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Dezembersturm

Titel: Dezembersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Gäste und die Mädchen ihre Sachen nicht einfach auf die Teppiche werfen mussten, die lückenlos den Boden bedeckten. Auch hier hingen Bilder von griechischen Göttinnen an den Wänden. Doch diese waren nun völlig unbekleidet und in Posen dargestellt, als wollten sie den Gast am liebsten zu sich holen und sich mit ihm Zwischen den Marmorstatuen der Tempelanlagen vergnügen.
    Ottokar von Trettin gingen bei dem Anblick schier die Augen über, und er konnte es kaum erwarten, seine beiden Begleiterinnen nackt zu sehen.
    Doch Gerda schenkte ihm zuerst ein Glas Cognac ein und reichte es ihm mit einer unterwürfigen Geste. »Wir haben noch die ganze Nacht Zeit«, sagte sie lächelnd.
    »Sie werden mit uns beiden zufrieden sein«, setzte Reinalde hinzu. Sie hatte kurz zuvor noch einer Kollegin assistiert, die einen Stammkunden als strenge Herrin dressiert und ihm dabei zu einem Genuss sondergleichen verholfen hatte. Bei diesem Freier würde sie jedoch mehr tun müssen, als nur die Peitsche zu halten, und sie hoffte auf ein großzügiges Trinkgeld für besondere Dienste.
    Um den Gast nicht zu verärgern, begann sie, sich aus ihrer Kleidung zu schälen, aber so, dass er sie zunächst nur von hinten sehen konnte. Ottokar von Trettin streckte die Hand aus, um sie am Hintern zu fassen, erhielt aber von Gerda einen Klaps auf die Finger.
    »Das tut man doch nicht«, tadelte sie ihn und ließ nun ihr Kleid langsam an sich herabgleiten. Darunter trug sie nichts als blanke Haut, und so starrte Trettin, als sie sich umdrehte, auf wohlgeformte Brüste und ein blondes Dreieck auf dem Unterleib, welches langsam enthüllt wurde. Die Gier drohte ihn zu übermannen,und er zerrte an seiner Kleidung. Sofort waren die beiden Frauen bei ihm, lösten seine Hände von den Knöpfen, die er beinahe abgerissen hätte, und entkleideten ihn auf eine Weise, die ihn beinahe um den Verstand brachte.
    »Wie wünscht es der Herr? Soll ich mich züchtig auf den Rücken legen wie eine brave Ehefrau, oder wollen Sie den Hengst spielen?« Reinalde ließ sich dabei auf Knie und Ellbogen nieder und reckte ihm den Hintern entgegen.
    Nun verlor Ottokar endgültig die Beherrschung. Malwine war ebenso vergessen wie sein verschollener Vetter Fridolin oder Lore. Für ihn zählte nur noch die Befriedigung seiner Lust. Während er in Reinalde eindrang und sein Becken keuchend vor- und zurückschob, wusste er, dass er sich noch lange an diese Nacht erinnern würde.

XIII.
     
    In Bremen fiel es Ermingarde Klampt zusehends schwerer, eine freundliche Miene zu wahren.
    Thomas Simmern hatte ihr die nicht gerade geringe Summe vorgehalten, die von ihr und ihren Kindern unberechtigt ausgegeben worden sei, und ihnen jeden weiteren Zuschuss für Kleidung, Schmuck und ähnliche Ausgaben für das nächste halbe Jahr gestrichen. Gleichzeitig drang seine Frau darauf, dass Ermingarde und ihre Familie sich so verhielten, wie es sich für ein Trauerhaus geziemte. Für Gerhard Klampt hieß dies, sich von Gasthäusern, Rennbahnen und Ähnlichem fernzuhalten, während seine Schwester Armgard auf Bälle und Tanzabende verzichten musste.
    Dazu zeigte Nati ihre Abneigung gegen die aufdringliche Verwandtschaftallzu offen und ließ sich in dieser Beziehung auch von Lore nicht bremsen. Diese rätselte immer noch, wie es der Kleinen gelungen war, an die tote Ratte zu kommen, die Armgard am letzten Abend in ihrem Bett vorgefunden hatte.
    Nun saß Ermingardes Tochter mit Mutter und Bruder zusammen und zog trotz des teuren Bohnenkaffees, den sie gerade trank, ein Gesicht, als müsse sie Essig schlürfen.
    »Dieses kleine Biest muss weg, und zwar unverzüglich!«, schäumte sie, nachdem sie ihre Tasse wieder auf das Beistelltischchen zurückgestellt hatte.
    »Wenn es nach mir ginge, säße Nathalia heute noch in einem Zug in die Schweiz«, erklärte ihre Mutter grimmig. »Doch solange Simmern das Heft in der Hand hält, sind mir die Hände gebunden.«
    »Wann kommt denn endlich dieser Krautjunker aus Ostpreußen?«, wollte Armgard wissen.
    Ihre Mutter zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Leider hat er immer noch nicht auf meinen Brief geantwortet.«
    »Vielleicht ist er froh, sein Mündel so billig losgeworden zu sein und es nicht versorgen zu müssen«, warf Gerhard Klampt ein.
    »Aber Lore soll doch mit sehr viel Geld aus Ostpreußen verschwunden sein, das diesem Junker gehört«, trumpfte Armgard auf.
    »Es muss nicht alles stimmen, was Elsie erzählt. Ich habe sie noch zweimal

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