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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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antun müssen.«
    »Ihn erwartet eine Aufgabe in seinem Leben«, erwiderte Eillean scharf. »Und um sie wahrzunehmen, darf er nicht von den Traditionen unseres Volkes beeinflusst sein. Dieser Welpe ist ein kleiner Trost, aber erspare Léshil bei seiner Ausbildung nichts. Es gibt keinen Platz für Mitgefühl, wenn er die Gepflogenheiten deines Vaters und unserer Kaste lernen soll.«
    Chap spitzte die Ohren. Er verstand nicht, was die Worte bedeuteten, aber er sah die durch Cuirin’nên’as Bewusstsein streichenden Bilder. Allerdings schob sie sie so schnell beiseite, dass er kaum Einzelheiten erkennen konnte, abgesehen von Knochen, Blut, scharfen Klingen und dunkler Stille. Chap blieb reglos und gab keinen Ton von sich.
    Diese drei waren Anmaglâhk , doch sie sprachen über einen Plan, von dem die anderen ihrer Art nichts wussten. Subversion schien gar nicht zu der Wächterkaste der Elfen zu passen.
    »Ich bin mir nicht so sicher«, sagte Brot’an.
    Eillean wandte sich an ihn. »Ich habe für dich gebürgt, als es für dich an der Zeit war, dich zu uns zu geselle n … Teil unseres Plans zu werden. Wir brauchen einen besseren Weg als jenen, den der Älteste Vater in seiner Furcht verlangt. Wenn du Zweifel hast, so hättest dudarauf hinweisen sollen, bevor wir dich bei uns willkommen hießen.«
    »Genug, Mutter«, warf Cuirin’nên’a ein. »Er spricht nur die Zweifel aus, die uns alle gelegentlich heimsuchen. Und wie notwendig dies alles auch sein mag: Es ist mein Sohn, den wir wie ein Werkzeug vorbereiten. Er wird mir für immer leidtun.«
    Eillean schüttelte langsam den Kopf und gab ihrer Tochter keine Antwort.
    »Der Älteste Vater hat viele Jahre gewartet«, wandte sich Brot’an an Cuirin’nên’a. »Mit wachsendem Argwohn begegnet er den Gründen, die wir ihm dafür nennen, warum du dich noch nicht um Darmouth gekümmert hast.«
    »Meine Gründe sind immer die gleichen«, antwortete Cuirin’nên’a. »Es stimmt, Darmouths Tod würde diese Provinz ins Chaos stürzen, aber die anderen Regionen der Kriegsländer schrecken noch immer davor zurück, offen gegeneinander Krieg zu führen. Und der Älteste Vater will den offenen Krieg, keinen internen Konflikt darüber, wer der Herrscher einer Provinz wird.«
    »Vielleicht gibt sich der Älteste Vater irgendwann nicht mehr mit dieser Erklärung zufrieden«, sagte Eillean.
    »Dann halte ihn mit seinen anderen Plänen beschäftigt«, erwiderte Cuirin’nên’a. »Wenn hier Krieg zwischen den Menschen gesät werden soll, so darf Darmouth erst dann sterben, wenn die Kriegsländer von Unruhe erfasst sind. Sonst tritt einfach nur ein anderer machtgieriger Adliger an seine Stelle.«
    Brot’an schüttelte den Kopf. »Das haben wir bereits vorgeschlage n … «
    »Dann gib ihm noch einmal diesen Rat«, sagte Cuirin’nên’a scharf. »Lass den Ältesten Vater glauben, dass die einzige Möglichkeit darin besteht, die Menschen gegeneinander aufzubringen. Er will sie schwächen, weil er fürchtet, dass sie die wartenden Streitkräfte und Lakaien des alten Feindes sein werden, dessen Rückkehr er fürchtet.«
    »Vielleicht hat er recht«, fügte Brot’an hinzu. »Ich frage mich, ob überhaupt eine Wahl zwischen seinem Weg und unserem notwendig ist. Es könnte tatsächlich klug sein, die Menschen zu schwächen.«
    »Wir schlagen also nach dem Körper eines unsichtbaren Ungeheuers, anstatt ihm den Kopf abzutrennen?«, fragte Eillean spöttisch. »Wir sind dies unzählige Male durchgegangen, noch bevor du zu uns gekommen bist! Wir müssen Léshil ausbilden, damit er das Ungeheuer köpft!«
    »Wir sehen den Körper des Monstrums in den menschlichen Horden, die sich auf dieser Welt ausbreiten«, sagte Brot’an. »Der Kopf muss sich uns erst noch zeigen. Wir wissen nichts von diesem alten Feind, von dem der Älteste Vater träumt.«
    »Wir wissen nur deshalb nichts davon, weil er uns nichts erzählt«, entgegnete Cuirin’nên’a. »Und der Rest unserer Kaste folgt ihm noch immer in blindem Glauben.«
    Chap begann zu zittern. Diese drei wollten einen unsichtbaren Feind aus ferner Vergangenheit töten, ohne zu wissen, wonach sie suchten. Sie wussten nur, dass ihr Patriarch jenen Feind fürchtete und dass die Menschen seine Kriegsmaschine sein würden. Chap glaubte, dass sie mit ihrer Ignoranz spielten.
    Es ging um den Feind. Chap hatte sich für eine fleischliche Existenz entschieden, um seine Schöpfung zu stehlen, die Schwester der Toten. Offenbar war er nicht der

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