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Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 03 - Der weisse Prophet

Titel: Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 03 - Der weisse Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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starrte zu dem schmalen Lichtstreifen empor.
    »Mir ist jetzt schon langweilig«, vertraute Sieber mir an. Er stand neben ihm und schnitzte etwas in die dicken Außenplanken.
    Nun, Tom Dachsenbless, wir sind also unterwegs. Wie geht es dir da unten ?
    Der Prinz klang fröhlich, aber was sollte man von einem Fünfzehnjährigen auch anderes erwarten, der sich auf einer Seereise befand, um einen Drachen zu erschlagen und das Herz einer Narcheska zu gewinnen? Ich fühlte Chade im Hintergrund und stellte ihn mir am Tisch neben dem Prinzen vor, während Pflichtgetreus Finger leicht über seinen Handrücken strichen. Ich seufzte. Wir hatten noch viel Arbeit vor uns, sollte die Gabenkordiale jemals funktionieren.
    Mir ist jetzt schon langweilig. Und Dick wirkt verzweifelt.
    Ah. Ich hatte gehofft, dass du eine Aufgabe vielleicht zu schätzen wüsstest. Ich werde einen Mann zu deinem Hauptmann schicken. Dick ist am Heck, an der Reling, und er könnte etwas Gesellschaft gebrauchen. Du wirst dich zu ihm gesellen.
Das war unmissverständlich Chade, der durch den Prinzen sprach.
    Ist er jetzt schon krank ?
    Noch nicht ganz; aber er hat sich selbst davon überzeugt, dass er es bald sein wird.
    Nun, zumindest würde ich auf diese Art an die frische Luft kommen, dachte ich säuerlich.
    Kurze Zeit darauf brüllte Hauptmann Langschopf meinen Namen. Als ich mich bei ihm meldete, informierte er mich darüber, dass ich mich um Dick, den Mann des Prinzen, zu kümmern hätte, der indisponiert auf dem Achterdeck stehe. Die Männer, die das mitbekamen, spotteten, jetzt müsse ich schon das Kindermädchen für einen Schwachkopf spielen. Ich grinste und erwiderte, dass es weit besser sei, oben an Deck über einen Schwachkopf zu wachen, als hier unten mit ihnen eingepfercht zu sein. Ich kletterte die Leiter hinauf und trat in die frische Seeluft hinaus.
    Ich fand Dick auf dem Achterdeck, wo er sich an der Reling festhielt und schwermütig Richtung Bocksburg blickte. Die schwarze Burg über der steilen Klippe wurde immer kleiner. Gentil stand neben dem kleinen Mann, seine Jagdkatze zu seinen Füßen. Weder er noch die Katze schienen sonderlich erfreut darüber zu sein, mich hier zu sehen, und als Dick sich über die Reling beugte und würgte, legte die Katze die Ohren an.
    »Hier ist Tom Dachsenbless, Dick. Es geht doch jetzt wieder, oder?« Gentil nickte mir knapp zu, von Edelmann zu Soldat. Wie immer musterte er mich abschätzend. Er wusste, dass ich nicht der war, der ich zu sein schien. In Burgstadt hatte ich ihm das Leben vor den Gescheckten gerettet. Sicherlich fragte er sich, woher ich so plötzlich gekommen war. Nun, er würde sich das weiter fragen müssen, so wie ich mich weiterhin fragte, wie viel Lutwin ihm von Fürst Leuenfarb und mir erzählt hatte. Wir hatten nie darüber gesprochen, und ich hatte auch nicht die Absicht, das zu tun. Ich setzte einen teilnahmslosen Gesichtsausdruck auf und verneigte mich.
    »Ich bin hier, um meine Pflicht zu erfüllen, Herr.« Mein Tonfall war neutral, aber respektvoll.
    »Ich freue mich, Euch zu sehen«, erwiderte Gentil. »Nun denn, Dick, Lebwohl. Du bist jetzt in guten Händen. Ich werde jetzt in die Kabine zurückgehen. Du wirst dich sicher bald besser fühlen.«
    »Ich werde sterben«, jammerte Dick. »Ich werde meine Eingeweide auskotzen und sterben.«
    Gentil blickte mich mitfühlend an. Ich tat so, als hätte ich das nicht gesehen, und nahm meinen Platz an der Reling neben Dick ein. Er beugte sich wieder weit hinaus und würgte erneut. Ich hielt ihn an der Jacke fest. Ach ja, die Abenteuer einer Seereise.

... verachteten die anderen Nutzungsmöglichkeiten der Tiermagie. Die Unwissenden glauben, dass die Alte Macht den Menschen nur die Fähigkeit verleihen kann, mit den Tieren zu sprechen (die folgenden Worte sind unlesbar), oder seine Gestalt zu verwandeln, um böse Absichten zu verfolgen. Gunrody Lian, der letzte Mensch, der in der Bocksburg offen eingestand (ein großes Fragment des Manuskripts ist hier verbrannt) auch um den Geist zu heilen. Er behauptete, dass auch Tiere instinktiv um die heilende Wirkung mancher Kräuter wüssten und Misstrauen gegen (Hier endet dieser Teil, und die nächste verbrannte Schriftrolle beginnt) ... legte die Hände an ihren Kopf, hielt sie fest und blickte ihr in die Augen. So stand er über ihr, während der grauenvolle Eingriff vorgenommen wurde, und sie wandte nicht einen Moment den Blick von ihm und schrie auch nicht vor Schmerz. Das habe ich mit

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