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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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besaß einen gewissen primitiven
Charme, der im Widerspruch zu Klinge und Heft stand. Vielleicht würde er den
Edelstein durch etwas Passenderes ersetzen lassen.
    Er verwarf den Gedanken sofort
wieder, da es ihm mit einem Mal vorkam, als würde er sich mit einem solchen
Austausch wie ein Vandale gebärden. Er schüttelte den Kopf, verdrängte seine
Überlegungen rund um das Schwert und fuhr sich durch das weiße Haar. Ferrus Manus
ging wie ein gefangener Löwe im Raum auf und ab, und obwohl in diesen Minuten
Späher unterwegs waren, um nach den Treibstoffkollektoren der Diasporex zu
suchen, machte ihm seine erzwungene Untätigkeit bereits jetzt zu schaffen.
    »Ach, setz dich doch hin«,
forderte Fulgrim ihn auf. »Du läufst noch eine Mulde in den Marmor. Trink noch etwas
Wein.«
    »Manchmal könnte ich schwören,
mich nicht auf einem Kriegsschiff, sondern in einer fliegenden Galerie zu
befinden, Fulgrim«, erklärte Ferrus Manus und betrachtete die Bilder an den
Wänden. »Allerdings muss ich zugeben, dass die hier gut sind. Von wem sind
sie?«
    »Von einer Imagologin namens
Euphrati Keeler. Soweit ich weiß, ist sie mit der 63. Expedition unterwegs.«
    »Sie hat ein gutes Auge«, merkte
Ferrus an. »Wirklich gute Motive.«
    »Ja«, stimmte Fulgrim zu. »Ich
vermute, in Kürze wird man in allen Expeditionsflotten ihren Namen kennen.«
    »Nur bei diesen Gemälden dort
weiß ich nicht so recht.« Der Primarch zeigte auf eine Reihe von abstrakten Acrylgemälden
in Ausgelassenheit versprühenden Farben, die mit kühnen Pinsel-strichen
aufgetragen worden waren.
    »Du weißt die edleren Dinge
nicht zu schätzen, mein Bruder«, seufzte Fulgrim. »Das sind Arbeiten von Serena
d'Angelus. Adelsfamilien auf Terra würden ein kleines Vermögen für eines dieser
Bilder hinlegen.«
    »Tatsächlich?« Ferrus legte den
Kopf schräg.
    »Was soll das darstellen?«
    »Sie sind ...«, begann Fulgrim,
hatte aber Mühe, die Wahr-nehmungen und Gefühle in Worte zu fassen, die diese
Formen und Farben bei ihm auslösten. Er betrachtete das Bild einen Moment lang
und begann zu lächeln. »Das sind Nachbildungen der Realität, die nach dem metaphysischen
Werturteil der Künstlerin entstanden sind«, sagte er, wobei die Worte wie aus
eigenem Antrieb über seine Lippen kamen. »Ein Künstler führt jene Aspekte der
Realität zusammen, die die fundamentale Wahrheit über die Natur des Menschen
repräsentiert. Versteht man das, dann versteht man auch die Wahrheit der
Galaxis. Frau d'Angelus befindet sich an Bord der Stolz des Imperators .
Ich sollte dich mit ihr bekanntmachen.«
    Ferrus brummte unwillig. »Warum
beharrst du darauf, dich mit solchen Dingen zu umgeben? Sie lenken dich nur von
unserer Pflicht gegenüber dem Imperator und Horus ab.«
    Nachdrücklich schüttelte Fulgrim
den Kopf. »Diese Werke werden der Beitrag der Emperors Children zu einer
gehorsamen Galaxis sein. Natürlich gibt es nach wie vor Planeten zu erobern und
Feinde zu besiegen, aber was wird das für eine Galaxis sein, wenn es niemanden
gibt, der zu schätzen weiß, was gewonnen wurde? Das Imperium wird ein leerer
Ort sein, wenn Kunst, Poesie und Musik verleugnet werden — und da mit auch die,
die den Verstand besitzen, ihren Wert zu erkennen. Kunst und Schönheit sind
noch das Göttlichste, was es in diesem gottlosen Zeitalter gibt. Die Menschen
sollten in ihrem tagtäglichen Leben danach streben, Kunst und Schönheit zu
erschaffen. Das ist es, wofür das Imperium dann stehen wird, und dadurch werden
wir wahrhaft unsterblich sein.«
    »Ich finde trotzdem, dass das
alles nur ablenkt«, beharrte Ferrus Manus.
    »Keineswegs, Ferrus. Kunst und
Wissenschaft sind die Grundlagen des Imperiums. Wenn du sie wegnimmst oder
herabsetzt, geschieht das Gleiche mit dem Imperium. Es heißt, das Imperium
folgt der Kunst, aber nicht umgekehrt, wie jene vermuten könnten, die von
prosaischerer Gesinnung sind. Ich für meinen Teil verzichte lieber wochenlang
auf Nahrung und Wasser, ehe ich die Kunst preisgebe.«
    Ferrus war von diesen Worten
nicht überzeugt und deutete auf die unfertigen Arbeiten am anderen Ende des
Raums.
    »Und was ist damit? Die sind
nicht sehr gut. Was stellen sie dar?«
    Fulgrim spürte, wie Verärgerung
in ihm aufstieg, doch er konnte es gerade noch überspielen. »ich bin meiner schöpferischen
Seite nachgegangen, aber das ist nicht, Ernsthaftes«, sagte er. Dass seine
Arbeiten so beiläufig abgetan wurden, schürte die Wut in ihm.
    Ferrus zuckte mit den

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