Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)
wieder.
»Setz dich hin«, stoße ich keuchend hervor. »Du solltest angeschnallt sein.«
»Gleich. Atme einfach schön weiter.«
Obwohl das Flugzeug immer noch gewaltig ruckelt und sich im Landeanflug befindet, werde ich allmählich ruhiger. Ich sehe die Sonne hoch am Himmel stehen, in der Ferne glitzert das Meer, und ich glaube weißen Sand zu erkennen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit setzt die Maschine endlich auf, und ein lautes Zischen ertönt, als sie zum Stehen kommt.
Marc hat die ganze Zeit über meine Hand gehalten.
»Danke«, flüstere ich, als die Gangway heruntergelassen wird. »Das hättest du nicht zu tun brauchen. Es war nur eine lächerliche kleine Panikattacke.«
»Ich habe dich hierher entführt, Sophia. Und ich habe dir mein Wort gegeben, immer gut auf dich aufzupassen.«
Warme Luft dringt in die Kabine, als die Tür geöffnet wird. Mit zitternden Beinen stehe ich von meinem Sitz auf.
»Wo sind wir hier?«
»Sieh selbst.«
Marc begleitet mich zur Gangway. Vor mir erstreckt sich die Landebahn mit dem Flughafentower inmitten von leuchtend grünen Bäumen, Sand und Meer in der Ferne. Der Himmel ist strahlend blau, und eine herrlich sanfte Brise umschmeichelt meine Beine. Vogelgezwitscher weht heran, und in der Ferne mache ich einen ovalen Glasbau aus.
»Wie schön es hier ist«, sage ich und sauge den süßen Duft nach Blüten ein.
»Wir sind in der Karibik«, erklärt Marc. »Weit ab vom Schuss. Keine Presse. Nur du und ich.«
»Nur du und ich«, wiederhole ich und genieße die wärmende Sonne auf meiner Haut. »Trotzdem habe ich immer noch keine Ahnung, wo wir genau sind.«
»Auf meiner Privatinsel.«
❧ 64
I ch erinnere mich, in irgendeinem Zeitschriftenartikel über prominente Mehrfachmillionäre gelesen zu haben, dass Marc eine eigene Insel besitzt. Einer der Superreichen hätte sogar mehrere Raketenanzüge, stand dort, allerdings fällt mir beim besten Willen nicht mehr ein, wer es war.
»Deine Privatinsel«, stoße ich atemlos hervor und gehe die Gangway hinunter. »Sieh dir bloß die Bäume an! Wahnsinn!«
Marc lächelt. »Hier wächst und gedeiht so ziemlich alles. Nicht nur Efeu.«
»Durch diesen Wald würde ich gern mal einen Spaziergang machen.« Lächelnd deute ich auf das dichte Grün vor uns.
»Später. Vorher muss ich dir das Haus zeigen.«
Ein Rolls-Royce bringt uns vom Flughafen über schmale, nicht befestigte Straßen zu dem ovalen Glasbau, den ich vom Flugzeug aus gesehen habe.
Wir betreten das Haus durch eine Glastür und gehen eine gläserne Treppe hinauf auf einen gläsernen Balkon, der einen atemberaubenden Ausblick auf das Meer bietet. Da die Fensterscheibe nahezu über die gesamte Breite des Hauses verläuft, fühlt es sich an, als würden wir über dem Wald und dem Strand schweben, so als wären wir ein Teil der Natur.
Das Haus ist mit behaglichen Fellen und Ledersofas ausgestattet, trotzdem fehlt auch hier ein wenig die persönliche Note. An jeder Ecke steht ein Flachbildschirmfernseher mit der dazugehörigen Fernbedienung und sonstigem technischen Schnickschnack herum, und ebenso wie in Marcs Londoner Haus gibt es ein Regal voll mit klassischer Literatur, doch die Buchrücken sind genauso makellos und unberührt wie seine Bibliothek in der Stadt.
»Wie gefällt es dir?«, will Marc wissen und tritt vor das Panoramafenster.
»Es ist wunderschön, aber es erinnert mich an dein Haus in London. Ich finde, es fehlt ein wenig an Wärme.«
Marc dreht sich zu mir um. »An Wärme?«, fragt er mit dem Anflug eines Lächelns.
»Ja. An Gegenständen, durch die ein Haus erst wohnlich wird. Pflanzen, zum Beispiel.«
»Davon verstehe ich leider nicht allzu viel.«
»Und all diese Bücher … Du hast doch keines davon gelesen. Dafür sehen sie viel zu neu aus.«
Das Lächeln auf seinem Gesicht wird breiter. »Wollen Sie damit etwa andeuten, ich hätte noch nie einen Dickens gelesen, Miss Rose?«
»Das will ich damit keineswegs andeuten«, erwidere ich bei der Erinnerung an die zerlesenen Ausgaben in der Schachtel. »Ich sage nur, dass diese Bücher noch nie jemand in der Hand hatte. Es ist, als stünden sie nur zum Angeben hier.«
»Sie hier zu haben gibt mir das Gefühl von Sicherheit«, sagt er, tritt vor das Regal und streicht mit der Hand über die Buchrücken. »Aber du hast recht. Diese Ausgaben habe ich tatsächlich nicht gelesen.« In diesem Moment scheint der Groschen zu fallen. Er zieht die Brauen zusammen. »Ich nehme an, du hast auch die
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