Diamanten für die falsche Braut?
sehr gut.“
„Warum sollte ich scherzen? Ich habe mich einverstanden erklärt, dich zu heiraten …“
„… und ein Kind von mir zu bekommen, wie du sehr wohl weißt“, hielt Sergej ihr ungeduldig vor. „Aber wenn du es wünschst, bin ich bereit, den Zeitrahmen um ein, zwei Monate hinauszuschieben.“
Und ein Kind von mir zu bekommen …
Alissa war wie vom Donner gerührt. Auf so eine irre Vereinbarung konnte Alexa sich doch unmöglich eingelassen haben!
7. KAPITEL
„Was hast du vor?“, fragte Sergej, als Alissa sich vom Bett stahl und ihr Nachthemd vom Boden aufhob.
Sie zuckte zusammen, der kalte Schweiß brach ihr aus. Warum sollte Sergej lügen? Nichts in seinem Ton, an seiner Art deutete darauf hin, dass er scherzte. Im Gegenteil, er war erschreckend sachlich geworden, als er ihr anbot, den Zeitrahmen zu verschieben.
Ein Baby? Laut Vertrag hätte sie ihm ein Kind zu schenken? Hatte er den Verstand verloren?
Mit bebenden Fingern streifte sie sich das Nachthemd über, auf einmal schämte sie sich ihrer Nacktheit. Sie musste sich der Tatsache stellen, dass sie Sergej belogen und hintergangen hatte, um ihre Schwester zu decken. Hatte Alexa auch sie bewusst hintergangen?
Es war bereits nach Mitternacht, und Alissa fühlte sich todmüde. Sie war verzweifelt, konnte nicht mehr klar denken, ihr fiel nichts ein, das ihr einen wundersamen Ausweg geboten hätte. Ihr blieb nichts anderes übrig, als herauszufinden, was Sergej beabsichtigte. Ihre einzige Rettung bestand darin, reinen Tisch zu machen.
„Wir müssen uns aussprechen“, brachte sie matt hervor.
Was hatte Alissa jetzt schon wieder? Sergej richtete sich im Bett auf und sah sie prüfend an. „Es ist schon spät“, gab er zu bedenken. Hätte er bloß geschwiegen, sich ihr nicht anvertraut! Er begann, tiefer für Alissa zu empfinden, und das gefiel ihm nicht.
Alissa schob die Finger ineinander. „Ich fürchte, wir müssen reden. Das mit dem Baby … ich weiß wirklich nicht, wovon du sprichst.“
„Da du den Vertrag unterschrieben hast und vorher eingehend von Anwälten beraten wurdest, ist deine Behauptung schlichtweg lachhaft, milaya moya .“ Ungläubig, seltsam kalt sah er sie an, schlug die Decke zurück und verließ das Bett. „Worauf willst du hinaus?“
Angespannt blieb Alissa stehen, während er in seinem Ankleidezimmer verschwand. Dort hörte sie ihn lautstark rumoren, Schubladen aufziehen und wieder zuknallen. Auf einmal bekam sie es mit der Angst zu tun, ihr Magen rebellierte. Zum ersten Mal wurde ihr voll bewusst, zu was für einem schrecklichen Betrug sie sich hatte überreden lassen. Ihr Verstand musste ausgesetzt haben, als sie sich auf diese Intrige einließ. Erst jetzt, wo sie den Schleier des Geheimnisses lüften musste, wurde ihr das Ausmaß dessen klar, was sie getan hatte.
Mit Jeans und schwarzem T-Shirt bekleidet, kam Sergej barfuß aus dem Ankleidezimmer zurück und betrachtete Alissa auf eine Weise, die sie einschüchterte. „Und jetzt raus mit der Sprache. Was ist los?“
Ihr Herz klopfte zum Zerspringen, sie atmete tief durch und wusste nicht, wo und wie sie anfangen sollte. Am besten, sie legte alle Karten gnadenlos auf den Tisch. „Es war meine Schwester, die sich für diese … Rolle vorgestellt hat. Unter meinem Namen und mit meinen Abschlusszeugnissen hat sie sich beworben und Gespräche geführt …“
Sergejs Züge wurden hart, er wirkte unnatürlich bleich. „Deine … Schwester? Soll das heißen, du bist nicht die Frau, die man mir als Ehekandidatin ausgesucht hat?“
Stocksteif stand Alissa da. „Ja. Ich weiß, es muss schrecklich für dich sein, aber glaube mir, ich hatte mir wirklich nichts Unrechtes bei dem Rollentausch gedacht.“
Fassungslos sah Sergej sie an und ballte die Hände zu Fäusten. Wie konnte ein erwachsener Mensch den Schaden, den er angerichtet hatte, so naiv und ahnungslos einschätzen? Da hatte er ein Vermögen ausgegeben, um die ideale Frau und zukünftige Mutter seines Kindes zu finden, und war prompt auf eine raffinierte Betrügerin und ihre Komplizin hereingefallen. Die bloße Vorstellung machte ihn rasend. Eine derartige Schlappe passierte ihm höchst selten, weil er genügend Topleute beschäftigte, damit es gar nicht erst zu irgendwelchen Pannen kam.
Alissa wusste nicht, ob sie erleichtert sein sollte, weil Sergej schwieg, oder ob jetzt ein Tobsuchtsanfall folgen würde. Sie machte eine entschuldigende Handbewegung und wagte einen Schritt auf ihn zu. „Meine
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