Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen
Versprechungen. Ruf mich einfach an, wenn du vom Präsidium losfährst, und ich werde mich mit dem Abendessen danach richten.«
»Topp, die Wette gilt«, sagte er.
Sie legte auf, und er lächelte. Ja, er hatte Glück mit ihr gehabt. Großes Glück. Er betrachtete das kleine Foto auf seinem Schreibtisch, auf dem Abby den frisch gewickelten Benjamin an sich drückte. Voller Liebe blickte sie auf ihr Baby. Der kleine Ben schlief, seine dunklen Wimpern lagen auf den runden Wangen, schwarzes Haar umrahmte sein entspanntes Gesichtchen.
Montoyas Herz schwoll an vor Gefühlen, von deren Existenz er früher nie etwas geahnt hatte.
»Hi!« Bentz steckte seinen Kopf durch die Tür. »Ich werde mich noch mal mit Vater Vater unterhalten. Dachte, du willst vielleicht mitkommen.«
»Jetzt?« Montoya blickte erneut auf die Uhr auf seinem Schreibtisch.
»Er ist ein vielbeschäftigter Mann.«
»Sind wir das nicht alle? Wie nennst du O’Toole? Vater Vater?«
»Ja, wenn auch ein wenig vorschnell. Noch wissen wir nichts Genaues.«
Montoya stieß sich vom Schreibtisch ab und rollte mit seinem Stuhl zurück, dann griff er nach seiner Jacke. »Ich denke, das werden wir bald herausfinden.« Die Blutuntersuchungen waren noch in vollem Gange. Bislang lagen keine DNS -Ergebnisse vor, doch die Blutprobe, die Frank O’Toole bereitwillig abgegeben hatte, würde bald zeigen, ob er als potenzieller Kandidat in Frage kam.
Und wenn nicht, dachte Montoya, überprüfte seine Waffe und steckte sie in sein Schulterholster, wären sie wieder bei null.
Es ist dunkel, Kerzen brennen, ein einzelnes Fenster steht offen und lässt einen Hauch Nachtluft hinein. Ich hänge meine Gewänder an einen Haken. Ich nehme mir Zeit, wärme das Öl an, verteile die seidige Flüssigkeit langsam auf meinem nackten Körper, salbe ihn. Meine Hände gleiten über meine Muskeln, die kräftig und sehnig unter der Haut liegen, massieren sie.
Schultern und Bauch, hart und stark.
Hüften und Oberschenkel, muskulös und schimmernd im Kerzenlicht. Runder, straffer Hintern.
Ich betrachte mein Konterfei in dem schmalen Spiegel.
Groß.
Gutaussehend.
Beinahe perfekt.
Doch es gibt Mängel.
In einer meiner Schultern steckte eine Kugel, eingegraben ins Gewebe, bis ich die Kraft hatte, sie zu entfernen. An der Stelle ist noch immer eine Vertiefung, ein Grübchen, das die Makellosigkeit meines Körpers ruiniert, aber mittlerweile ist es kaum noch sichtbar. Die Kugel hat keinen wirklichen Schaden angerichtet.
Der andere Makel ist ernster.
Mein rechtes Bein.
Unterhalb der Kniescheibe, wo die Wadenmuskeln hervortreten sollten, befindet sich ein Wulst von Fleisch und vernarbter Haut. Ich streiche Öl über die übel zugerichtete Stelle und sage mir wieder einmal, dass dies meine Kampfnarbe ist, eine Kriegsverletzung für einen höheren Zweck.
Der Grund dafür, dass ich meine Mission auf Eis gelegt hatte.
Ich habe Jahre damit verbracht, mein Bein wiederherzustellen, fest entschlossen, wieder einwandfrei gehen und laufen zu können, meinen Makel vor der Welt zu verbergen.
So lange, bis der richtige Zeitpunkt gekommen ist.
Ich gleite mit den Fingern über die gezackte Narbe, knete das gepeinigte Fleisch unterhalb meines Knies, salbe die alte Wunde.
Ich habe gewartet.
Bin geduldig gewesen.
Doch jetzt, das weiß ich, werde ich dafür belohnt.
Gott ruft.
Das Warten ist vorbei.
Ich falle auf die Knie und blicke in den Spiegel.
Hole tief Luft und denke an die Frauen.
An all die Frauen mit ihrem koketten Lächeln, den herausfordernden Blicken, den glänzenden Lippen und den obszönen Worten. Verführerinnen und Huren, Sirenen und Metzen, und alle halten sie sich für etwas so Besonderes, dass ich ihretwegen mein Gelübde brechen würde …
Wenn sie nur wüssten!
Würden sie beben vor Erregung?
Ihrem Drang nachgeben, sich in dunklen Wassern taufen zu lassen?
Natürlich würden sie das tun.
Ich lächele in der Finsternis und denke an meine Sünden, heiß und sinnlich, an das pulsierende Fleisch, den Duft der Begierde, vermischt mit Parfüm und Schweiß, der die Luft schwängert.
Ich spüre ein Zucken im Schritt.
Mein Blut erhitzt sich.
Meine Männlichkeit richtet sich auf, beginnt zu pochen.
Ich denke an all diese prächtigen runden Münder, Überraschung und Verlangen in den längst erloschenen Augen.
Und dann bete ich.
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Kapitel zweiundzwanzig
V ater Frank war praktischerweise verschwunden.
Und Bentz war fertig. Das sah Montoya daran, wie der
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