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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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Gemälde amüsiert.
    Bereits jetzt sät Horus die
Saat für seine Rebellion.
    Fulgrim presste die Lippen
zusammen und richtete die Schwertspitze auf sein Porträt. »Ich werde dir kein Wort
glauben!«, brüllte er. »Du kannst diese Dinge nicht wissen.«
    Aber ich weiß sie.
    »Wieso?«, fragte Fulgrim. »Du
bist nicht ich, du kannst nicht ich sein.«
    Nein , stimmte sein Ebenbild ihm zu. Ich bin nicht du. Nenn mich ... den Geist der Vollkommenheit, der dich in den
kommenden Zeiten führen wird.
    »Horus will gegen den Imperator
Krieg führen?«, fragte der Primarch, der es kaum schaffte, das Undenkbare in
Worte zu fassen.
    Er will es nicht, sondern es
wird ihm aufgezwungen. Der Imperator will euch alle im Stich lassen, Fulgrim.
Seine Vollkommenheit ist nichts weiter als ein Schwindel! Er hat euch alle
benutzt, damit ihr für ihn die Galaxis erobert, und nun will er durch das von
euch vergossene Blut zu einer Gottheit aufsteigen.
    »Nein!«, rief Fulgrim. »Ich
werde das nicht glauben. Der Imperator ist die menschliche Intelligenz, die
über jeden Fehler und jede Unvollkommenheit erhaben ist, was für jede denkbare
Wahrheit gilt.«
    Was du glaubst, ist unwichtig.
Es geschieht bereits. Große Pläne sind von schwachen Männern zwangsläufig nicht
zu durchschauen. Das, was man dem Idioten klarmachen kann, ist meine Mühe nicht
wert. Wenn Horus das einsehen kann, warum kannst du als vollkommenster aller
Primarchen das nicht?
    »Weil du lügst!«, brüllte
Fulgrim und schlug mit der Faust gegen eine der grünen Marmorsäulen, die die
Kuppeldecke in seinem Quartier trugen. Der Stein wurde zum Teil zu Staub
geschlagen, der Rest landete als Trümmer und Splitter auf dem Boden.
    Du vergeudest nur Zeit mit
deinem beharrlichen Leugnen, Fulgrim.
    Du bist bereits unterwegs zu
deinem Bruder.
    »Ich würde Horus in allem
beistehen«, keuchte er.
    »Aber mich gegen den Imperator
stellen ... das geht zu weit!«
    Du wirst nie wissen, was zu
weit geht, wenn du nicht noch einen Schritt weiter gehst. Ich kenne dich, Fulgrim,
und ich habe von dem verbotenen Verlangen gekostet, das du in dem entlegensten,
dunkelsten Winkel deiner Seele angekettet hast. Lieber ermordest du ein Kind in
seiner Wiege, ehe du einem spontanen Verlangen nachgehst.
    »Nein«, beharrte er und legte
die blutige Hand an seine Schläfe.
    »Ich werde dir nicht zuhören!«
    Stell dich deiner größten
Angst, Fulgrim. Danach hat die Angst keine Macht mehr über dich, und die Angst
vor der Freiheit schrumpft und schrumpft, bis sie verschwunden ist. Dann wirst
du frei sein.
    »Frei? Verrat bringt keine
Freiheit, sondern nur Verdammnis.«
    Verdammnis? Nein! Es ist
unverfälschte Freiheit, alles zu erforschen, was ist und was sein kann! Horus
hat hinter den Schleier dieses sterblichen Fleischs geblickt, das du Leben
nennst, und er hat die Wahrheit über eure Existenz erfahren. Er kennt die
Geheimnisse der Älteren, und nur er kann dir helfen, Vollkommenheit zu
erlangen.
    »Vollkommenheit?«, flüsterte
er.
    Ja, Vollkommenheit. Der
Imperator ist unvollkommen, denn wäre er vollkommen, könnten sich solche Dinge
nicht ereignen. Vollkommenheit ist langsamer Tod. Nur der Wandel ist konstant,
das Signal für die Wiedergeburt, das Ei des Phönix, aus dem du dich erheben
wirst! Stell dir diese eine Frage: Wovor fürchtest du dich?
    Fulgrim starrte auf die Augen
des Porträts, Augen, die seine eigenen waren, wäre da nicht dieses schreckliche
Wissen in ihnen zu sehen gewesen. Fulgrim kannte die Antwort auf die Frage, die
ihm sein Abbild gestellt hatte.
    »Ich fürchte mich vor dem
Versagen«, erklärte er.
     
    Das kalte Licht im Apothekarium
war grell und feindselig, und es starrte auf Marius herab, der nackt auf dem Operationstisch
lag.
    Seine Gliedmaßen konnte er
nicht bewegen, da Betäubungsmittel und glänzende Stahlklammern es zu verhindern
wussten.
    Das Gefühl, verwundbar zu sein,
war deutlich zu spüren, doch er hatte geschworen, die Befehle seines Primarchen
zu befolgen, ganz gleich, wie die auch lauten mochten. Außerdem hatte Lord
Eidolon ihm versichert, dass dies hier Lord Fulgrims Wunsch entsprach.
    »Sind Sie bereit?«, fragte
Fabius.
    Die silbern glänzenden
Stahlarme der chirurgischen Maschine des Apothekarius lauerten über ihm wie
eine metallene Spinne.
    Marius versuchte zu nicken,
aber seine Muskeln gehorchten ihm nicht mehr.
    »Ja, das bin ich«, antwortete
er, und selbst das kostete ihn Mühe.
    »Hervorragend.« Fabius' dunkle
Augen bohrten sich in Marius und

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