Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)
sagt sie. »Bitte. Lehnen Sie sich zurück.« Ich gehorche. Sie legt mir das feuchte Tuch aufs Gesicht und platziert meine Hände behutsam nacheinander in meinen Schoß. »Mr Blackwell hat mich gebeten, mich um Ihre Hände und Füße zu kümmern. Darf ich Ihnen eine Erfrischung anbieten? Etwas zu essen oder zu trinken?«
Vorsichtig sehe ich zu Marc hinüber. »Ein Coke vielleicht?«, frage ich, als fürchtete ich, er könne etwas dagegen einzuwenden haben.
Merile verbeugt sich neuerlich und kehrt kurz darauf mit einer eisgekühlten Flasche Coca-Cola und einem Glas mit Eiswürfeln zurück. Sie schenkt mir ein, dann setzt sie sich neben mich.
»Als Erstes kommen die Hände an die Reihe«, erklärt sie mir, holt eine Schachtel aus dem Fach über unseren Sitzen und öffnet sie. Darin befinden sich alle möglichen Nagelpflegeprodukte und ungefähr zwanzig verschiedene Nagellacke.
»Vielen Dank«, sage ich. »Ich habe noch nie eine Maniküre bekommen.« Ich betrachte meine ungepflegten, halb abgeknabberten Nägel. »Aber das haben Sie vermutlich schon gemerkt.«
Lächelnd beginnt Merile, meine Hände, Nägel und Nagelhäutchen mit diversen Ölen und Lotionen zu bearbeiten, die ausnahmslos göttlich duften. Danach schiebt sie die Nagelhäutchen zurück und schneidet und feilt die Nägel, bevor sie sie poliert und mir drei verschiedene Lacke präsentiert – dunkelblau, silber und dunkelgrün.
»Ich denke, diese Farben hier würden Ihnen am besten stehen«, meint sie.
»Der grüne Lack ist toll«, erwidere ich und denke an den Efeu in Marcs Garten.
Sie trägt zwei Schichten Lack auf, dann wendet sie sich meinen Füßen zu, die sie ebenfalls zuerst massiert, ehe sie in ein warmes, nach Lavendel duftendes Fußbad getaucht werden.
Ich wende mich Marc zu, der uns mit einem angedeuteten Lächeln zusieht. »Du kannst Merile um alles bitten, was du willst. Ich werde noch eine Weile brauchen und wohl erst zur Landung fertig sein.«
»Wie lange dauert es denn noch?«
»Rund acht Stunden«, antwortet er. »Der Pilot fliegt, so schnell er kann, aber … wir werden sehen.«
Als Merile mit meinen Nägeln fertig ist, serviert sie mir einen Krabbensalat zum Mittagessen, gefolgt vom fluffigsten und köstlichsten Zitronensoufflé, das ich je gegessen habe.
Nach dem Essen döse ich eine Weile, sehe mir einen Film an und beobachte Marc – häufiger, als es der Anstand gebietet.
Schließlich setzt die Maschine zum Landeanflug an. Unvermittelt wird mir bewusst, dass ich Tausende Meilen von zu Hause weg bin und keine Ahnung habe, wohin wir überhaupt fliegen. Eigentlich müsste mir die Vorstellung eine Heidenangst einjagen … aber trotzdem habe ich vollstes Vertrauen zu Marc. Absolut. Trotz seines Kontrollzwangs weiß ich, dass er niemals zulassen würde, dass mir etwas zustößt.
Das Flugzeug ruckelt plötzlich heftig. Vermutlich Turbulenzen.
Ich werde nervös, und Übelkeit steigt in mir auf. Meine Atmung beschleunigt sich, bis ich das Gefühl habe, keine Luft mehr zu bekommen.
Marc wirft mir einen Blick zu. »Alles in Ordnung, Sophia?«
Ich nicke. »Nur ein bisschen … Angst … Und … schlecht.« Ich presse mir die Hand auf den Mund und sehe zum Fenster hinaus.
Marc löst seinen Gurt, kniet sich neben mich und nimmt meine Hand. »Sophia, sieh mich an.«
Ich blicke ihm in die Augen, aber mit jedem weiteren Atemzug scheine ich weniger Luft zu bekommen, sodass ich japsen muss.
»Tief durchatmen«, befiehlt Marc. »Merile!«
Merile kommt aus dem vorderen Teil des Flugzeugs herbeigehastet. »Mr Blackwell, Sie sollten angeschnallt sein.«
»Bringen Sie den Erste-Hilfe-Kasten, und dann setzen Sie sich und schnallen sich wieder an.«
Sie nickt und verschwindet. Gleich darauf kehrt sie mit einer weißen Kassette wieder zurück. »Bitte erlauben Sie, Mr Blackwell.«
Marc schüttelt den Kopf. »Gehen Sie und schnallen Sie sich wieder an.«
Merile zögert, doch wenn sie schon länger für Marc arbeitet, weiß sie, dass sie sich lieber nicht mit ihm anlegen sollte. Also kehrt sie ohne Widerrede auf ihren Platz zurück.
»Es ist alles gut, Sophia«, sagt Marc. »Nur eine kleine Panikattacke. Wir haben Sauerstoff hier, falls du welchen brauchen solltest, aber eigentlich glaube ich das nicht. So, und jetzt atme. Schön atmen. Ganz langsam und tief.«
Es gelingt mir, einige tiefere Atemzüge zu machen, während Marc meine Hand festhält. Wieder macht das Flugzeug einen Satz. Marc fällt um ein Haar um, fängt sich jedoch sofort
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