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Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 02 - Der goldene Narr

Titel: Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 02 - Der goldene Narr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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mich auszuziehen, kroch ich unter die Decken. Nach einiger Zeit fiel ich in einen tiefen Schlaf. Als ich einige Stunden später wieder erwachte, hatte ich Hunger, und das Feuer war fast heruntergebrannt. Aufwachen, Essen, Feuer wieder anfachen: Nichts von alledem schien der Mühe wert zu sein. Ich zog die Decke wieder hoch und floh in die Bewusstlosigkeit.
    Als ich das nächste Mal erwachte, lag das daran, dass sich irgendjemand über mich beugte. Mit einem Schrei riss ich die Augen auf und hatte den Prinzen am Hals gepackt, bevor ich ihn erkannte. Einen Augenblick später setzte ich mich zurück und keuchte, während meine Panik allmählich schwand. »Tut mir leid, tut mir leid«, murmelte ich.
    Der Prinz war einen Schritt zurückgetreten, rieb sich den Hals und starrte mich an. »Was ist mit dir los?«, krächzte er zwischen Sorge und Wut hin und her gerissen.
    Ich schnappte nach Luft. Ich war verschwitzt, zitterte, und meine Augen waren verklebt. »Tut mir leid«, wiederholte ich. »Du hast mich so plötzlich geweckt. Ich habe mich erschreckt.« Ich befreite mich von meinem Bettzeug und stand schwankend auf. Ich hatte das Gefühl, als wäre mein Erschrecken die Folge eines Albtraums, an den ich mich nicht erinnern konnte. Ich fühlte mich schlapp, und desorientiert schaute ich mich im Arbeitszimmer um. Dick saß auf Chades Stuhl, die Schuhe zum Feuer ausgestreckt. Seine Tunika und seine Hose waren Diener-Blau. Sie wirkten neu und schienen ihm angepasst worden zu sein. Wie lange hatte ich mir schon vorgenommen, ihm bessere Kleider und Schuhe zu besorgen? Chade musste das erledigt haben. Das Feuer flackerte fröhlich im Kamin, und auf dem Tisch stand ein Tablett mit Essen.
    »Habt ihr das gemacht, Danke.« Ich ging zum Tisch und schenkte mir ein Glas Wein ein.
    Der Prinz schüttelte verwirrt den Kopf. »Was gemacht?«
    Ich senkte das Glas, das ich geleert hatte. Mein Mund fühlte sich noch immer trocken an. Ich schenkte mir ein weiteres Glas ein, leerte es und atmete tief durch. »Das Essen und das Feuer«, erklärte ich. »Der Wein.«
    »Nein. Das war schon hier, als wir gekommen sind.«
    Meine Sinne kehrten langsam wieder zurück, und mein Herz nahm seinen natürlichen Rhythmus an. Chade musste gekommen und wieder gegangen sein, während ich geschlafen hatte. Dann dämmerte es mir. »Wie bist du hierher gekommen?«, verlangte ich vom Prinzen zu wissen.
    »Dick hat mich hergebracht.«
    Bei Erwähnung seines Namens drehte der Schwachkopf den Kopf. Er und der Prinz grinsten sich verschwörerisch an. Ich fühlte, wie irgendetwas zwischen ihnen vorging, dem ich jedoch nicht folgen konnte. Dick lachte leise und drehte sich mit einem Seufzen wieder zum Feuer um.
    »Du solltest nicht hier sein«, sagte ich. Ich setzte mich an den Tisch und schenkte mir wieder Wein ein. Dann legte ich die Hand auf die abgedeckte Suppenschüssel. Sie war kaum noch warm. Die Suppe zu essen, wäre vermutlich ohnehin zu viel Mühe gewesen. Ich trank den Wein.
    »Warum sollte ich nicht hier sein? Warum sollte ich nicht die Geheimnisse der Burg kennen, in der ich eines Tages herrschen werde? Gelte ich etwa als zu jung, zu dumm oder als nicht vertrauenswürdig?«
    Ich hatte es nicht erwartet, aber das war ein wunder Punkt, den er da berührt hatte. Plötzlich erkannte ich, dass ich keine gute Antwort auf seine Fragen wusste. Sanft sagte ich: »Ich dachte, Chade wolle dich nicht hier oben haben.«
    »Vermutlich will er das auch nicht.« Pflichtgetreu setzte sich neben mich an den Tisch, und ich schenkte Wein nach. »Vermutlich gibt es eine Menge Dinge, die Chade lieber für sich behalten würde. Dieser Mann liebt Geheimnisse. Er hat die ganze Bocksburg mit Geheimnissen vollgestopft, wie ein Eichhörnchen Nüsse sammelt. Aus irgendeinem Grund liebt er es einfach, sie zu haben.« Er betrachtete mich kritisch. »Die Narben sind wieder da. Hat die Gabenheilung an Wirkung verloren?«
    »Nein. Chade und ich haben sie wiederhergestellt. Wir haben das für vernünftig gehalten. Weniger Fragen, weißt du?«
    Er nickte, starrte mich aber weiter an. »Du siehst besser und schlimmer zugleich aus. Du solltest nicht so viel Wein trinken, bevor du gegessen hast.«
    »Das Essen ist kalt.«
    »Nun, man kann es einfach wieder warm machen.« Ungeduld ob meiner Dummheit lag in seiner Stimme. Ich dachte, er würde Dick die Arbeit übergeben. Stattdessen griff er selbst nach der Schüssel, rührte kurz darin herum und legte den Deckel wieder drauf. Als hätte er Übung

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