Diamanten für die falsche Braut?
aufregen will“, erklärte er kalt.
„Also gut. Ich bleibe“, gab Alissa matt nach. Hatte sie eine andere Wahl?
„Ich habe mir etwas anderes überlegt.“ Sergej betrachtete ihren Pullover, der ihre aufregenden Brüste umspannte, sah auf ihre weichen, sinnlichen Lippen. Verlangen übermannte ihn, ihm wurde bewusst, dass er Alissa so verzweifelt begehrte wie vor der Hochzeitsnacht. Verrückt, aber er konnte einfach nicht genug von ihr bekommen!
„Und das wäre?“
„Du wirst mit mir schlafen, wann immer ich es will, milaya moya … bedingungslos und ohne Ausrede.“ Sergej legte den Kopf zurück und blickte sie herausfordernd an. „Das soll meine Entschädigung sein, falls du mir kein Kind schenkst.“
Ihr wurde heiß, alarmiert wandte sie sich ab.
„Darüber lasse ich nicht mit mir verhandeln“, fuhr er täuschend sanft fort. „Ich gebe dich nur frei, wenn du mir das Geld zurückzahlst.“
Alissa wandte sich ihm zu und sah ihn hilflos an. „Ich kann doch nicht einfach weiter mit dir schlafen, als wäre nichts gewesen.“
Gleichmütig zuckte Sergej die Schultern. „Sicher kannst du das – genau wie gestern, als nur du von der Täuschung wusstest“, erinnerte er sie ironisch. „In einer Stunde fliege ich nach London. Du bleibst hier.“
„Warum?“
„Damit gebe ich dir drei Tage Zeit, dich zu entscheiden. Wenn du meine Bedingungen annimmst und bleibst, erwartest du mich bei meiner Rückkehr in meinem Bett, milaya moya .“
Als Alissa empört einen Schritt vortrat, riss er sie in die Arme und küsste sie so verzehrend, dass ihr Widerstand sofort schmolz. Erschauernd schmiegte sie sich an Sergej und erwiderte den Kuss, der kein Ende nehmen wollte.
„Nachdem du dir alles gut überlegt hast, bin ich sicher, dass wir unvergessliche Flitterwochen erleben werden, mein Engel“, flüsterte er schließlich zufrieden.
Bebend betastete sie ihre geschwollenen Lippen. „Flitterwochen“, wiederholte sie verständnislos.
„Auf meiner Jacht, wo uns niemand stört. Lächle!“, forderte Sergej ungeduldig, als sie ihn nur benommen ansah. „Du hast die Wahl zwischen Gefängnis und meinem Bett. Findest du das Angebot nicht mehr als großzügig?“
Das ist Erpressung! dachte Alissa. Doch sie wusste auch, dass er keine leeren Drohungen ausstieß. Er bluffte nicht. Und er war im Recht, wenn er die Polizei einschaltete. Im Geist sah Alissa vor sich, wie ihre schwangere Schwester verhaftet und vor Gericht gestellt wurde … ebenso wie sie selbst. Nackte Angst packte Alissa. Sie musste ihre Schwester dazu bringen, das Geld zurückzuzahlen, das sie bei Vertragsunterzeichnung erhalten hatte.
„Warum wolltest du ein Baby? Um Jelena glücklich zu machen?“, fragte sie Sergej impulsiv, ehe sie den Raum verließ.
Überrascht blickte er sie an. „Das war der Hauptgrund“, gab er zu. „Aber da ich ein Kindernarr bin, wünsche ich mir eine Familie, für die ich lebe und arbeite.“
Alissa ging nach oben und versuchte erneut, ihre Schwester zu erreichen. Als sich niemand meldete, rief sie ihre Mutter an, mit der sie die Einzelheiten und die Gästeliste für die Hochzeitsnachfeier in London besprach. Erst danach wagte Alissa, sich zu erkundigen, wie ihre Zwillingsschwester zu erreichen sei.
„Das wird nicht einfach sein“, erwiderte Jenny Bartlett bedauernd. „Harry und Alexa flittern in einer Villa in der Türkei, und sie wollte dort nicht angerufen werden.“
In dieser Nacht dachte Alissa im Bett an Sergej, der sich eine eigene Familie wünschte, für die er leben und arbeiten wollte. In der Dunkelheit blinzelte Alissa die Tränen fort und wusste nicht, was sie tun sollte. Konnte sie weiter mit ihm schlafen, ohne sich gefühlsmäßig an ihn zu binden? Eigentlich war sie sicher, dass Sergej eines Tages aufwachen und ihrer überdrüssig sein würde.
Sergej und seine Anwälte hatten Alexa als Ehefrau ausgewählt, nicht sie, die farblose Schwester. Alexa war der weltgewandte, geistreiche Zwilling, der die Männer um den Finger wickelte. Wie lange würde es dauern, bis Sergej merkte, dass er eine Frau hatte, die weit unter seinem Niveau war?
Erst nach Stunden fand Alissa endlich Schlaf.
8. KAPITEL
„Also, was soll die ganze Aufregung?“, meldete Alexa sich schmollend am Telefon.
Nachdem Alissa fast sechsunddreißig Stunden auf den Rückruf gewartet hatte, war sie so erleichtert, die Stimme ihrer Zwillingsschwester am anderen Ende der Leitung zu hören, dass sie sich matt aufs Bett sinken ließ.
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