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Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Titel: Dhampir: Steinerne Flut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb Hendee , J. C. Hendee
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zurück, wo Wynn und Schatten am Rand des schmalen Meeresarms auf ihn warteten.
    »Hast du den Tunnel gefunden?«, fragte Wynn.
    »Ja. Gib mir meine Sachen und die Brechstange. Achte auf deinen Rucksack. Man kann hier leicht ausrutschen und fallen; im Tunnel kommen wir besser voran.«
    »Was ist mit dem Gitter?«, fragte Wynn und reichte ihm die Brechstange. »Kannst du es aufbrechen?«
    »Vielleicht. Aber …« Chane zögerte. »Sieh es dir selbst an.«
    Sie verknoteten die Säume ihrer Mäntel an der Taille, damit sie nicht ins Wasser gerieten, und bei dieser Gelegenheit sah Chane einen langen Dolch, der hinten an Wynns Gürtel in einer Scheide steckte.
    Als sie sich umdrehte und seinen Blick bemerkte, zog sie die Stirn kraus und reichte ihm seine Sachen. Er streifte sich die Riemen der Rucksäcke über die Schultern, nahm dann das Schwert und hielt es zusammen mit der Brechstange.
    »Ich leuchte mit dem Kristall, damit du deinen Stab über Wasser halten kannst«, sagte er. »Greif nach einem meiner Rucksäcke, wenn du Halt brauchst.«
    Chane wandte sich Schatten zu und deutete unter den Überhang. Die Hündin sprang ins Wasser und watete durch die dunkle Öffnung. Wynn kletterte nach unten und schnappte nach Luft, als ihr das kalte Wasser bis zu den Oberschenkeln stieg.
    »Bleib dicht hinter mir«, flüsterte Chane und folgte Schatten.
    Als sie den Tunnel erreichten, klapperten Wynns Zähne, und sie zitterte vor Kälte. Das Platschen ihrer Schritte hallte von den runden Wänden wider. Sie näherten sich dem Gitter, wo Schatten bereits auf sie wartete. Der Hündin schien die Kälte kaum etwas auszumachen.
    Chane war nicht ganz sicher, gewann aber den Eindruck, dass das Wasser im Tunnel etwas höher stand als vorher.
    »Sieh dir das hier an«, sagte er und hielt den Kristall an die Schließblende.
    Wynn richtete den Blick darauf.
    »Hast du schon einmal gesehen, dass man das weiße Metall auf diese Weise verwendet hat?«, fragte Chane. »Kannst du das Gitter öffnen?«
    »Metall der Chein’âs, an diesem Ort?« Wynn schüttelte den Kopf. »Ich habe nur gesehen, dass es für Portale und Waffen benutzt wird, wie die der Anmaglâhk, Leesils neue Klingen und Magieres Dolch.«
    Jene Waffen hatte Chane mit eigenen Augen gesehen, im eisigen Schloss der bleichen Untoten.
    »Oh, und der Kopf meines elfischen Federkiels besteht daraus«, fügte Wynn hinzu.
    »Es scheint eine Art Schloss zu sein«, sagte Chane. »Aber leider fehlt uns der Schlüssel.«
    »Was ist mit Magie?«, fragte Wynn. »Du kennst dich mit Beschwörungen aus. Kannst du irgendetwas spüren?«
    »So funktioniert das nicht, nach meiner Erfahrung. Magie fühlt man nicht, nicht einmal als Zauberer. Das ist dummer Volksglaube. Bei Beschwörungen werden Objekte nicht immer magisch markiert. Mithilfe von Alchemie hergestellte Gegenstände bekommen manchmal magische Kraft, bei den Vorbereitungen oder beim Zusammenbau.«
    Wynn schnaubte spöttisch. »Ich fühle immer etwas, wenn ich meine mantische Sicht beschwöre.«
    »Aber es ist nicht Magie, die du fühlst, sondern eher die bevorstehende Veränderung in der natürlichen Ordnung des Existierenden, die Veränderung in dir selbst. Hast du etwas gefühlt, als du zum ersten Mal den Stab und seinen Kristall benutzt hast?«
    »Nein«, gestand Wynn, und dann seufzte sie. »Na ja, deswegen sind wir nicht schlimmer dran.«
    Schatten näherte sich, schob die Schnauze zwischen zwei Stäbe und schaute in den Tunnel jenseits des Gitters. Chane hob den Kristall und konnte in seinem Licht kein Ende des Tunnels erkennen. Er machte sich Sorgen wegen Wynn: Sie war müde, und sie wussten nicht, wie lang der Tunnel war. Chane musste sie an einen Ort bringen, der vom auflaufenden Wasser nicht erreicht werden konnte.
    »Ich versuche das Gitter aufzubrechen«, sagte er.
    Er gab den Kristall Wynn, die ihren Stab an die Tunnelwand lehnte. Dann nahm er die beiden Rucksäcke ab, überließ sie der jungen Weisen und hoffte, dass sie alle drei über Wasser halten konnte. Er befestigte sein Schwert auf dem Rücken und beobachtete, wie sich Wynn den Riemen eines seiner beiden Rucksäcke über die Schulter schlang. Sie wankte kurz unter dem zusätzlichen Gewicht, hielt den anderen Rucksack in den Armen und den Kristall in der einen Hand.
    »Zurück, ihr beide«, sagte Chane.
    Die zwei besten Möglichkeiten, das Gitter aufzubrechen, bestanden darin, das Schloss zu bearbeiten, bis der Sperrriegel nachgab, oder zu versuchen, die Scharniere aus

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