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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
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wusste, dass sie nur gewinnen konnte, wenn sie jedes Mittel gegen Brot’an einsetzte. Oder vielleicht ging es um mehr als Magieres Leben. Normalerweise war es den Elfen untersagt, das Blut von ihresgleichen zu vergießen, aber dieser Kampf bot die Möglichkeit, das Verbot zu umgehen.
    Der Älteste Vater beobachtete das Geschehen, ohne dass sein Gesicht irgendetwas verriet.
    Fréth zog die Finger aus dem Boden, und Brot’an trat mit dem Bein z u – sein Fuß traf sie an der Brust.
    Fast das gleiche Bewegungsmuster hatte Leesil bei dem Versuch benutzt, einen Untoten vom Boden aus zu Fall zu bringen. Sgäile hatte ihm einen seltsamen Namen gegeben, der so viel bedeutete wie »Katze im Gras«.
    Fréth wich nicht schnell genug aus.
    Leesil hörte den dumpfen Schlag, mit dem der Fuß die Brust traf, und Fréths Körper krümmte sich.
    Sie fiel nach hinten, drehte sich in der Luft und prallte, fast ein Dutzend Schritte entfernt, mit den Schultern voran auf den Boden. Leesil befürchtete, dass der Aufprall heftig genug war, ihr das Genick zu brechen.
    Doch Fréth rollte herum, stieß sich ab und war sofort wieder auf den Beinen. Sie keuchte und versuchte, wieder zu Atem zu kommen.
    Trotz seiner Größe und seines Alters war Brot’an fast so flink wie sie. Fréth hatte einen kleinen Vorteil in Sachen Schnelligkeit, doch der reichte nicht aus, seine größere Erfahrung wettzumachen.
    »Gib auf«, verlangte Brot’an von ihr.
    Eine dünne rote Linie reichte über Brot’ans Hal s – ein Fingernagel seiner Gegnerin hatte ihm dort die Haut aufgekratzt.
    »Warum hält er sich zurück?«, fragte Wynn.
    Leesil kam nicht dazu, ihr zu antworten, denn Fréth griff erneut an.
    Brot’an brachte sein ganzes Gewicht aufs rechte Bein, streckte das linke und drehte sich.
    Das Knie traf Fréths ausgestreckten Arm, doch der Fuß schmetterte an ihre Hüfte.
    Fréth fie l – ihrem leichteren Körper fehlte die Masse, einem solchen Treffer standzuhalten. Sie prallte mit der Seite auf den Boden und schaffte es irgendwie, mit einem Bein zuzutrete n – sie traf Brot’ans anderen Fuß.
    Brot’an verlor das Gleichgewicht und fiel. Er bemühte sich, den Aufprall mit der flachen Hand abzufangen, aber das gelang ihm nicht gan z – die rechte Schulter stieß hart auf den Boden. Er rollte ab, brachte sich in die Hocke und schüttelte den Kopf. Fréth stand schwankend au f … und erstarrte plötzlich, als ein Heulen aus dem Wald kam.
    Leesil hielt nach dem Ursprung des Geräusches Ausschau. Auf der anderen Seite der Lichtung geriet Bewegung in die Elfen.
    Chap stürmte durch die Menge, und seine Pfoten wirbelten Erde auf, als er zu Brot’an und Fréth lief.

21
    Magiere wusste nicht, was sie denken sollte, als Chap auf die Lichtung gelaufen kam, doch der ersten Überraschung folgte sofort eine zweite. Er kam nicht allein. Ein ganzes Rudel Majay-hì folgte ihm, und dazu gehörte auch die weiße Hündin, die Magiere des Öfteren bei Chap gesehen hatte.
    Chap hielt geradewegs auf Brot’an und Fréth zu, sprang mit einem zornigen Knurren zwischen sie und fletschte die Zähne. Er hielt jedoch nicht inne und lief weiter, zu Magiere. Sogar Wynn wich zurück, als Chap herankam, die Vorderpfoten in den Boden grub und stehen blieb.
    Majay-hì in unterschiedlichen Farben und alle mit hellen Augen liefen über die Lichtung. Die Weiße gesellte sich Chap hinzu. Ein dunkler Rüde mit grauer Schnauz e – jener Majay-hì, der Magiere auf Nein’as Lichtung angegriffen hatt e – näherte sich Brot’an und verharrte zwischen ihm und Fréth.
    Fréth wich mehrere Schritte zurück, und Brot’an sah sich verwirrt um. Sgäile wollte sich nähern, blieb aber stehen, als ein stahlgrauer Hund nach ihm schnappte.
    Wynn ergriff Magieres Hand und zog sie zu Chap. »Komm! Du musst mit ihm gehen, jetzt sofort!«
    »Was bedeutet das?«, fragte Leesil.
    »Chap sagt, sie soll ihn begleiten«, antwortete Wynn.
    Magiere setzte benommen einen Fuß vor den anderen. Alle Majay-hì kamen zu ihr, bis auf zwei, die wie Wächter vor Brot’an, Fréth und Sgäile hin- und herliefen. Leesil trat vor Magiere, um sie schützen zu können, falls das notwendig werden sollte. Der Dunkle mit der grauen Schnauze knurrte warnend.
    In der Menge hinter Magiere ertönten Rufe und Schreie. Ein weiteres Rudel näherte sich. Nur eine Person blieb ruhig und gefasst, ohne überrascht zu wirken: die ältere Elfe im kastanienbraunen Mante l – sie hielt eine Schriftrolle. Das zweite Rudel schwärmte

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