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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Ärger.
    »Korey ist ein wundervolles Kind«, fuhr Hedí fort. »Sanft und mit guten Manieren. Du hast sie gut erzogen.«
    Ventinas Züge glätteten sich. »Hast du mit ihr gesprochen?«
    »Ja, wir haben den ganzen Nachmittag Karten gespielt, Spiele für Kinder. Sie lernt schnell. ›Fang den König‹ war zu einfach für sie.«
    Jede Mutter hörte gern, wie man ihre Tochter lobte, und Ventina bildete keine Ausnahme. »Wie sah sie aus? Ging es ihr gut? Hat sie gegessen?«
    Geduldig beantwortete Hedí Ventinas Fragen und versicherte ihr, dass es dem Mädchen tatsächlich gut ging. Sie beobachtete, wie Ventinas Wachsamkeit dahinschmolz, wie sich die aufmerksame Bedienstete eines Tyrannen immer mehr in eine Mutter verwandelte, die möglichst viel über ihre Tochter erfahren wollte. Hedí fühlte sich schuldig für das, was sie tun musste, aber sie hielt an ihrer Absicht fest. Als Ventina ganz entspannt wirkte, trat Hedí näher und senkte die Stimme zu einem Flüstern.
    »Du hasst ihn bestimm t … ebenso wie ich.«
    Ventina erstarrte, und Verwirrung huschte durch ihr dunkles Gesicht.
    Hedí musste Ventinas Verteidigung durchbrechen und ließ nicht locker. »Darmouth benutzt dein Kind gegen dich. Mit Koreys Leben zwingt er dich, ihm zu gehorchen. Was wäre, wenn er kein solches Druckmittel mehr hätte?«
    Ventina kniff die Augen zusammen und richtete einen drohenden Blick auf Hedí. Doch die ließ sich davon nicht einschüchtern.
    »BaronMileabereitetsichdaraufvor,michzubefreien.WirkönntengemeinsamausderStadtfliehen.DubistinderLage,dichhierfreierzubewegenalsich.Hilfmir.DannkannstduzusammenmitFarisundKoreymitkommen.EmêlhatGeldundloyaleMänner,underwirdeuchschützen.Hilfmir,unddukannstmitdeinerTochterfreisein.«
    Ventina wich langsam von Hedí zurück, und mit jedem Schritt wuchs ihr Argwohn. Es gab einen Moment, in dem Hedí zu sehen glaubte, wie Hoffnung in der Frau wuchs, doch sie löste sich sofort wieder auf.
    »Du ahnst nicht, wie viele Jahre wir schon hier sind«, brachte Ventina leise hervor und schüttelte den Kopf. »Du hast während der feinen Abendgesellschaft bei ihm am Tisch gesessen und glaubst, Darmouth zu kennen?«
    Hedí wollte antworten, als Ventina plötzlich näher kam. Erschrocken wich sie zurück und hielt die Sticknadel fest in der Hand auf dem Rücken.
    »Glaubst du, Korey ist immer ein Einzelkind gewesen?«, knurrte Ventina und wartete, bis Hedí verstanden hatte, was sie meinte.
    Die Bedeutung der Worte war Hedí klar, aber sie ließ sich nichts anmerken.
    »Es gibt viele Möglichkeiten zu sterben«, fuhr Ventina fort. »Einige von ihnen wären selbst für dich unvorstellbar, geschweige denn für ein Kind. Wenn du zu fliehen versuchst, wird Darmouth davon erfahren. Ich höre mir diesen Wahnsinn nicht länger an!«
    Sie wirbelte herum und ging zum Torbogen. Dort blieb sie stehen, mit dem Rücken zu Hedí.
    »Was hindert mich daran, sofort zum Lord zu gehen und ihm von diesem Verrat zu berichten?«
    »Du kennst Darmouth«, erwiderte Hedí. »Und ich kenne ihn ebenfalls. Ein Hinweis darauf, dass man dich aufgefordert hat, ihn zu hintergehen, weckt in ihm Misstrauen dir gegenüber, und dieses Misstrauen wird wachsen. Du bist nicht dumm, Ventina; sonst hättest du nicht so lange in seinen Diensten überlebt. Du wirst Darmouth nichts von dieser Sache erzählen.«
    Genau dies war der springende Punkt. Ob Ventina ihr zustimmte oder nicht, sie würde nichts sage n – aus Furcht. Einige Sekunden blieb Ventina schweigend im Torbogen stehen, und dann verließ sie den Speiseraum.
    Hedí schloss die Augen und verfluchte sich. Sie war zu früh an Ventina herangetreten, und auf die falsche Art und Weise. Anstatt eine Verbündete zu finden, hatte sie sich ihre Feindschaft zugezogen.
    Chane ging durch die Straßen der Stadt in Richtung Bronzene Glocke und hoffte, dort ein weiteres Opfer zu finden. Welstiel hatte den Einheimischen gesagt, dass Vampire eine Vorliebe für gewisse Arten von Opfern entwickelten. Es war eine lächerliche Behauptung, aber warum ihr nicht ein wenig Nachdruck verleihen? Als Chane das wohlhabendere Stadtviertel erreicht e – beziehungsweise den Teil der Stadt, der hier als wohlhabend gal t – , setzte er seinen Weg durch Seitengassen fort. Es wäre unklug gewesen, genau an der gleichen Stelle zu töten, aber ein Ort in der Nähe erfüllte seinen Zweck.
    Seine zerrissene Kleidung stank, und er zweifelte kaum daran, dass die Kapuze über seinem Kopf voller Läuse steckte. Mit dem langen

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