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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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solltest du
dich besser mit den Iteratoren unterhalten. Ich glaube, die können dir eine
bessere und nicht so direkte Antwort liefern als ich.«
    Fulgrim wandte sich an die
Krieger der beiden Legionen.
    »Stellen Sie alle sich diese
Frage. Sie wissen, dass Ihnen eine schlagkräftige Flotte aus Kriegsschiffen auf
den Fersen ist. Sie will Sie vernichten. Warum fliegen Sie nicht einfach
weiter? Warum begeben Sie sich nicht dorthin, wo Sie sicherer sind?«
    »Ich weiß es nicht, Bruder«,
gab Ferrus Manus zurück. »Warum?«
    Julius spürte, dass der Blick
seines Primarchen auf ihm ruhte, und der Erwartungsdruck wollte ihn schier unter
sich begraben. Wenn der Intellekt eines Primarchen nicht genügte, um diese
Frage zu beantworten, wie sollte dann er dazu in der Lage sein?
    Er schaute Fulgrim in die Augen
und sah das Vertrauen, das sein Lord in ihn setzte, und da war ihm die Antwort
plötzlich klar.
    »Weil sie es nicht können. Weil
sie in diesem System festsitzen.«
    »Sie sitzen hier fest?«,
wiederholte Gabriel Santar von der anderen Seite des Raums. »Wieso?«
    »Keine Ahnung«, entgegnete
Julius. »Vielleicht haben sie keinen Navigator.«
    »Nein«, widersprach Fulgrim.
»Daran liegt es nicht. Ohne Navigator hätten sie der 52. Expedition nicht immer
wieder so erfolgreich entkommen können. Es muss einen anderen Grund geben. Aber
welchen?«
    Julius beobachtete die
Offiziere beider Legionen, wie sie angestrengt nachdachten. Dass sein Primarch
die Antwort längst kannte, davon war er überzeugt.
    Die Lösung lag ihm schon auf
der Zunge, da stand Gabriel Santar auf und sagte: »Treibstoff. Sie sind auf der
Suche nach Treibstoff.«
    Obwohl Julius wusste, dass es
kindisch war, so zu reagieren, verspürte er dennoch einen Anflug von
Eifersucht. Ihm war die Gelegenheit genommen worden, seinem Primarchen die
richtige Antwort zu liefern. Dem Ersten Hauptmann der Iron Hands warf er einen
zornigen Blick zu.
    »Ganz genau!«, rief Fulgrim.
»Treibstoff. Eine Flotte von dieser Größe muss jeden Tag ungeheure Mengen Energie
verbrauchen, und wenn sie einen beliebig weiten Sprung unternehmen, benötigen
sie davon noch mehr. Die Flottenmeister der gehorsamen Welten in diesem Sektor
melden keine nennenswerten Verluste an Tankern oder Konvois, also müssen wir
davon ausgehen, dass die Diasporex ihren Treibstoff aus einer anderen Quelle
bezieht.«
    »Carollis' Stern«, warf Julius
ein. »Sie müssen irgend wo in der Korona der Sonne Kollektoren versteckt haben.
Und jetzt warten sie darauf, genug Energie zusammenzuhaben, um sich wieder auf
den Weg zu machen.«
    Fulgrim kehrte in die Mitte des
Raums zurück und verkündete: »So werden wir die Diasporex zum Kämpfen zwingen.
Wir suchen nach ihren Kollektoren und drohen ihnen mit deren Zerstörung. Auf
diese Weise locken wir den Feind aus seinem Versteck und können ihn vernichten,
weil wir die Bedingungen bestimmen.«
     
    Nachdem der Kriegsrat beendet
war, zogen sich Fulgrim und Ferrus Manus in das Privatquartier des Lords der
Emperors Children an Bord der Stolz des Imperators zurück. Fulgrims Räumlichkeiten
hätten den Meister der Antiquitäten von Terra vor Neid erblassen lassen. An
jeder Wand hingen kostbar gerahmte Bilder von fremden Landschaften oder
außergewöhnliche Darstellungen von Astartes oder Sterblichen auf dem Kreuzzug.
    In den Vorräumen wimmelte es
förmlich von Büsten, und das eigentliche Quartier wirkte wie eine
Kriegsbeutesammlung. Wohin das Auge auch blickte, überall gab es Werke von
unvorstellbarer künstlerischer Schönheit zu entdecken. Nur das entlegene Ende
des Raums war frei von jeglichem Dekor, dort lagen teilweise bearbeitete, aber
nicht fertiggestellte Marmorblöcke auf dem Boden. Staffeleien mit angefangenen
Gemälden standen herum.
    Fulgrim machte es sich auf
einer Chaiselongue bequem. Er trug seine Rüstung nicht mehr, sondern eine schlichte,
creme- und lilafarbene Toga. Aus einem Kristallkelch trank er Wein, dann legte
er seine Hand auf den Tisch, auf dem das aus dem Laer-Tempel mitgenommene
Schwert mit dem silbernen Heft lag. Es handelte sich um eine wahrhaft
großartige Waffe, zwar natürlich Welten von seiner Fireblade entfernt,
aber dennoch eine erlesene Arbeit. Dieses Schwert war genau richtig ausgewogen,
so als wäre es speziell für ihn angefertigt worden. Die scharfe Klinge besaß
zudem die Macht, sich mühelos durch eine Astartes-Panzerung zu schneiden.
    Der purpurfarbene Stein im
Knauf war eine recht grobschlächtige Arbeit, aber er

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