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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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Körper des Eisenvaters war
zum größten Teil augmetisch; die organischen Bestandteile hatte man vor langer
Zeit ersetzt, damit er mechanischer Vollkommenheit näher kam und schließlich in
den Sarcophagus eines alten Cybots eingeschlossen wurde.
    »Ist Ihre Erkundungsabtastung
abgeschlossen?«, fragte Balhaan.
    »So gut wie, mein Herr«,
erwiderte Axarden.
    »Und wie sieht es aus?«
    »Nicht sehr vielversprechend.
Durch die starken Interferenzen könnten wir uns genau über den Kollektoren
befinden und es trotzdem nicht wissen«, erklärte Axarden an seinen Kapitän
gerichtet, sprach damit aber zugleich den Eisenvater an.
    »Gut, Axarden. Geben Sie
Bescheid, wenn sich irgendetwas verändert«, befahl Balhaan.
    Er stützte sich auf sein Pult
und versuchte sich daran zu erinnern, wann die großen Männer der Geschichte gezwungen
gewesen waren, solch ermüdende Aufgaben zu übernehmen. Keiner wollte ihm in den
Sinn kommen, jedoch wusste er auch, dass die Geschichte dazu neigte, die Phasen
zwischen den Heldentaten zu überspringen und sich stattdessen auf die
Schlachten und die Dramen zu konzentrieren. Er überlegte, was die Memoratoren
der 52. Expedition wohl über diese Zeit während des Großen Kreuzzugs schreiben
würden, doch die Frage war müßig, da sie sie wahrscheinlich nicht mal
aufzeichneten. Denn was war schon ruhmreich daran, wenn eine Schar von Schiffen
rings um eine Sonne nach ein paar Sonnenkollektoren Ausschau hielt?
    Ihm fiel ein Abschnitt ein, den
er in seinem Herodotus gelesen hatte, wo vom Kampf zweier gewaltiger Seestreitkräfte
an der Küste eines antiken Landes die Rede war, das man als das Land Artemision
im nördlichen Euboea bezeichnete. Es hieß, die Schlacht dauerte drei Tage, doch
so etwas konnte sich Balhaan nur schwer vorstellen, weshalb er sich die Frage
stellte, wie viel von diesen drei Tagen tatsächlich für Gefechte aufgewendet
worden war.
    Vermutlich nur sehr wenig. Aus
seiner Erfahrung waren Seeschlachten meist von kurzer Dauer und recht blutrünstig,
da eine Kriegsgaleere schnell den Vorteil über eine gegnerische erlangte und
sie rammte. Die Besatzung war zu einem eisigen Tod auf dem Meeresgrund verurteilt.
    Noch während ihm diese düsteren
Gedanken durch den Kopf gingen, meldete sich Axarden zu Wort: »Kapitän, ich
glaube, wir haben etwas gefunden.«
    Er riss sich aus seiner
melancholischen Träumerei, und alle Gedanken an die langatmigen, ereignislosen Phasen
der Geschichte waren vergessen, als ihm der aufgeregte Ton seines Erkundungs-offiziers
auffiel. Seine Finger glitten über die Kommandokonsole, und der Schirm
erstrahlte im grellen Schein des Sterns gleich da hinter.
    Sofort fiel ihm auf, was
Axarden gesehen hatte: den schimmern-den Glanz von reflektiertem Sternenlicht,
das auf die riesigen, sich leicht kräuselnden Sonnensegel eines Kollektors
traf.
    »Alle Maschinen stopp!«, befahl
Balhaan.
    »Sie müssen nicht wissen, dass
wir hier sind.«
    »Wir sollten angreifen«, sagte
Diederik.
    Es kostete ihn Mühe, seine
Verärgerung über diese Einmischung des Eisenvaters im Zaum zu halten. Immerhin
war es doch genau diese ungestüme Denkweise gewesen, die die Ferrum in
einen Hinterhalt hatte fliegen lassen.
    »Nein«, widersprach er nur.
»Erst müssen wir die Flotten der Expedition alarmieren.«
    »Wie viele Kollektoren sind
das?«, wollte Diederik von Axarden wissen.
    Der Erkundungsoffizier beugte
sich über seinen Plotter, und Balhaan wartete voller Ungeduld ab, während Axarden
nach der Antwort auf die Frage des Eisenvaters suchte. »Mindestens zehn, aber
vermutlich sind da noch mehr, die ich derzeit nur nicht lokalisieren kann«, sagte
Axarden schließlich. »Die radioaktive Strahlung des Sterns scheint hier auch
besonders konzentriert zu sein.«
    Balhaan verließ seinen Platz am
Pult und ging die Stufen hinunter, die zur Erkundungsstation führten. »Es ist
unwichtig, wie viele es sind, Eisenvater. Wir können nicht angreifen.«
    »Und warum nicht, Kapitän?«, gab
Diederik ungehalten zurück.
    »Wir haben die Quelle entdeckt,
aus der die feindliche Flotte ihren Treibstoff gewinnt. So lautete auch Lord
Manus' Befehl.«
    »Ich bin mir unserer Befehle
durchaus bewusst, aber ohne die Rückendeckung durch die Kriegsschiffe der Flotte
wird uns die Diasporex nur ein weiteres Mal entwischen.«
    Diederik schien eine Zeit lang
darüber nachzudenken, dann fragte er: »Und was schlagen Sie stattdessen vor?«
    Dankbar dafür, dass sich der
Eisenvater seiner Autorität

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