er so sehr von der Pflicht des Mannes überzeugt war, über das Leben einer Frau wachen zu müssen. Niemals würde er begreifen, warum sie so gehandelt hatte.
    „Stimmt etwas nicht, Jane?", fragte er sanft. „Das sind doch nicht etwa Tränen in deinen Augen, oder?"
    „Versprich mir etwas, Grayson."
    „Alles, was du willst."
    „Versprich mir, dass du Nigel nichts antun wirst."
    Einen Moment lang verstummte er. „Ich will nicht, dass du seinen Namen aussprichst, während ich dich in den Armen halte."
    „Wirst du mir das versprechen?", beharrte sie.
    „Menschen müssen bestraft werden, wenn sie anderen wehtun, oder findest du das nicht?"
    „Ich bin mir nicht sicher." Sein Blick musterte sie gnadenlos, unerbittlich. So sehr sie ihn auch liebte, gab es doch Situationen, da hätte sie ihn mit Freude ohnmächtig prügeln können. „Es gibt auch Zeiten, da muss man vergeben."
    „Nicht, wenn es nach mir geht. Sollen wir über etwas anderes reden?"
    „Bitte, Grayson. Ich bitte dich nur um diese eine Sache."
    „Welche Gegenleistung bekomme ich dafür von dir?"
    Sie hätte vermutlich allem zugestimmt, was er wollte, aber bevor sie antworten konnte, waren aus dem Flur schwere Schritte zu hören, gefolgt von einer ungeduldigen Männerstimme; „Grayson! Wo zum Teufel versteckst du dich denn? Ich war eben bei Helene in London, und die Frau wünscht dir die Pest an den Hals. Bist du da drin?"
    „Allmächtiger!", murmelte Grayson und sah verärgert zur Tür. „Das ist Drake. Du bleibst hier, während ich mich um ihn kümmere, damit ich ihn schnell wieder loswerde."
    Jane löste sich aus seinen Armen. „Versprich mir, dass du Nigel nichts tust."
    Nachdenklich stand er auf und zog die Rockschöße gerade. „Ich werde darüber nachdenken müssen, Jane. Vergiss nicht, dass Nigel und seine Eltern jahrelang von der Großzügigkeit meiner Familie abhängig waren. Sein Verhalten beleidigt nicht nur dich, sondern auch mich."
    Die Männerstimmen vor der Tür wurden allmählich leiser. Jane zog sich aus und stieg in die Badewanne, während sie über ihre Zukunft als gefallene Frau nachdachte. Sobald sie mit ihrer Toilette fertig war, würde sie zwei Briefe aufsetzen -einen an Grayson, den zweiten an ihre Familie. Nachdem ihr Vater sie praktisch dem Löwen zum Fraß vorgeworfen hatte, konnte sie kaum darauf hoffen, er würde ihr die Schande vergeben, für die sie die Verantwortung trug.
    Sie seufzte und dachte an ihre Schwestern, an das angenehme Leben, das sie als selbstverständlich angesehen hatte, an die Art, wie sie von ihrem Vater mal drangsaliert, mal beschützt worden war, an die Hochzeit, die er arrangierte hatte, in dem Glauben, Nigel sei gut für sie.
    Das Verhalten ihres Vaters kam ihr umso merkwürdiger vor, je länger sie darüber grübelte. Auch ihre Mutter benahm sich sehr eigenartig. Würde sie wirklich tatenlos dabei zusehen, wie ihre gesellschaftlich entehrte Tochter zu einem genusssüchtigen Lebenswandel gedrängt wurde? Das passte überhaupt nicht zu ihren Eltern. Ihre Entscheidung für Nigel hatte mit seiner Gutmütigkeit und Liebenswürdigkeit zu tun, seiner Treue, die der eines Schoßhundes glich, seinem offensichtlichen Desinteresse, sich wie ein Frauenheld aufzuführen.
    Kurz gesagt: Sie hatten sich für Nigel entschieden, weil er das genaue Gegenteil von Grayson war. Das machte ihren Verrat nur noch mysteriöser. Es sei denn ...
    Vor Schreck fiel ihr der Schwamm ins Wasser.
    Es sei denn sie wussten alles! Wenn eine ihrer Schwestern nicht den Mund hatte halten können, dann wussten

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