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Deserteure (Orion 04)

Deserteure (Orion 04)

Titel: Deserteure (Orion 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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sieben Begleiter.«
    McLane verzog anerkennend seine Mundwinkel.
    »Das bedeutet«, erklärte er, »daß wir immerhin würdig empfangen werden.«
    In den folgenden Minuten war deutlich zu sehen, daß sich die sieben Raumschiffe in Kreisform um die ORION gruppierten und dieselbe Geschwindigkeit flogen. Die Eskorte würde noch hundertfünfundfünfzig Minuten das Schiff begleiten.
    Shubashi knurrte:
    »Am liebsten würde ich sie erledigen!« sagte er undeutlich.
    »Ich weiß«, erwiderte Cliff und setzte sich in den Kommandantensessel. »Aber wir müssen noch warten. Wenn sie nur den leisesten Verdacht schöpfen, ist es aus. Wir haben gegen sieben ihrer Schiffe nicht die geringste Chance; die Übermacht ist zu groß.«
    »Sieben waren es noch vor kurzem«, erwiderte Atan.
    »Wie?«
    Der Astrogator nickte hinüber zu Cliff und antwortete bitter:
    »Jetzt sind es schon zehn!«
    Und Cliff McLane begann zu ahnen, daß nicht alles so verlaufen würde, wie er es sich vorgestellt hatte. Er begann zu überlegen und betrachtete dabei die Instrumente seines Pultes und die runde Scheibe des Zentralschirmes, der nichts anderes wiedergab als die stumpfe Dunkelheit des Hyperraumes.
    Der Bordchronometer: Noch einhundertfünfzig Minuten.
     
    *
     
    Unsichtbar für die Geräte des Schiffes ORION hetzte die HYDRA II mit aller verfügbaren Kraft durch den Hyperraum. Sie ahnten nicht, daß McLane bereits von den Extraterrestriern gestellt worden war, die Besatzung des Schiffes flog gegen die Zeit.
    »Wie lange noch?« fragte Lydia van Dyke ruhig. Sie hatte sich seit dem Befehl der Obersten Raumbehörde wieder gefangen und sah jetzt die Situation mit anderen Augen an. Das bedeutete nicht, daß sie den Befehl jetzt billigte, aber sie hatte einige Vermutungen.
    »Wenn unsere Maschinen die Geschwindigkeit durchhalten«, erwiderte der Astrogator, »brauchen wir noch einhundertdreißig Minuten bis zu den angegebenen Koordinaten.«
    Lydia drückte einen Knopf und sprach in das Mikrophon der Bordsprechanlage.
    »Kommandant an Maschinenraum. Wie hoch ist die Belastung der Maschinen?«
    Augenblicklich antwortete der Raumschiffsingenieur.
    »Sie liegt knapp unter achtzig, Commander.«
    Lydia nickte und faßte das Bordchronometer ins Auge.
    »Schalten Sie die Zusatzelemente ab. Ich möchte nicht ein zweitesmal riskieren, mit ausgefallenem Schiff im Hyperraum liegenzubleiben.«
    Ein erstaunter Blick des Astrogators traf General van Dyke. Mißbilligung lag in ihm, aber der Mann schwieg.
    Nach einer Weile sagte er halblaut:
    »General ... man hat uns aber befohlen, mit allen verfügbaren Mitteln McLane zu verfolgen.«
    Scharf gab Lydia zurück:
    »Ich weiß.«
    »Aber ...«
    »Ich benötige keine Belehrung darüber, wie ich einen Befehl zu interpretieren habe. Im übrigen kann ich es durchaus erwarten, bis wir McLane stellen. Ich brauche mein Schiff nicht der Gefahr auszusetzen, zwanzig Minuten oder länger auf die ORION zu warten.«
    Dann sagte sie, scharf und kurz:
    »Kommandant an Maschine. Zusatzelemente wegschalten!«
    »Maschine an Kommandant: Abgeschaltet.«
    »Danke«, sagte die Frau mit den grauen Augen und der schwarzen Uniform und lehnte sich zurück.
    »General«, flüsterte der Astrogator ungläubig, »das ist ...«
    »Sagen Sie es ruhig«, ermunterte sie ihn mit einem versteckten Lächeln.
    Der Astrogator verzichtete auf eine Antwort, schwieg und lächelte entschuldigend. Dann drehte er sich wieder um und kümmerte sich um seine Instrumente. Für einige Minuten herrschte Schweigen im Schiff, nur unterbrochen von den dauernden Geräuschen klickender Anzeigen, summender Lautsprecher und den Tönen, die entstanden, wenn schwere Schalter niedergedrückt wurden oder aus den Arretierungen sprangen.
    Plötzlich sagte der Astrogator:
    »Raumüberwachung an Kommandant. Ich schalte auf den Zentralschirm um.«
    »Was gibt es?« fragte Lydia, aus ihren Gedanken gerissen.
    »Fünf unbekannte Flugobjekte, vermutlich Feindschiffe. Sie halten direkt auf uns zu.«
    Lydia aktivierte die runde Scheibe des Schirmes, auf der das stumpfe Schwarz verschwand. Fünf libellenähnliche Schiffe kamen sehr schnell näher und formierten sich zu einer weit auseinandergezogenen Kette.
    »Funkkontakte?« fragte Lydia den Funker, nachdem sie einige Sekunden die Echos der Schiffe betrachtet hatte.
    »Ich habe versucht, etwas aufzufangen«, erwiderte der Funker hastig. »Keine Sendung, keine Antwort auf mein Identifikationszeichen. Offenbar sollen sie den Raumsektor

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