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Dicke Moepse

Dicke Moepse

Titel: Dicke Moepse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Moschner
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viel Make-up im Gesicht.
    »Keine Sorge, ich mache so was mindestens fünf Mal am Tag. Sie sind hier in guten Händen.« Also doch wie beim Frauenarzt, nur mit dem Unterschied, dass die Behandlung dort bei weitem nicht so schmerzhaft ist. Wieso haben wir trotz Evolution und Erfindung des Dreiphasendeodorants immer noch Haare an Stellen, wo sie definitiv nicht mehr benötigt werden?
    »Wir waren die Heißwachs-Pionierinnen in Berlin«, sagt Frau Asebahn mit stolzgeschwellter Brust, bevor sie loslegt. Langsam streicht sie mir das warme, honiggelbe Wachs auf meine Unterschenkel. Dann legt sie einen länglichen Papierstreifen darüber und – rrratsch! Ein kurzer Schmerz durchzuckt mein Bein. »Hey, das hat gar nicht so weh getan!«, rufe ich voller Erleichterung. In null Komma nichts sind meine Beine spiegelglatt, und ich blicke bewundernd von einem zum anderen.
    »So, nun kommen wir zum schmerzhafteren Teil unseres Termins. Wenn Sie sich dann bitte untenrum frei machen könnten«, fordert mich Frau Asebahn sachlich auf.
    Da mein Vertrauen in ihre Fähigkeiten zu diesem Zeitpunkt noch recht groß ist, schlüpfe ich schnell aus meiner Unterhose und schwinge mich auf die Liege.
    »Winkeln Sie das Bein ein wenig an. Ja, so, genau!« Sie streicht warmes Wachs auf meine sensible Bikinizone, legt den Papierstreifen darüber und – rrratsch! Ohhh. Mein Innenschenkel fühlt sich an, als hätte sie mir neben den lästigen Härchen auch gleich die Haut vom Leib gerissen. So muss sich Kinderkriegen anfühlen.
    »Ha … ha … halt! Stopp!« Worauf habe ich mich hier nur eingelassen?
    »Na ja, ein bisschen müssen Sie schon noch durchhalten. Wir haben ja noch gar nicht richtig angefangen!« Unbeeindruckt verteilt sie das Wachs auf einer neuen Stelle meiner zarten Mitte und – rratsch!
    »Ohhhhh. Entschuldigung. Aber das geht so nicht. Könnte ich vielleicht eine Vollnarkose bekommen?«, frage ich.
    Humor ist jetzt noch meine einzige Waffe. Frau Asebahn lacht passenderweise auch gleich laut auf. Dennoch hat sie kein Erbarmen mit mir. »Nein, so etwas dürfen wir nicht. Aber so schlimm kann es doch gar nicht sein. Denken Sie an das tolle Ergebnis danach. Und Sie werden es nicht glauben wollen, der Sex danach ist wesentlich intensiver.« Da sind sie wieder, meine vielversprechenden Erfolgsaussichten. Ich verkneife mir zu fragen, ob auch der Sex mit einem selbst dann besser wird.
    Tatsächlich geht dieser Schmerz gefühlte drei Stunden später vorbei, und das Ergebnis ist mehr als zufriedenstellend. Meine neue Nacktheit gefällt mir wirklich gut, auch wenn gewisse Körperteile noch etwas rot und geschwollen aussehen. Sitzen mag ich gerade gar nicht, geschweige denn jetzt von irgendwem angefasst werden.
    Ich bin einfach nur froh, endlich aus dem Little Shop of Horrors herauszukommen.
     
    »Wie ging es dir denn?«, frage ich Carla hinterher. Ihr scheint das alles gar nichts auszumachen.
    »Ach, es ging so, aber das Ergebnis ist es doch wert. Bin schon gespannt, was Jens dazu sagt!«
    »Jaja, der Sex soll danach viel besser sein«, maule ich herum, »wenn das der einzige Grund ist, warum wir Frauen uns derartigen Qualen aussetzen, dann bleibe ich lieber untenrum inkognito. Denn wenn du dich dunkel erinnern würdest … ich habe derzeit überhaupt keinen Sex!«
    »Aber du könntest, wenn du wolltest! So ganz abgeneigt scheinst du ja nicht zu sein, wenn du schon ständig davon sprichst«, schmunzelt Carla verschwörerisch.
     
    Tatsächlich stellt sich nach dem kosmetischen Eingriff eine gewisse Sinnlichkeit zwischen meinen Lenden ein. Und das so kurz vor meinem Abitreffen! Da soll nochmal einer sagen, Frauen könnten besser mit einem langanhaltenden Notstand umgehen. Irgendwann ist eben selbst bei der eisernsten Jungfrau Schluss.
     
    Außerdem habe ich noch ein ganz anderes Problem zu lösen. Ich habe Carla versprochen, nicht vor ein Uhr nachts nach Hause zu kommen. Sie will Jens mit einem romantischen Dinner überraschen, und ich soll sie nicht bei der Nachspeise stören. Das bedeutet jedoch auch, dass ich mir die Zeit tatsächlich auf der Abiturientenfeier vertreiben muss.
    Frisch gestylt mache ich mich auf den Weg zu meinem Abituriententreffen, immer noch voller Hoffnung, meinen Jugendschwarm Bruno für mich begeistern zu können. Alle Liebesgötter scheinen auf meiner Seite zu sein, denn es ist tatsächlich Bruno, dem ich gleich zu Beginn in die Arme laufe. Ich hätte ihn zuerst gar nicht erkannt. Aus dem sportlichen coolen Typen

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