Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)
ist
Jahre
her …«
»Das ist wie mit Fahrradfahren.«
»Ja, ich fahre aber nicht besonders gut Fahrrad, ganz nebenbei. Nicht mal Heimfahrrad.«
Er lachte. »Ruf mich in meinem Büro an. Ich hoffe, du überlegst es dir, Eva. Wir haben dich vermisst.«
»Du kriegst bis Ende der Woche Bescheid«, sagte ich.
»Danke«, sagte er.
Er stand da und bewegte sich nicht.
»Schlägst du jetzt ein Zelt auf und wartest hier?«, fragte ich.
»Mein Mocha-Haselnuss?«, sagte er.
Mein Gehirn schaltete wieder auf Café-Modus um. »Oh! Tut mir leid«, sagte ich und machte seine Bestellung fertig. »Der geht aufs Haus.«
»Danke. Wir sprechen uns bald.« Daraufhin nahm er sein Getränk, hielt an der Selbstbedienungsbar an, nahm sich ein paar extra Servietten und ging raus. Ich tippte zwei Finger an die Stirn und grüßte ihn, als er sich umdrehte und das Café verließ.
Jenna Jaffe war während meines Hauptstudiums an der NCLA meine Studienberaterin und Mentorin gewesen. Als ich meine Abschlussarbeit anfing, ermunterte sie mich, mein Manuskript an Agenten zu schicken, und schickte es selbst an ihren eigenen, der mir einen Vertrag anbot, kaum dass ich sie beim Abschlusskomitee eingereicht hatte. Ich verdankte Jenna eine Menge. Ich war einzig und allein deshalb eine gute Lehrerin, weil ich versuchte, die Erfahrungen, die ich in ihren Kursen gemacht hatte, wiederzugeben.
Wir waren außerdem auch gute Freunde. Ich liebte ihren Humor; sie liebte es, dass ich
etwas mehr
über Popkultur wusste als der Durchschnitt. Während meiner Hauptstudiumszeiten hing ich mit Jenna und ihrem Freundeskreis wahrscheinlich genauso viel herum wie mit Minerva und Jay, obwohl diese beiden Freundeskreise sich nie überschnitten. Wenn ich mit Jenna zusammen war, fühlte ich mich wichtig, gelehrt. Mit Minerva fühlte ich mich frei, so als wäre ich noch mal jung, nur ohne Angst oder Akne.
Ich hatte immer das Gefühl gehabt, dass Jenna mit meiner Entscheidung, meine Lehrer- und Autorenkarriere aufzugeben, nicht einverstanden war. Sie hatte mir zwar ihren Segen gegeben, aber erst nach einem erfolglosen Versuch, mir die Sache mit dem Grounds auszureden. »Es ist nicht so, dass ich glaube, du schaffst das nicht, Eva«, hatte sie gesagt. »Ich glaube nur, dass du ein Talent vergeudest.«
»Zu was soll aber das Talent gut sein, wenn es nicht das ist, was ich machen will?«, hatte ich erwidert.
Als das Grounds anfangs aufmachte, kam Jenna mit unseren Kollegen und Freunden zur großen Eröffnungsfeier und danach jede Woche, sodass ich sie schon als Stammgast bezeichnet hatte. Aber aus wöchentlich wurde zweimal im Monat, dann einmal im Monat, dann einmal alle zwei Monate, und dann sah ich sie kaum noch. Ich fragte mich, wann ich aufgehört hatte, sie zu vermissen, wann wir uns voneinander entfernt hatten und ob es wirklich an meiner neuen Arbeit lag. Und ich fragte mich, ob sie mich vermisste oder wann sie damit aufgehört hatte.
Keine Minute, nachdem Ed gegangen war, drängelten sich Scott, Norman, Beulah, Spencer, Tracy und Minerva um die Theke und umzingelten mich. Ich fiel nach hinten und stieß mir mein Hinterteil an der Ablage.
»Autsch. Was ist das hier,
Die Vögel
?«
»Sag uns, dass du das machen wirst«, sagte Beulah.
»Ich sagte, ich überlege es mir.«
»Was gibt es da zu überlegen?«, fragte Minerva.
»Es ist nicht einfach«, sagte ich, »in einen Klassenraum zu gehen und in die Fußspuren von jemand anderem zu treten, vor allem, wenn sie ihren eigenen Stil und ihre eigene Art mit ihren Studenten hatte. Ich habe noch nicht mal ihre Bücherliste gesehen.«
»Aber du hast Zeit, dich vorzubereiten und das alles mit ihr zusammen durchzugehen«, sagte Tracy.
»Pass auf, wenn du dir Sorgen machst, wer dich hier vertritt, darum kümmere ich mich schon«, sagte Norman.
»Es sind ja nicht nur die drei Stunden im Klassenzimmer«, gab ich zu bedenken. »Da sind zusätzliche Konferenzen, Sprechstunden, lesen, korrigieren … es sind vielleicht nur ein Dutzend Studenten, aber das sind gleich mal mindestens zwanzig StundenArbeit, selbst wenn es nur für ein paar Wochen ist. Ich gehe mal von fünfundvierzig bis fünfzig Stunden im Durchschnitt aus.«
»Na und? Die Sprechstunden kannst du doch hier abhalten«, sagte Scott.
»Jaaa«, sagte Norman. »Das fänden die doch toll. Und für mich wäre es in Ordnung, wenn du deine Stunden reduzieren würdest. Ist doch nur für was? Sechs Wochen?«
»Sieben«, sagte ich.
»Die sind schneller vorbei,
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