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Diamanten und heiße Küsse

Diamanten und heiße Küsse

Titel: Diamanten und heiße Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAULA ROE
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hoch aufgerichtet, die Arme vor der Brust verschränkt und ohne ihn anzusehen, bestand wenig Chance auf Vergebung.
    Also drückte er wieder auf den Knopf, und der Fahrstuhl setzte sich ruckartig in Bewegung. „Ich bringe dich nach Hause.“
    Sie warf ihm einen skeptischen Blick zu. „Du bist nicht für mich verantwortlich. Ich nehme mir ein Taxi.“
    „Aber Holly“, er wandte sich zu ihr um, „wir haben …“
    „Schon gut, Jake“, sagte sie schnell und machte einen Schritt auf den Ausgang zu, weil sich die Türen gerade öffneten. „Ist keine große Sache. Schon vergessen.“
    Was? Keine große Sache? Schon vergessen? Er starrte ihr hinterher. Wie konnte sie so etwas sagen, wo er an nichts anderes denken konnte, als sie nackt in den Armen zu halten? In seiner Fantasie lag er auf ihr, sie legte ihm die Beine um die Hüften, und er drang langsam und tief in sie ein … Keine große Sache?
    Verdammt, er war verrückt nach ihr.
    Leise fluchend drückte er auf den Knopf für die Tiefgarage. Es war sicher besser, von hier zu verschwinden, bevor er etwas tat, das er noch mehr bereuen würde.
    Als die ersten Strahlen der hellen Morgensonne in ihr Zimmer drangen, rollte Holly sich gequält auf den Rücken und starrte an die Zimmerdecke. Was, um Himmels willen, war in ihr vorgegangen, als sie Jake Vance küsste? Was hatte sie sich dabei gedacht? Gar nichts. Erst jetzt wurde ihr die ganze Bedeutung bewusst, und sie fröstelte. Sie hatten sich nicht nur geküsst, sie waren kurz davor gewesen zu … Und sie hatte es gewollt, hatte sich danach gesehnt. Und tat es leider immer noch.
    Das durfte nicht sein. Der Mann war der Inbegriff all dessen, was sie verabscheute. Schließlich gehörte er zu der Klasse von Menschen, die ihr fremd war, hatte er sein Geld auf Kosten anderer Menschen gemacht, Menschen wie sie und ihre Eltern. Deshalb war sie gezwungen, ihn auszuspionieren, was ihr zutiefst zuwider war.
    Aber immer wenn sie versuchte, sich in Rage zu reden, dann spürte sie diese Verwirrung, die sie besonders in seiner Gegenwart befiel. Schon wenn er sie mit diesem ganz bestimmten Blick ansah, wusste sie nicht mehr, was sie von ihm halten sollte.
    Obgleich sie sich wirklich dagegen wehrte, musste sie sich eingestehen, dass sie sehr an ihm interessiert war. Wie konnte sie sich so zu ihm hingezogen fühlen, wenn er wirklich der üble Kerl war, der über Leichen ging, wie jeder sagte?
    Ich bin doch keine dumme Pute. Trotz dieses einen Aus rutschers bin ich sehr wohl in der Lage, Gutes von Schlech tem zu unterscheiden!
    Und dennoch, Jake war schon irgendwie extrem. Wollte er die Unternehmen, die er übernahm, nun vernichten oder retten? War er wirklich von ihr fasziniert, oder musste er sie einfach nur haben, so wie er jede Frau haben musste?
    Tief in Gedanken versunken, schob sie sich aus dem Bett und ging langsam ins Bad. Aber als sie nach einer Stunde die Haustür hinter sich zuzog, in ihr Auto stieg und zur Arbeit fuhr, hatte sie sich so weit gefasst, dass sie gedanklich ganz mit dem Tag und seinen Aufgaben beschäftigt war, die vor ihr lagen.
    Doch als sie vor dem Fahrstuhl stand und die Türen sich öffneten, war es mit ihrer Gelassenheit schon wieder vorbei. Das hätte nicht sein müssen! Wer stand vor ihr?
    Jake Vance. Offenbar kam er gerade aus der Tiefgarage.
    „Guten Morgen, Holly.“
    Bei dem Ton seiner tiefen warmen Stimme verspürte sie sofort ein wohliges Kribbeln „Guten Morgen.“ Sie klammerte sich an ihre Tasche. Auf keinen Fall wollte sie wieder so schnell die Fassung verlieren.
    Während der Fahrstuhl nach oben fuhr, warf sie Jake immer wieder verstohlene Blicke zu. Zweimal schon hatte sie den Mund geöffnet, um etwas zu sagen. Aber beide Male schwieg sie dann doch. Sicher würde er auf den vorigen Abend anspielen und etwas sagen wie: Das war bedeu tungslos. Wir hatten beide unseren Spaß und wollen uns nun wieder ganz auf unsere berufliche Beziehung beschrän ken, ja?
    Doch auch er schwieg und las konzentriert seine Zeitung. Als sie seine langen kräftigen Finger betrachtete, die die Zeitung hielten, musste sie wieder an den Vortag denken. Mit denselben Fingern hatte er ihre Haut gestreichelt, war bis zu ihren Brüsten vorgedrungen, während er sie küsste, als wolle er nie wieder von ihr lassen.
    Schluss damit!, schalt sie sich und blickte entschlossen auf die Tür. Dann räusperte sie sich und sagte mit kühler, professioneller Stimme: „Wie sieht es heute bei dir aus? Hast du etwas Bestimmtes

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