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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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vier Beine zur Verfügung, mit Krallen, die Halt gaben. Für ihre Stiefel war der Boden einfach zu glatt.
    Sie prallte gegen die Bretter eines Ladens, fiel und verlor das Falchion. Auf dem kalten, gefrorenen Boden blieb sie liegen.
    Weiter vorn heulte Chap erneut, und Zorn zerriss den Rest von Magieres Kontrolle über sich.
    Als sie den Kopf hob und auf die Beine kam, wuchsen ihre Zähne in die Länge, und die Nacht wurde so hell, dass ihre Augen tränten.
    Der fliehende Untote verharrte an der nächsten Kreuzung, als gäbe es dort etwas, das ihm den Weg versperrte. Auf der anderen Seite der Kreuzung kauerte eine Gestalt hinter einer kleinen Flamme.
    Magiere bemerkte ein helles Glühen im Gesicht dieser Gestalt, und ihre bernsteinfarbenen Augen leuchteten wie zwei Sonnen in der Nacht.
    Leesil hatte dem Vampir wie angekündigt den Weg abgeschnitten, richtete die Armbrust auf ihn und drückte ab. Ein brennender Bolzen raste dem Untoten entgegen.
    Magiere hob ihr Falchion auf und sprintete los. Chap bellte und sprang der Kreatur entgegen.
    Der Bolzen traf sein Ziel, und die zerrissene Kleidung des Vampirs ging in Flammen auf. Das hellere Licht ließ für einen Moment alles vor Magieres Augen verschwimmen.
    Sie sah nur noch wenige Details. Der Vampir war wie ein armer Arbeiter gekleidet, und ihre empfindlichere Nase nahm den Gestank von Urin wahr. Sie lief auf ihn zu und hielt ihr Falchion in beiden Händen.
    Der Untote verlor keine Zeit, zerrte den Armbrustbolzen aus seinem Leib und riss sich gleichzeitig den brennenden Umhang von den Schultern. Er warf beides nach Chap und verschwand in einer Gasse.
    »Verdammt!«, rief Leesil, und Chap wich den Flammen aus.
    Magiere erreichte die Gasse als Erste und wartete nicht auf ihre Gefährten. Chap heulte hinter ihr, als sie lief, und nach wenigen Sekunden sauste er an ihr vorbei. Sie folgte ihm dichtauf und hörte Leesils Schnaufen hinter sich.
    Magiere wurde nur noch von ihrem Instinkt geleitet, als sich ihre Gier auf den Untoten fixierte, der vor ihr durch die Dunkelheit floh.
    Chane sah den brennenden Bolzen kommen und hatte nicht genug Zeit, ihm auszuweichen. Er spürte Furcht, und das machte ihn zornig.
    Er träumte so oft davon, Magiere die Kehle aufzureißen, aber er konnte nicht gleichzeitig gegen sie, Leesil und Chap kämpfen. Außerdem war er unbewaffnet.
    Der Bolzen traf ihn mit einem hässlichen Pochen, und plötzlich loderten Flammen direkt vor ihm. Er zerrte den Armbrustbolzen aus seinem Leib und riss auch den Umhang weg, warf beides nach dem Hund und sprang in die nächste Gasse.
    Er musste die Efeurebe erreichen, ohne gesehen zu werden.
    Chane floh durch die Gasse. Selbst wenn er den Blicken seiner Verfolger entka m – es nützte ihm nichts, sich irgendwo zu verstecken. Die verdammte Dhampir oder der Hund würden ihn wittern, und das Halbblut konnte ihn mit dem Amulett finden. Ihm blieb also nichts anderes übrig, als weiterzulaufen, und er wechselte mehrmals die Richtung, als sich ihm Gelegenheit dazu bot.
    Doch er brauchte einen unbeobachteten Augenblick, und der kam genau im richtigen Moment.
    Voraus sah Chane die Efeurebe. Einen Häuserblock entfernt wandte er sich einer Seitenstraße zu und suchte nach der Gasse, die hinter den Gasthof führte. Das Heulen hinter ihm wurde lauter, als die Verfolger näher kamen. Chane kletterte eine Wand hoch, bohrte dabei seine Fingernägel in die Ritzen und Spalten zwischen Brettern. Er hoffte, dass er kein Fenster aufbrechen musste; das wäre zu laut gewesen.
    Als er das Obergeschoss erreichte, öffnete sich ein Fenster, und eine Hand packte Chane am Hemdkrage n – Welstiel zog ihn ins Zimmer. Chane rutschte durchs Fenster und hörte, wie es hinter ihm geschlossen wurde.
    Welstiel ging neben ihm in die Hocke und packte ihn an der Schulter. Sie erstarrten beide und lauschten. Welstiel hob die Hand mit dem Ring des Nichts an seinem kleinen Finger. Er würde sie nicht nur vor dem Hund und der Dhampir verbergen, sondern auch vor Leesils Amulett.
    Chap hörte auf zu heulen, und Chane vernahm enttäuschtes Knurren in der Gasse. Welstiel hob einen Finger an die Lippen.
    Chane runzelte die Stirn. Es war nicht nötig, ihn aufzufordern, still zu sein.
    Ihn überraschte seine Erleichterung darüber, so gut geschützt zu sein. Und dieser Gedanke erzeugte Abscheu und Verachtung in ihm. Er sehnte sich nach der Begeisterung der Jagd und der Verzückung, die ihm das Töten des Opfers gebracht hatte.
    Doch als Chane in dieser Nacht den

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