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Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Titel: Dhampir: Steinerne Flut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb Hendee , J. C. Hendee
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Gefährten vorankamen und wie es ihnen erging.
    War mit Schatten alles in Ordnung? Wie kam Chane allein unter Zwergen zurecht? Hatten sie den Tunnelzugang inzwischen gefunden?
    Wynns Verkleidung hatte sich als ausreichend erwiesen, doch sie begann allmählich zu glauben, dass sie ihre Zeit vergeudete. Wie lange konnte sie noch vorgeben, auf jemanden zu warten, bevor jemand Verdacht schöpfte? Einige in dicke Felle gehüllte Zwerge waren schon mehrmals vorbeigekommen, und eine Streife aus zwei Wächtern hatte bereits dreimal ihre Runde gemacht. Als Wynn gerade aufgeben und sich etwas anderes einfallen lassen wollte, öffnete sich die Tür des Gasthauses im Nebentunnel.
    Herzogin Reine erschien in geputzten Stiefeln, Kniehose und geschlitztem blaugrünem Rock. Der Elf trug wie immer einen weißen Kapuzenmantel. Alle drei Weardas folgten, und die kleine Gruppe schritt zum Hauptweg.
    Wynn wich zurück, drückte sich an die Wand und senkte den Kopf, bis ihr die Kapuze des Mantels über die Augen reichte. Sie wartete, ohne sich zu rühren, als die Herzogin und ihr Gefolge an ihr vorbeigingen. Dann machte sie sich in sicherem Abstand an die Verfolgung.
    Auf dem Weg zum Bruch-Markt hielt sich Wynn zurück, bis sie die ersten Verkaufsstände erreichten. Daraufhin wagte sie sich etwas näher und bemerkte, dass der Elf ein Pergament und einen Stift aus zugespitzter Holzkohle trug. Reine wanderte über den Markt und kaufte eine Decke, einen Kessel und eine Seilrolle.
    Wofür auch immer die Gegenstände bestimmt sein mochten: Der Elf notierte etwas auf dem Pergament, und für Wynn hatte es den Anschein, dass er Punkte auf einer Einkaufsliste abhakte. Wynn schlüpfte hinter den Stand eines Kerzenmachers und wagte sich so nahe heran, dass sie die gesprochenen Worte verstehen konnte.
    »Einige zusätzliche Brotlaibe wären nicht schlecht«, erklang die melodische Stimme des Elfen. »Wir sollten die Vorräte unserer Gastgeber schonen, wenn wir mehrere Tage dort unten verbringen.«
    Wynn versteifte sich und hob den Kopf. Sie wollten nach unten zu den Steingängern, offenbar mit der Absicht, dort einige Tage zu bleiben. Das bedeutete, dass Wynn Gefahr lief, sie aus den Augen zu verlieren!
    »Die Zeit ist mir durchaus bewusst«, erwiderte die Herzogin. »Mit jedem verstreichenden Jahr kommt es mir vor, als könnte ich die höchste Flut fühlen.«
    Es folgte eine kurze Pause.
    »Aber ja«, fuhr sie fort. »Kaufen wir noch etwas Brot. Und vielleicht auch Dörrobst.«
    Sie kehrten zum Eingang der Markthöhle zurück, wo Verkäufer von Lebensmitteln und Kurzwaren ihre Stände aufgebaut hatten. Wynn schlängelte sich durch die Menge der Zwerge und blickte zweimal zum hinteren Teil des Marktes und den Tunneln zurück, die zu den äußeren Bereichen dieser Ebene führten.
    Wie sollte sie unbemerkt bleiben, wenn sich die Herzogin auf den Weg zum verborgenen Zugang der Unterwelt machte?
    Nach dem Kauf von mehreren Brotlaiben drehte sich der Hauptmann um und eskortierte die Herzogin in Richtung Bruchweg.
    Hinter die Verkaufsstände geduckt folgte Wynn der Gruppe. Die Herzogin sprach erneut, als sie den Ausgang erreichte.
    »Wir haben jetzt alles, das erforderlich sein könnte. Bitte sorgt dafür, dass ich bis morgen Abend nicht gestört werde. Ich brauche … Zeit.«
    »Natürlich«, sagte der Elf, und sie alle gingen.
    Wynn folgte ihnen nicht, denn sie wusste, dass die Herzogin und ihre Begleiter zum Gasthaus zurückkehren wollten. Sie schien zu beabsichtigen, dort bis zum Abend des kommenden Tages zu warten. Anschließend würde sie einige Tage in der Tiefe verbringen. Wie viele, und warum? Als Grund fielen Wynn nur die alten Texte ein.
    Wynn überlegte fieberhaft, wie sie die Herzogin im Gasthaus beobachten und belauschen konnte. Sie musste herausfinden, was Reine hierhergeführt hatte und welche Verbindung es zwischen der königlichen Familie und den Steingängern gab. Wenn Letztere die Texte bewachten und sie, irgendwie, jeden Tag zur Gilde bringen und wieder zurückholen konnten, über eine Entfernung von drei Tagesreisen hinweg … Warum hatte es die Herzogin dann für notwendig gehalten, höchstpersönlich hierherzukommen?
    Wynn sah keine Möglichkeit, an Antworten zu gelangen, jedenfalls nicht, ohne eine Verhaftung zu riskieren.
    Sie schnitt eine Grimasse und machte sich auf den Rückweg zu ihrem eigenen Gasthof.
    Chane erwachte, blieb still liegen und wusste zunächst nicht, wo er sich befand. Dann kehrten die Erinnerungen an die

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