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Dessen, S

Dessen, S

Titel: Dessen, S Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Because of you
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behandeln sollte.«
    »Ad«, meinte Wallace. «Das ist bloß ein Beistelltisch, kein Waisenkind.«
    Esther kicherte. Aber Maggie – so war sie eben – nahm sich einen Untersetzer und legte ihn auf den Tisch,bevor sie ihr Bier abstellte. Währenddessen griff Adam hinter sich und schnappte sich einen Fotoapparat, der auf der Bar lag. »Unsere erste Hotdog-Party«, sagte er. »Das
muss
ich dokumentieren.«
    Die anderen reagieren blitzschnell und alle gleich. Ich war die einzige im Raum, die nicht sofort ihr Gesicht mit den Händen bedeckte. Nur die simultanen Kommentare variierten. Ich hörte alles Mögliche, von »Bitte nicht« (Maggie) über »Meine Güte« (Wallace) bis hin zu »Hör auf oder stirb« (Keine Frage, oder?).
    Seufzend ließ Adam die Kamera wieder sinken. »Warum könnt ihr nicht ab und zu mal ein einziges, kümmerliches Foto akzeptieren?«
    »Weil das die Abmachung war«, erwiderte Wallace. Da er immer noch die Hand vors Gesicht hielt, klang seine Stimme etwas gedämpft.
    »Die Abmachung?«, fragte ich.
    Maggie sprach zwischen leicht gespreizten Fingern hindurch: »Während der letzten beiden Schuljahre war Adam Herausgeber des Jahrbuchs. Und gnadenlos mit der Kamera hinter uns her.«
    »Wir waren nur zu zweit in der Redaktion«, wandte Adam ein. »Was hätte ich denn tun sollen? Irgendwer musste fotografieren!«
    »Deshalb gab es die Abmachung, dass er Bilder machen durfte, bis das Jahrbuch fertig war.« Wallace redete immer noch mit der gewölbten Hand vor dem Mund. »Aber dann   …«
    »Keine Fotos mehr«, ergänzte Maggie.
    »Nie mehr!«, bekräftigte Leah.
    Mit düsterem Gesicht legte Adam den Fotoapparat auf die Bar. »Okay«, meinte er. Die anderen ließen ihre Hände sinken. »Aber beschwert euch später nicht, wenn ihr sehnsüchtig an diesen Sommer zurückdenkt, aber euch nicht richtig erinnern könnt, weil es keine Fotos gibt.«
    »Es gibt mehr als genug Fotos«, gab Maggie zurück. »Die Jahrbücher bestehen praktisch nur aus Schnappschüssen von uns.«
    »Was super ist, weil du auf diese Weise nichts vergessen kannst«, erwiderte er. »Aber gleichzeitig ist das schon wieder die Vergangenheit. Und nicht unsere Gegenwart.«
    »Unsere Gegenwart, in der es uns erspart bleibt, fotografiert zu werden.« Leah schnappte sich ihr Bier – ohne Untersetzer, was sonst?   –, trank einen Schluck und fuhr fort: »Und wen erwartet ihr noch zu dieser Sause?«
    »Die üblichen Verdächtigen«, antwortete Wallace und setzte sich in einen großen Sessel, der sichtbar unter ihm einsackte. »Die anderen Jungs aus dem Laden, einige, die wir vom Jump-Park kennen, die Süße aus der Saftbar und   …«
    Er wurde von jemandem unterbrochen, der die Stufen zur Veranda heraufpolterte und brüllte: »He, ihr da drinnen, ich hoffe, ihr habt genug Bier, denn es ist höchste Zeit, dass ich   …«
    Jake Stock, in einem hautengen schwarzen T-Shirt und brauner gebrannt denn je. Er blieb wie angewurzelt stehen, als er durch die Tür stapfte und mich und Maggie nebeneinander auf dem Sofa sitzen sah.
    »Es ist höchste Zeit für   …«, fragte Leah und trank noch einen Schluck.
    Jake sah erst sie, dann Wallace an. Der zuckte die Achseln. »Nett, dich zu sehen, wie immer«, sagte Jake zu Leah. Dann ging er an uns vorbei in die Küche. Ich warf Maggie einen Blick von der Seite zu, aber sie schaute stur geradeaus, zu ihrem Bier auf dem Untersetzer. Ihr Gesicht verriet nichts.
    »Es ist noch nicht zu spät, duch die Clubs zu ziehen«, meinte Leah zu ihr. »Neue Jungs, neues Glück.«
    »Der Grill ist so weit!«, rief Adam von hinten. »Wer möchte den ersten Hotdog?«
    Maggie schnappte sich ihr Bier und stand auf. »Ich«, rief sie zurück und ging an Jake vorbei, der an der Bar lehnte und argwöhnisch die Kerze beschnupperte. »Sehr gern.«
    Eine Stunde später hatte ich ein knappes Bier und zwei Tofuwürstchen intus und entschieden zu viel Zeit gehabt, um über die Szene zwischen Eli und Belissa nachzugrübeln – obwohl ich mich ehrlich bemüht hatte, am Partygeschehen teilzunehmen. Ich sah auf die Uhr: kurz vor Mitternacht. Am Vorabend hatten Eli und ich genau um diese Zeit Clydes Waschsalon verlassen, nachdem er eine Ladung Kochwäsche gewaschen hatte und wir einträchtig ein Stück Mandeltoffeetorte miteinander geteilt hatten. Ich betrachtete versonnen das Schälchen mit Nüssen, das unberührt vor mir auf dem Beistelltisch stand, und trank noch einen Schluck Bier.
    Es war sowieso total bescheuert gewesen,

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