DGB 05 - Fulgrim
unsere Standarte
aufstellen werde?«
»Ja, das haben Sie!«, rief
Marius, worauf Solomon und Julius Blicke wechselten, da beide den
kriecherischen Ton in seiner Stimme gehört hatten.
Andere schlugen mit der Faust
auf den Tisch, um den Ausruf des Hauptmanns der Dritten zu unterstreichen.
Fulgrim hob eine Hand, damit
sie aufhörten, ihrer Bewunderung für ihn Ausdruck zu verleihen.
»Die Kämpfe auf Laeran waren
schwierig, und jeder von uns hat Waffenbrüder verloren«, sprach Fulgrim ernst
und mit der Trauer in seiner Stimme, die sie alle verspürten.
»Aber es wurde auch große Ehre
errungen, und wenn die Menschheit zurückblickt und liest, was wir hier erreicht
haben, dann wird man glauben, die Chronisten hätten gelogen, denn keine Legion
kann in so kurzer Zeit eine ganze Rasse unterwerfen. Doch die Emperors Children
sind nicht einfach irgendeine Legion. Wir sind die Auserwählten des Imperators,
die einzigen Krieger, die vollkommen genug sind, um seinen Adler auf ihrer
Brust zu tragen. Euer Mut und eure Opfer sind nicht unbemerkt geblieben, und
der Säulengang der Helden wird für immer die Namen und Leistungen der
Gefallenen nennen. Ich ehre ihr Andenken in meinem Herzen, so wie es auch diejenigen
machen werden, die nach ihnen kommen.«
Fulgrim erhob sich von seinem
Platz und ging um den Tisch herum, bis er die zwei neuen Krieger erreicht hatte.
Einer der beiden hatte etwas von einem Adler an sich, der geborene Krieger mit
einem großtuerischen Gesichtsausdruck, den Solomon sofort leiden konnte, während
es dem anderen nicht zu gefallen schien, so in den Mittelpunkt gerückt zu
werden. Solomon konnte es ihm nachfühlen, da ihm noch gut im Gedächtnis war, wie
man ihn der Bruderschaft des Phönix vorgestellt hatte.
»Auch wenn manche sterben,
erlaubt ihr Tod es anderen, sich durch den Krieg der Vollkommenheit anzunähern,
indem sie deren Platz einnehmen. Heißt sie willkommen, Brüder, heißt sie in
euren Reihen willkommen.«
Die beiden Männer standen auf,
und Solomon stimmte in den kräftigen Applaus der anderen ein, während sich die
zwei vor der Kriegerloge verbeugten. Fulgrim legte seine Hände auf die
Schultern des Zurückhaltenderen und erklärte: »Dies ist Hauptmann Saul Tarvitz,
ein Krieger, der auf den Atollen von Laeran mit großem Mut gekämpft hat. Er
wird ein guter Neuzugang in unseren Reihen sein.«
Fulgrim stellte sich zu dem
selbstbewussteren der beiden Männer.
»Und dies, meine Brüder, ist
Lucius, ein sehr erfahrener Schwertkämpfer, der das verkörpert, was es heißt,
einer von den Emperors Children zu sein.«
Beide Namen waren Solomon
vertraut, aber er kannte die Männer nur vom Hörensagen. Ihm gefiel Lucius' Erscheinungsbild;
der Krieger besaß etwas von seiner eigenen Wildheit, doch Tarvitz konnte
vorweisen, was Marius als das Aussehen eines Frontoffiziers bezeichnet hätte.
Tarvitz nahm den forschenden
Blick wahr und nickte respektvoll in Solomons Richtung. Er erwiderte die Geste
und erkannte im gleichen Moment, dass dieser Krieger keine Größe besaß und wohl
auch nie nennenswerte Größe erlangen würde.
Beide Astartes setzten sich
wieder, und Fulgrim ging um den Tisch herum, wobei sein Federumhang über den
glatten Boden strich. Solomon sah zu Marius, als er bemerkte, dass der Primarch
zögerte weiterzureden. Marius zuckte kaum wahrnehmbar mit den Schultern.
»Der Krieg dort unten ist fast
vorüber, und wenn wir das letzte Atoll eingenommen haben, wird es Zeit für uns,
den nächsten Schritt in die Dunkelheit zu planen. Ich habe von Ferrus Manus
gehört, dass seine Iron Hands bald zu einem neuen Kreuzzug aufbrechen werden,
und er erbittet die Ehre unserer Unterstützung beim Vorrücken gegen einen
höchst ärgerlichen Feind. Er beabsichtigt einen massiven Vormarsch in den
Kleinen Doppelten Sternenhaufen, um es dort mit den Gegnern der Menschheit
aufzunehmen, und das wird für uns eine gute Gelegenheit sein, die Prinzipien
der Vollkommenheit zu demonstrieren, auf denen unsere Ehre beruht. Wir werden
beim Carollis' Stern mit meinem Bruder zusammentreffen, sobald die Vernichtung
der Laer abgeschlossen ist, und die 52. Expedition unterstützen, bevor wir wie
geplant zur Perdus-Anomalie weiterreisen.«
Solomon spürte, wie sein Herz
vor Freude schneller zu schlagen begann, und stellte fest, dass er unbewusst bereits
in den Jubel der anderen eingestimmt hatte, weil sie wieder an der Seite der
Zehnten Legion in eine Schlacht ziehen würden. Die brüderliche Verbindung
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