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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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Absichten an die Männer weiter.«
    Marius blieb stehen und legte
eine Hand auf Solomons Schulter.
    »Obwohl ich Sie schon seit
Jahrzehnten kenne, können Sie mich auch heute immer noch in Erstaunen
versetzen, mein Freund. Gerade meine ich, ich müsste Ihnen wegen Ihrer
tollkühnen Taktik ins Gewissen reden, da erteilen Sie mir eine Lektion, wie wir
unsere Krieger zu führen haben.«
    »Was soll ich dazu sagen?
Julius und seine Bücher müssen bei mir etwas bewirkt haben.«
    »Apropos Julius«, warf Marius
ein und zeigte zum Himmel.
    »Wie es aussieht, hat er den
Befehl erhalten, den Feldzug fortzusetzen.«
    Solomon sah nach oben zum
kristallklaren Himmel und entdeckte Hunderte Kampfschiffe, die aus der oberen
Atmosphäre kommend auf den Planeten zuflogen.
     
    Mit der Einnahme von Atoll 19
war der Eröffnungsschlag des Feldzugs erfolgreich abgeschlossen worden, doch
die Heftigkeit der Kämpfe und die Tatsache, dass es nur zu einem äußerst
knappen Sieg gereicht hatte, waren Dinge, die kein Außenstehender erfahren
sollte. Darüber wussten nur die Bescheid, deren Worte man eines Tages schmähen
würde.
    Abfangjäger begleiteten die
Kampfschiffe und kreisten in einer Acht über Atoll 19, da ein Gegenschlag der Laer
nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden konnte. Wuchtige Armeetransporter
brachten Luftabwehrraketen sowie Kommandos von Lordkommandant Fayles Archite
Palatines, die in ihren karmesinroten Waffenröcken mit den silbernen
Brustpanzern auf dem Atoll ausschwärmten.
    Schwere Frachter des
Mechanicums landeten in kreischenden Staubwolken und spien schweigsame, in Rot gekleidete
Adepten aus, die loseilten, um sich mit der lodernden Energiewolke zu
beschäftigen, die dafür sorgte, dass das Atoll schwebte. Gewaltige
Räummaschinen und Teams mit Fräsen und Bohrern wurden auf dem Atoll abgesetzt,
deren einzige Aufgabe es war, für einen ebenen Untergrund zu sorgen, auf dem
später Lochbleche für die Angriffs- und die Versorgungsfahrzeuge ausgelegt
werden konnten.
    Atoll 19 war der erste von
vielen Brückenköpfen, die fertiggestellt sein würden, bevor die Emperors
Children mit den Laeran abgerechnet hatten.
     
    Serena war unter dem Vorwand,
müde zu sein, in ihr Quartier zurückgekehrt, aber Ostian hatte beschlossen, noch
eine Weile auf dem Aussichtsdeck zu bleiben und den Planeten unter ihnen zu
betrachten. Laerans Schönheit hatte ihn in ihren Bann geschlagen, und seit
Serena von den Landschaften auf fremden Welten gesprochen hatte, war eine bis
dahin nicht gekannte Sehnsucht in ihm erwacht. Auf der Oberfläche einer fremden
Welt zu stehen, über sich eine fremde Sonne, dazu den Wind von einem fernen
Kontinent im Gesicht zu spüren. Eine Welt, die noch kein Mensch zuvor gesehen
hatte — das hätte mit Sicherheit etwas Berauschendes. Mit einem Mal wollte er
nichts lieber, als sich die Oberfläche von Laeran anzusehen.
    Er versuchte sich den Schwung
des Horizonts vorzustellen, eine sanfte Kurve ohne irgendwelche Erhebungen, ein
unendliches Blau, das von gewaltigen Fluten erfasst wurde und sich nur mit Mühe
an die Oberfläche dieser Welt klammerte. Welche Arten von Leben mochten in den
Tiefen dieses Ozeans existieren? Welche Katastrophe hatte wohl die einstigen
Bewohner heimgesucht, dass ihre Zivilisation Tausende Meter hoch von Wasser
überspült worden war?
    Der auf Terra geborene Ostian,
einer Welt, deren Meere bei uralten Kriegen oder durch Umweltkatastrophen schon
vor langer Zeit verdampft waren, konnte sich nur schwer vorstellen, wie ein
Planet aussehen mochte, der an seiner Oberfläche über keinerlei Landmassen
verfügte.
    »Was sehen Sie sich da an?«,
fragte eine Stimme dicht neben seinem Ohr.
    Ostian überspielte sein
Erstaunen und drehte sich zu Bequa Kynska um, die hinter ihm stand. Ihr blaues
Haar war streng gekämmt und auf eine Weise geflochten, von der Ostian fast
sicher war, dass dafür viele Stunden intensive Arbeit nötig gewesen waren.
    Sie grinste ihn an wie ein
Raubtier seine sichere Beute.
    Ostian vermutete, dass ihr
scharlachrotes Schnürkleid etwas Lässigeres darstellen sollte als das, was sie
bei der Aufführung getragen hatte, dennoch wirkte sie, als habe sie eben erst
einen der Merikanischen Ballsäle verlassen.
    »Hallo, Ms. Kynska«, entgegnete
er so neutral wie möglich.
    »Oh, sagen Sie doch bitte Beq.
Alle meine guten Freunde halten das so«, beharrte sie, hakte sich bei ihm unter
und drehte sich mit ihm zur Panzerglasscheibe des Aussichtsdecks um.
    Der sie umgebende Duft

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