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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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legte keine
solche Zurückhaltung an den Tag, Ahzel. Warum sollen wir das also machen?«,
wollte er wissen.
    »Haben Sie solche Angst vor
dem, was wir können?«
    »Vielleicht ja«, räumte er ein.
»Vielleicht sollten wir alle diese Angst verspüren. Es ist noch nicht lange
her, da haben wir unsere Fähigkeiten vor aller Welt versteckt. Jetzt setzen Sie
sie bereits ein, nur damit Sie sich nicht die Hände schmutzig machen müssen,
wenn Sie Ihre Waffe reinigen. Manchmal ist es aber besser, sich die Hände schmutzig
zu machen.«
    »Das Einzige, was man davon
bekommt, sind schmutzige Hände«, meinte Hathor Maat beiläufig.
    »Apropos schmutzige Hände«,
warf Phosis T'kar ein. »Diese Horste leisten wenig Widerstand. Mir ist es ein Rätsel,
wie dieser Planet so lange durchhalten konnte.«
    »Die Vogelkrieger sind
mittlerweile dünn gesät«, betonte Hathor Maat. »Die Space Wolves haben schon
dafür gesorgt. Was nicht von Russ und seinen Kriegern erledigt wurde, haben die
Word Bearers in Flammen aufgehen lassen. Ein ganzer Gebirgszug ist vor drei
Tagen mit Promethiumbomben niedergebrannt worden, um ihn von den Horsten zu
säubern, die Ahzek und Ankhu Anen dort entdeckt hatten.«
    »Zu säubern?«
    »Kor Phaerons Wortwahl«, gab
Hathor Maat achselzuckend zurück. »Es scheint ganz gut zu passen.«
    Kor Phaeron war einer von
Lorgars Oberleutnants, der alles verkörperte, was Ahriman an den Word Bearers nicht
ausstehen konnte. Der Verstand dieses Mannes war von Überzeugungen erfüllt,
denen weder mit Logik noch mit Vernunft beizukommen war.
    »Was für eine Vergeudung von
Leben«, merkte Ahriman an, als er zusah, wie die Spireguard die Toten aus der
besiegten Festung trugen, um sie zur anschließenden Verbrennung in Reih und
Glied hinzulegen.
    »Aber unvermeidlich«, gab
Hathor Maat zurück.
    »Tatsächlich? Da bin ich mir
gar nicht so sicher.«
    »Lorgar hatte mit dem Phönixhof
Verhandlungen geführt«, sagte Phosis T'kar. »Immerhin ein Primarch, und trotzdem
wurde jeder Vorschlag abgewiesen. Welchen Beweis brauchen Sie noch, dass es
sich um eine degenerierte Kultur handelt?«
    Ahriman erwiderte nichts. Er
war dem goldhäutigen Primarchen der Word Bearers erst vor Kurzem bei der
Begrüßungszeremonie zu Ehren der Ankunft der Thousand Sons wiederbegegnet. Es
war ein schillernder Tag voll überzogener Rituale und Bekehrungen gewesen, der
sich so sinnlos wie zeitraubend gestaltet hatte.
    Leman Russ war bei der
Zeremonie nicht anwesend gewesen, und er hatte sich nicht mal die Mühe gemacht,
einen Repräsentanten zu schicken. Er und seine Leute führten Krieg in den hoch
aufragenden Gipfeln im Osten, und er vergeudete keine Zeit mit irgendwelchen
Feierlichkeiten, wenn es gleichzeitig Kämpfe auszutragen gab.
    Es war einer der seltenen
Fälle, in denen er mit dem Wolfskönig einer Meinung war.
    Er verdrängte alle Gedanken an
die XVII. Legion und richtete den Blick nach oben. Ein zu offener, zu blauer Himmel
war über ihm zu sehen, außerdem die allgegenwärtigen Wandervögel, die in großen
Schwärmen unterwegs waren, sowie die geduldig kreisenden Aasfresser.
    Von den Letzteren hatte Ahriman
in den abgelaufenen sechs Monaten entschieden zu viele gesehen.
     
    Die Thousand Sons hatten sich
als entscheidender Faktor bei der Überwindung der Verteidigung des Ark Reach Cluster
entpuppt, da durch ihr Eingreifen das Kräfteverhältnis zugunsten des Imperiums
verschoben worden war.
    Der Erstkontakt mit den
verschiedenen Kulturen des Binärsternhaufens war zwei Jahre zuvor erfolgt, als
Spähschiffe der 47. Expeditionsflotte der Word Bearers auf sechs Systeme
gestoßen waren, die untereinander Handel trieben und durch ein zusam-mengeschlossenes
Verteidigungsnetzwerk miteinander verbunden waren.
    Vier dieser Systeme wurden von
den vereinten Streitkräften der Word Bearers und der Space Wolves unterworfen,
das fünfte kurz nach der Ankunft der Thousand Sons, und nun mussten nur noch die
Avenier bezwungen werden.
    Die besiegten Imperien
entstammten alle einer unglaublich vielfältigen genetischen Basis, die sich
durch eine jahrtausende-lange Trennung von ihrer Geburtswelt weit vom
archetypischen menschlichen Genom entfernt hatte. Genetiker des Mechanicums
bestätigten, dass sich solche Variationen innerhalb tolerierbarer Parameter
bewegten. Daher war Magnus in der Erwartung eingetroffen, im Zuge der
Unterwerfung auf einen ungeheuren Schatz an gesammeltem Wissen zu stoßen.
    Er sollte jedoch bitter
enttäuscht werden.
    Ahriman hatte

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