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Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Titel: Dhampir: Steinerne Flut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb Hendee , J. C. Hendee
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wie die erste.« Aufregung zeigte sich in ihrem ovalen Gesicht. »Hast du die Schriftrolle?«
    »Natürlich«, sagte Chane.
    Wynn eilte Schatten hinterher, und Chane folgte mit langen Schritten. Der Wunsch, die verlorenen Texte zurückzubekommen, trieb Wynn an, vielleicht zu sehr. Andererseits: Dies war die erste echte Spur, die sie vielleicht in die Nähe der Steingänger brachte.
    »Ich weiß nicht, ob wir es schaffen, durch die Tür zu kommen, die du beschrieben hast«, sagte er.
    »Irgendwie kommen wir hindurch«, erwiderte Wynn. »Leesil hat sich nie von einer Tür aufhalten lassen, und ich habe vor, mir daran ein Beispiel zu nehmen.«
    Die Erwähnung ihres alten Gefährten bescherte Chane einen Anflug von Ärger. Wenn Wynn von Magiere und Leesil sprach, fragte er sich immer, ob ihre Gesellschaft der jungen Weisen lieber gewesen wäre als seine.
    Schatten wandte sich nach links und lief schneller. Als sie die nächste Ecke erreichte, wurde sie wieder langsamer und schnaubte leise. Wynn brachte die nach unten führende Passage rasch hinter sich und verharrte neben der Hündin.
    »Hier!«, rief sie.
    Mit einer Hand am Schwertknauf trat Chane an ihnen vorbei und blickte in den nächsten Tunnel. Dort, unter einem Torbogen, erkannte er eine aus zwei Hälften bestehende eiserne Tür, umgeben von Einfassungssteinen. Ein Stück weiter knickte der Tunnel nach links ab, und bis dorthin gab es keine weiteren Türen und Torbögen.
    Wynn lief weiter und blieb vor dem Bogen mit der eisernen Tür stehen. Sie lehnte ihren Stab an die Einfassungssteine und strich mit der Hand übers Metall, während Schatten unten an der Tür schnüffelte.
    »Hier ist die Naht«, hauchte Wynn.
    Schatten wich zurück und setzte sich, als Wynn mit dem Zeigefinger dem Verlauf der Naht folgte.
    Chane trat näher und betrachtete die beiden Türhälften. Es gab weder einen Knauf noch eine Klinke, nicht einmal Halterungen für einen Riegel. Wynn tastete sich am linken Rand der Tür entlang, dort, wo das Metall im Stein verschwand.
    »Wonach suchst du?«, fragte Chane.
    »Nach irgendeinem Öffnungsmechanismus«, antwortete Wynn. »Den oberen Rand erreiche ich nicht; den kannst du dir vornehmen. Such nach etwas Ungewöhnlichem.«
    Chane zog die Stirn kraus und betastete den oberen Rand der beiden Türhälften, fand dort aber nur glattes Metall bis zu den Wänden. Daraufhin wollte er sich die rechte Seite vornehmen, aber Wynn war ihm zuvorgekommen.
    Chane bedauerte, dass sie nichts fanden, doch eigentlich hatte er auch nichts anderes erwartet. Als er seine Suche beendete, sah er keine Resignation in Wynns Gesicht. Unverzagt blickte sie auf die Tür und überlegte.
    »Na schön, untersuchen wir die Wände«, sagte sie. »Gestern Abend hat Schatten ein Knirschen hinter der Tür gehört. Jemand hat sie von innen geöffnet, und Asche-Splitter stand nicht in dem Tunnel. Es muss also eine Möglichkeit geben, die andere Seite zu erreichen.«
    Chane schüttelte den Kopf. »Warum haben die anderen nicht denselben Weg genommen? Warum haben sie sich überhaupt die Mühe gemacht, die Tür zu öffnen?«
    »Vielleicht war der andere Eingang zu klein für die Trage. Möglicherweise wird diese Tür nur geöffnet, wenn es unbedingt erforderlich ist.«
    »Aber müsste dann nicht auch der Zugang blockiert sein?«, erwiderte Chane.
    Wynn achtete nicht darauf, trat zurück in den Tunnel und betrachtete die Wand neben dem Torbogen.
    Chane fand ihre sture Gewissheit beunruhigend. Schließlich drehte er sich um und untersuchte die Tunnelwand auf der anderen Seite des Torbogens. Gemeinsam nahmen sie sich jeden Quadratzentimeter des Gesteins vor und suchten selbst an Stellen, die nach Chanes Meinung absurd weit von der Tür entfernt waren. Erst dann bekam Wynns Gewissheit feine Risse.
    »Es muss hier eine Möglichkeit geben, die Tür zu öffnen!«, beharrte sie, und ihre Worte hallten durch den Tunnel. »Wie sonst kann Asche-Splitter auf die andere Seite gelangt sein?«
    Schatten hob den Kopf von ihren Pfoten und sah zur Naht zwischen den beiden Türhälften.
    »Nimmt dein Schwert«, sagte Wynn.
    Chane schüttelte fassungslos den Kopf. »Das kann doch nicht dein Ernst sein …«
    »Ich verlasse diesen Ort nicht unverrichteter Dinge. Nicht so nahe vor dem Ziel. Bei den sieben Höllen, Chane! Du bist ein Untoter. Mach Gebrauch von deiner Kraft.«
    Wynns Hang zum Fluchen bot einen weiteren Hinweis darauf, dass sie sich verändert hatte.
    »Diese Tür ist von Zwergen erbaut«, wandte

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