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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Einzige, der Leesil aus einem verborgenen Grund suchte. Vielleicht bewahrte sein eigener Plan den Jungen vor einem hoffnungslosen Schicksal durch die Hände seiner Mutter.
    Chap bewegte sich und jaulte leise.
    Cuirin’nên’a sah auf ihn hinab und hielt ihn etwas fester in den Armen.
    »An dem Grund dafür, warum Darmouth noch lebt, hat sich nichts geändert«, sagte sie zu den anderen. »Der richtige Zeitpunkt ist noch nicht gekommen. Der Älteste Vater muss genug Geduld haben und das einsehen.«
    Brot’an atmete tief durch und nickte schließlich. Eillean streckte die Hand aus und berührte ihre Tochter zum Abschied an der Wange.
    Cuirin’nên’a trug Chap in die Stadt mit ihren dunklen Gerüchen und finsteren Ecken. Sie brachte ihn zu dem Haus am Ufer des Sees, nicht weit von der Festung entfernt, gab ihm dort Ziegenmilch und klein geschnittenes Hühnerfleisch. Später lag er auf ihrem Schoß, als sie am Küchenherd saß und ihn streichelte.
    Chap wartete.
    Als es Morgen wurde, kam der junge Leesil mit schläfrigen Augen in die Küche und sah ihn auf dem Schoß der Mutter. In seinem Gesicht blitzte eine solche Freude auf, dass Chap vor plötzlicher Anspannung schauderte, als sei ein derartiges Gefühl selten und überraschend. Chap zwang sich, mit dem Schwanz zu wedel n – er verbarg vor Mutter und Sohn, dass er viel mehr war als ein neuer Spielkamerad. Unter dem stillen, wachsamen Blick seiner Mutter tollte Leesil mit dem Welpen auf dem Küchenboden herum.
    Nach und nach wich die Anspannung aus Chap. In gewisser Weise hatte er doch keine Mutter und Geschwister verloren. Er hatte jetzt einen Bruder, den er beschützen und anleiten musste. In all den Jahren, die Leesils Flucht von zu Hause folgten, behielt Chap das wenige für sich, das er über Nein’as Pläne wusste.
    Während er wach in Wynns Zimmer lag, fragte er sich erneut nach der Bedeutung von Brot’ans neuerlichem Erscheinen. Leesil durfte jenem Mann nie begegnen.
    Aber Chap überlegte auch, was aus der Frau geworden sein mochte, die ihn damals zu dem Jungen gebracht hatte.
    Nein’a sollte nicht seine Hauptsorge sein, denn sein eigener Weg war wichtig für die Welt als Ganze s – er musste Leesil und Magiere in die richtige Richtung lenken. Doch er konnte sich auch nicht von dieser Suche abwenden, denn immerhin spielte Nein’as Schicksal eine große Rolle für Leesil.
    Und deshalb auch für Chap.

7
    Spät am nächsten Morgen saß Wynn auf dem Boden ihres Zimmers und betrachtete die Zeichnungen. Sie ärgerte sich noch immer darüber, dass Leesil sie ihr nicht sofort gezeigt hatte. Außerdem glaubte sie, dass es noch mehr ga b – er verschwieg ihr etwas, da war sie ganz sicher. Es erstaunte sie, wie dumm sich Leesil in Bezug auf diese ganze Situation verhielt. Oder vielleicht verstand er ihre Bedeutung, scherte sich aber nicht darum.
    »Byrd hat dir diese Zeichnungen überlassen?«, fragte sie. »Nachdem du in seinen Sachen herumgeschnüffelt hast? Er gab sie dir einfach und sagte: Hier, zeig das deinen Freunden?«
    »Wyn n … «
    »Wo ist Magiere?«
    Leesil seufzte. »Unten, bei Chap und Byrd. Sie bereiten das Frühstück vor, denke ich.«
    »Hol deinen Mantel«, sagte Wynn, stand auf und nahm die Zeichnungen. »Und auch Magieres. Wir müssen allein miteinander reden.«
    »Es ist nicht nötig, dass wir den Gasthof verlassen. Ich rufe Magiere und Chap nach oben un d … «
    »Nein! Ich sage kein Wort in der Nähe eines von Darmouths Spionen, der offenbar eigene Pläne verfolgt. Byrd könnte lauschen, und wer weiß, was er mit den Informationen anfängt, die er dabei erhält.«
    Leesil verschränkte die Arme. Wynn stand da und wartete, bis er begriff, dass sie nicht nachgeben würde. Schließlich drehte er sich um und öffnete die Tür.
    »Ich bin unten.«
    Wynn legte die Zeichnungen unters Bett, streifte den Schaffellmantel über und schlang sich die Riemen des Rucksacks über die Schultern. Sie fühlte, wie sich in ihrer Tasche etwas bewegte, und erinnerte sich an den Kaltlampen-Kristall, den sie dort hineingesteckt hatte. Rasch holte sie ihn hervor, betrachtete ihn kurz und erinnerte sich mit einem Hauch Wehmut an Domin Tilswith und die Weisengilde. Alchimisten unter den Weisen, Spezialisten der Thaumaturgie, hatten die Kristalle geschaffen. Der Stein glühte hell, wenn er die Wärme einer menschlichen Hand empfing. Wynn seufzte und ließ ihn wieder in der Manteltasche verschwinden.
    Sie hob Tomate und Kartoffel vom Bett und trug sie nach

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