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Dhalgren

Dhalgren

Titel: Dhalgren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samuel R Delany
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hingen, an Häusern mit säulengetragenen Veranden vorbei, Eingängen, die ins Schwarze starrten, als seien die Bewohner staunend herausgelaufen, dann wieder zurück in einer solchen Verstörung, daß sie vergessen hatten, die Türen hinter sich zu schließen.
    Lanya und Denny sahen ihn an; Lanya mit einem Lächeln, das die Erklärung vorausahnte, er ohne Verständnis. Kid zog sie näher heran. Dennys Stirnhaare strichen über seinen Arm; stieß dann gegen ihn, als sein Arm ihren Rücken hinabfuhr. Ihre andere Seite bewegte sich unter Kids Fingern und wechselte nicht den Rhythmus.
    »Das ist ja alles schön bunt«, Madame Brown zog an der Leine.
    »Aber auch ein ganz schöner Marsch. Muriel, bei Fuß!«
    »Rogers Freunde sind auch ganz schön bunt«, meinte Lanya. »Bei dieser Gelegenheit wird er sich anstrengen.«
    Wein rankte die Wände empor. Weidenzweige hingen darüber. Schatten von Sägezähnen wuchsen und schrumpften wieder als die roten, orangenen und grünen Lichter vorbeizogen.
    »Wir sind fast da, stimmt's?« rief Alptraum von der Straße her. Insekten und Arthropoden fluteten um ihn herum. Er lachte breit.
    »Yeah!« rief Kid zurück. »Das Tor ist da hinten.«
    Denny fingerte in seiner Hosentasche. »Und was soll ich jetzt mit diesem Ding machen?«
    »Wenn wir reinkommen«, erklärte Lanya. »Dreh mich einfach an. Dann sieh ab und zu zu mir hinüber, und wenn du findest, es sieht zu langweilig aus, fummle an den Knöpfen herum, bis etwas passiert. Tak sagt, es hat eine Reichweite von fünfzig Yards, also darfst du nicht zu weit weggehen. Sonst gehe ich aus.«
    Plötzlich zog sich Kid fort, um sich durch die leuchtende, lärmende Menge zu drängeln. Auf eine plötzliche Laune hin öffnete er mit dem Daumen den Schildknopf: Es klickte.
    Von innen, erinnerte er sich, ist der Schild unsichtbar. Doch die Leute um ihn herum waren beiseite getreten. (Ich weiß nicht, was ich bin.) Er blickte auf die gesprungenen Pflastersteine. (Doch was immer es ist, es ist blau.) Der Schein bewegte sich mit ihm über den Boden.
    Drei neben ihm drehten ihre Lichter ab, wurden vor ihm von seinem Licht zu Schatten.
    Es ist wie Spiel (hier waren die Steinpfosten), wobei man nicht weiß, wer oder was man ist. Er fragte sich, wann er schließlich jemanden beiseite nehmen und fragen würde. Und knipste sich aus, um der Versuchung zu widerstehen.
    Er trat vor die Menge und umklammerte die Stangen. Die anderen versammelten sich lärmend um ihn herum. Er fragte sich, als er durch die Kiefern blickte, die von dem unruhigen Licht übergossen wurden, was er rufen sollte.
    »Hallo -?« Ein junger - Filipino? (wahrscheinlich) - in grünem Rollkragen und Sportjackett kam herbei. »Sind Sie der Kid? Das habe ich mir gedacht. Ich bin Barry Lansing. Ich bin heute abend am Tor. Eine Sekunde. Ich lasse Sie herein.«
    »Hey, wir sind da!«
    »Wie kommen wir da rein?«
    »Halt die Schnauze. Er läßt uns schon rein.«
    »Sind wir hier richtig?«
    Lansing trat zur Seite. Das Tor machte klang, und der Lärmpegel um Kid herum sank um zwei Drittel ab. Lansing schwang die Stäbe zur Seite.
    Kid tat einen Schritt nach vorn und war sich bewußt, daß ihm die anderen nicht folgten.
    »Kommt«, sagte Lansing freundlich. »Man erwartet Sie. Sind das alle?«
    »Yeah. Ich glaube.«
    »Wenn Sie später noch jemanden erwarten, sagen Sie mir bitte den Namen, und ich hinterlasse eine Notiz.«
    »Nee, das sind wohl alle.«
    Wieder lächelte Lansing. »Und wenn später noch Nachzügler kommen, und es gibt Identifizierungsprobleme, kann ich immer noch hinaufkommen und Sie suchen. Kommen Sie.« Das letzte sprach er über Kids Schulter hinweg, zusammen mit einer Handbewegung.
    Kid sah sich um.
    Die Einfahrt füllte sich mit stillen, vertrauten Gesichtern. »Kommt«, sagte Kid. Dann kamen sie.
    Drachenlady war unter den ersten. »Das ist schon was, huh?«
    »Yeah«, meinte Kid. »Und das sind erst die Bäume.«
    »Gehen Sie die Auffahrt entlang«, instruierte sie Lansing. Kid sah, daß er Spaß hatte.
    Lanya schloß zu Kid auf. Ihr Kleid errötete. Während sie nebeneinander hergingen, wuchsen grünlich blaue Flecken zu Teichen, dann zu Meeren.
    »Mache ich das richtig?« Denny griff mit seinem schwarzglitzernden Arm unter die Weste in die Brusttasche.
    Lanya sah an sich herab. »Ich glaube der andere Knopf - der an der Vorderseite - ist für Farbintensität. Laß es jetzt mal so. Wir wollen nicht gleich am Anfang alles verfeuern.«
    »Da sind wir also«, sagte Madame

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