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Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 02 - Der goldene Narr

Titel: Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 02 - Der goldene Narr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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wir zu, wie unsere Gäste darüber diskutierten, welche Richtung die Verhandlung genommen hatte, und ob die Königin ihnen wirklich zuhörte. Zwei vom Alten Blut, ein Mann namens Boyo und eine Frau mit Namen Silberauge, stachen dabei besonders hervor. Sie schienen sich gut zu kennen und betrachteten sich als Anführer dieser Gruppe. Sie versuchten, die anderen dazu zu bewegen, der Königin gegenüber eine unnachgiebige Haltung anzunehmen. Boyo rezitierte eine Liste von Forderungen, die sie stellen sollten, während Silberauge bei jedem Punkt leidenschaftlich nickte. Mehrere dieser Forderungen waren vollkommen unrealistisch, andere wiederum warfen schwierige Fragen auf. Boyo behauptete von einer Adelsfamilie abzustammen, die man nach der Zeit des Gescheckten Prinzen ihrer Titel und Güter beraubt hatte. Er verlangte, dass ihm alles wieder zurückgegeben werden sollte, zusammen mit dem Versprechen, dass man alle, die ihm beim Erreichen dieses Zieles geholfen hatten, als Pächter und Arbeiter auf seinen Gütern willkommen heißen würde. Sie erkannten doch sicher alle, dass ein Edelmann vom Alten Blut die Umstände für sie alle verbessern würde. Ich persönlich sah diese Verbindung keineswegs so klar, doch einige der Gesandten nickten zustimmend.
    Silberauge hatte mehr Rache als Rückerstattung im Sinn. Sie schlug vor, dass jene, die Zwiehafte hingerichtet hatten, die gleiche Behandlung erfahren sollten. Beide waren felsenfest davon überzeugt, dass die Königin zunächst einmal Entschädigungen für vergangenes Unrecht anbieten musste, bevor man über ein friedliches Zusammenleben zwischen Zwiehaften und Nicht-Zwiehaften überhaupt diskutieren konnte.
    Mich verließ der Mut. Im trüben Licht unseres Lauschpostens sah Chade müde aus. Ich wusste, dass die Königin gehofft hatte, zunächst die Probleme von heute zu lösen und den Weg in die Zukunft zu bereiten, nicht die Vergangenheit aufzuarbeiten und Dutzende von Jahren zurückzugehen, um Gerechtigkeit zu üben. Chade beugte sich zu mir herüber und flüsterte mir ins Ohr: »Wenn sie diese Linie halten, wird all das hier umsonst gewesen sein. Drei Tage reichen nicht aus, um über solche Dinge auch nur zu reden. Allein die Nennung dieser Liste wird die Herzöge zu ähnlich unsinnigen Forderungen treiben.«
    Ich nickte und legte die Hand auf Chades Handgelenk. Lass uns hoffen, dass nur die beiden so denken, und dass die kühleren Köpfe die Oberhand gewinnen werden. Dieser Web zum Beispiel. Er scheint mir nicht auf Rache aus zu sein.
    Chade hatte die Stirn in Falten gelegt, als ich mit meinem Gabenversuch begonnen hatte. Nachdem ich geendet hatte, nickte er langsam. Ich verstand das Wesentliche seines Antwortgedankens. Wo … Web?
    In der Ecke da hinten. Er beobachtet sie alle nur.
    Das tat er in der Tat. Es sah fast so aus, als würde er dösen, aber ich vermutete, dass er genauso aufmerksam zuhörte und zuschaute wie wir. Chade und ich hockten noch eine Zeit lang dort zusammen. Dann schlug er mir leise vor: »Geh, und iss was. Ich werde aufpassen, während du weg bist. Wir werden von dir verlangen müssen, heute Abend so lange du kannst auf dem Posten zu bleiben.«
    Als ich später wieder aus der Küche zurückkehrte, brachte ich mehr Kissen, eine Decke, eine Flasche Wein und eine Handvoll Rosinen für das Frettchen mit, das mich begleitet hatte. Chade schnaufte verächtlich. Offenbar glaubte er, dass ich es mir ein wenig zu gemütlich machte. Dann ging er. Die vom Alten Blut maskierten sich wieder, bevor sie Diener zum Aufräumen in den Saal ließen. Den Dienern folgten Musiker und Gaukler, und die Königin und Chade gesellten sich wieder zu ihren Gästen. Diesmal waren auch die Repräsentanten der Herzöge dabei. Allesamt waren sie recht junge Männer. Sie machten nicht gerade einen guten Eindruck. Sie hockten zusammen und sprachen meist nur untereinander. Offenbar machte es sie nervös, den Abend in Gesellschaft von Zwiehaften verbringen zu müssen. Eigentlich hätten sie sich morgen bei den weiteren Verhandlungen zur Königin und zu Chade gesellen sollen. Ich sah jetzt schon voraus, dass es nur wenig Fortschritte geben würde, wenn überhaupt, und ich machte mir Sorgen um meinen Prinzen.
    Ich griff zu ihm hinaus und fühlte einen Augenblick später seine Reaktion. W o bist du, und was machst du?
    Ich sitze und höre einem Barden vom Alten Blut zu, der Lieder über die alten Tage singt. Wir sind in einer Art Unterstand am Ende eines Tals. So wie es aussieht,

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