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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Menschen.«
    Baron Emêl setzte sich wieder neben Lady Progae, griff behutsam nach dem Taschentuch und löste es von ihrem Hals. Welstiel bemerkte, dass sich nur einige wenige Blutflecken an dem weißen Stoff zeigten. Chanes Zähne hatten sich nicht tief in den Hals gebohrt.
    »Seid Ih r … « Der Baron sah zu Welstiel auf. »Wisst Ihr, wie man ein solches Geschöpf jagt?«
    »Nein, aber es gibt jemanden in dieser Stadt, der sich mit solchen Dingen auskennt«, erwiderte Welstiel. »Eine Frau. Ihre Dienste und die ihrer Begleiter können recht teuer sein, und sie legt Wert darauf, freie Hand zu haben. Der Herr dieser Stadt müsste ihr den Auftrag erteilen.«
    Der Baron beugte sich zu seiner Frau. Sie sprachen leise miteinander, und dann kehrte Mileas Blick zu Welstiel zurück. »Ich werde versuchen, für morgen eine Audienz zu vereinbaren.«
    Welstiel verneigte sich höflich. »Ich bin bis morgen Abend beschäftigt. Oh, und meine Geschäfte in der Stadt verlangen von mir, dass ich den Gasthof wechsle. Bitte schickt Eure Nachricht zur Efeurebe.«
    Sie verabschiedeten sich, und Welstiel ging die Treppe zu seinem Zimmer hoch. Mit den Informationen, die er von Chane erhalten hatte, würde es ihm nicht schwerfallen, Magiere zu finden und sie wieder unter Kontrolle zu bekommen. Er lächelte fast.
    Chap lag auf dem dicken Läufer neben Wynns Bett, und die beiden kleinen Katzen Tomate und Kartoffel hatten sich am Kopfkissen zusammengerollt. Ihr Schnurren war lauter, als man es von so kleinen, nervigen Geschöpfen erwarten sollte, fand Chap, aber er hätte auch dann keine Ruhe gefunden, wenn es im Zimmer völlig still gewesen wäre.
    ImWaldvonDröwinkawaretwasschiefgegangen,alserversuchthatte,diejungeWeisevonderwildenMagiezubefreien.IhremantischeSichtschiennureingeschlafenzuseinundmachtesichjetztaufeineneueArtundWeisebemerkbar.Sosehrihndasauchbeunruhigte:Dafür,dasserderzeitnichtschlafenkonnte,gabeseinenanderenGrund.
    Wenn er die Augen schloss, sah er immer wieder Nein’a und ihre Mutter Eillean. Und er erinnerte sich an den Namen, den Byrd genannt hatte und der sich auf den Elfen bezog, der zu ihm gekommen war. Es handelte sich um die Kurzform des Namens, und deshalb hatte Chap ihn nicht sofort erkannt.
    Brot’an. Brot’ân’duivé àcärâj Leavanalhpa Én’wire gan’Daraglas .
    Wie alle Elfennamen brachte er Identität, Abstammung und den Platz in der Welt zum Ausdruck.
    Hund im Dunkel n … geboren von Gebeugte Ulme (und) Verbindende Wasse r … aus dem Clan der Grauen Eiche.
    Chap erinnerte sich nur vage an den Mann in Eilleans Begleitung, als sie einen Majay-hì -Welpen als Geschenk für ihren Halbelf-Enkel geholt hatte.
    In seiner neuen fleischlichen Existenz als kleiner Hund hatte sich Chap fast in der Gesellschaft der anderen Welpen verloren. Bis die Seinen zu ihm kame n – und dann trauerte er um das Leben im Wald, das er aufgegeben hatte. Mit dem Summen von Libellenflügeln flüsterten sie zu ihm, als er in der Nähe eines Bachs nach Grashalmen schnappte.
    Es wird Zei t … Der Moment deines Beginns ist gekommen. Geh zu jenem, der zwischen zwei Völkern gefangen ist, zwischen zwei Welten. Du sollst bei ihm sei n … ihm den Weg zeige n … damit er eines Tages das Herz der Schwester der Toten gewinnt.
    Chap vergaß das Gras, obwohl einige Halme in seiner Schnauze stecken blieben, und versuchte sich zu »erinnern«, was hinter den Worten der Seinen steckte.
    Die Aufgabe, von der sie sprachen, war ein Teil des Grundes für seine Entscheidung, in eine fleischliche Existenz zu wechsel n – es ging darum, die Schwester der Toten dem Feind zu stehlen. Doch andere Erinnerungen waren weniger deutlich. In diesem neuen Lebenfehlteihm ein großer Teil des Wissens, das ihm als Angehöriger des Feenvolkes zur Verfügung gestanden hatte. Das Fleisch trennte ihnvon vielen Informationen, und was all die Dinge betraf, an die er sich nicht mehr erinnerte, musste er den Auskünften der Seinen vertrauen.
    Er verstand, dass sie ihn daran erinnerten: Eine freie Entscheidung steckte hinter dieser neuen Existenz und der damit in Zusammenhang stehenden Aufgabe.
    Chap lief in die Schlucht zurück, wo seine »Mutter« und Geschwister das Dorf durchstreiften.
    Er sah nur wenige Elfen. Die meisten von ihnen waren mit ihren täglichen Arbeiten beschäftigt oder suchten im Wald nach Nahrung. In den knapp drei Monaten seines »Lebens« hatte Chap viel von ihrer Sprache gelernt. Die seltsamen Laut e – Wort e – ließen Erinnerungsbilder

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