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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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Er
konzentrierte sich wieder auf den Bildschirm und lächelte ebenfalls, als er
erkannte, dass Horus' Flotte noch immer nicht zu merken schien, wer sich von
hinten anschlich. Fulgrims 28. Expedition war fast in Feuerreichweite, und
keinem war das bislang aufgefallen.
    Als ihm die Bedeutung seines
letzten Gedankens bewusst wurde, legte er die Hände auf das Kommandopult.
    Er konnte die Expedition des
Kriegsmeisters vollständig ver-nichten, weil niemand dort darauf gefasst war,
einen Angreifer abzuwehren.
    Seine Kriegsschiffe näherten
sich der optimalen Feuerreichweite, und wenn er dann allen Schiffen befahl, das
Feuer zu eröffnen, würde die 63. Expedition so umfassend in Trümmer geschossen,
dass an Gegenwehr nicht mehr zu denken war.
    Falls Eldrad Ulthran die
Wahrheit gesagt haben sollte, konnte er die drohende Rebellion beenden, bevor
sie begonnen hatte.
    »Berechnen Sie Feuerlösungen
für die Schiffe vor uns«, befahl er.
    Innerhalb weniger Augenblicke
waren alle Waffensysteme auf die Flotte des Kriegsmeisters gerichtet, und Fulgrim
fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, als ihm klarwurde, dass er tatsächlich
den Feuerbefehl geben wollte.
    »Mein Lord«, sagte eine Stimme
neben ihm, und als er sich umdrehte, sah er Lordkommandant Eidolon, der ihm
sein noch in der Scheide steckendes Schwert hinhielt.
    Das silberne Heft leuchtete im
schwachen Schein der Brücken-beleuchtung. Fulgrim spürte das erdrückende Gewicht,
das von der Waffe ausging und sich auf ihn legte. »Eidolon?«, fragte er.
    »Sie hatten um Ihr Schwert
gebeten«, erwiderte der Lordkom-mandant. Fulgrim konnte sich nicht an einen
solchen Befehl erinnern, nickte aber und griff resignierend nach der Waffe.
    Er legte sie um seine Taille,
als sei es das Natürlichste auf der Welt. Kaum hatte er die adlerförmige
Gürtelschnalle geschlossen, verzog sich der Wunsch, Horus anzugreifen, wie
Morgennebel, der vom Wind davongetragen wurde.
    »Befehlen Sie allen Schiffen,
die Waffen zu präsentieren, aber nicht abzufeuern«, ordnete er an.
    Kapitän Aizel gehorchte sofort,
und Fulgrim konnte beobachten, wie die Flotte vor ihnen mit einem Mal auf die
28. Expedition aufmerksam wurde. Sie setzten sich in Bewegung, um sich so zu
positionieren, dass man sie nicht in Trümmer schießen konnte.
    Doch Fulgrim wusste, dass diese
hektischen Manöver ein völlig sinnloses Unterfangen waren, denn seine Schiffe
waren in perfekter Angriffsformation aufgestellt und befanden sich in idealer
Feuerreichweite.
    Das Kom-System erwachte abrupt
zum Leben, als Dutzende Rufe der 63. Flotte eingingen. Fulgrim nickte, als der
Kanal zur Rächender Geist geöffnet wurde, dem Flaggschiff des
Kriegsmeisters.
    »Horus, mein Bruder«, begrüßte
Fulgrim ihn.
    »Wie es scheint, kann ich dir
immer noch das eine oder andere beibringen.«
    Fulgrim marschierte durch den
Andockschlauch zur versiegelten Schleusentür, die zum oberen Transitdock der Rächender
Geist führte. Lordkommandant Eidolon ging neben ihm, außerdem wurde er von
Apothekarius Fabius, Saul Tarvitz und dem Schwertkämpfer Lucius begleitet. Es
irritierte ihn, dass Lucius' Gesicht von tiefen, parallel verlaufenden
Schnitten durchzogen war. Viele waren noch frisch verkrustet oder gerade erst
verheilt, und er nahm sich vor, ihn auf diese seltsamen Wunden anzu-sprechen,
sobald sie von ihrer Zusammenkunft mit der 63. Expedition zurückgekehrt waren.
    Er hatte Tarvitz und Lucius
ausgewählt, weil ihm zu Ohren gekommen war, dass sie Freundschaft mit
Angehörigen der Luna Wolves geschlossen hatten. Solche Verbindungen durfte man
nie außer Acht lassen, denn man wusste nicht, ob sie sich irgendwann als
nützlich erweisen würden.
    Eidolon hatte er mitgenommen,
weil er Vespasians mögliche Bemerkungen auf das unterbinden wollte, was Horus
zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen zu sagen hatte. Warum er sich allerdings
von Fabius begleiten ließ, war ihm nicht klar. Allerdings vermutete er, dass
der Grund dafür über kurz oder lang schon ersichtlich werden würde.
    Als er sich der Schleusentür
mit dem Adlersymbol näherte, glitt die langsam nach oben, so dass warme Luft
und Licht in den Schlauch dringen konnten. Mit gelassener Miene betrat Fulgrim
das Deck der Rächender Geist .
    Horus wartete bereits auf ihn.
    Er trug seine prachtvolle
meergrüne Rüstung, in dessen Mitte sich ein funkelndes Bernsteinauge befand.
Die aristokratischen Gesichtszüge seines Bruders waren von ehrlicher Freude geprägt,
und Fulgrim spürte, wie sich seine

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