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Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 04 - Der wahre Drache

Titel: Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 04 - Der wahre Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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wird es uns zumindest raschen Zugang zu ihm verschaffen.«
    Ich rappelte mich auf. »Hast du einen Mantel für mich?«, fragte ich Burrich.
    Er ignorierte mich und blickte zu Chade. »Ist das das Gleiche, was du in der Nacht getan hast, als Listenreich gestorben ist? Was auch immer du damals versucht hast, es hat nicht so zuverlässig funktioniert, wie du wolltest. Was riskieren wir hier eigentlich?«
    Doch Chades Enthusiasmus angesichts des bevorstehenden Tests seines wunderbaren Pulvers hatte ihn bereits alle Vorsicht vergessen lassen. Er war wie ein Junge, der zum ersten Mal einen Drachen steigen lässt. »Das ist ganz und gar nicht das Gleiche. Damals hatte ich noch nicht genug Erfahrung und musste schneller handeln, als mir lieb war. Hast du eigentlich eine Ahnung davon, was es für eine Arbeit war, all die Kerzen und Holzvorräte für den Abend zu behandeln, ohne eigentlich zu wissen, was dabei herauskommen würde? Niemand hat das je zu schätzen gewusst, nein, ebenso wenig wie all die anderen Wunder, die ich für die Weitseher gewirkt habe. Aber wie auch immer, das hier ist etwas anderes. Hier ist der Maßstab viel größer, und ich werde so viel Pulver benutzen, wie wir für notwendig erachten. Diesmal wird es keine halben Sachen geben.«
    Burrich wandte den Blick zu mir und schüttelte den Kopf, als ich den Arm aus der Schlinge nahm und vorsichtig die linke Hand in den Ärmel schob. Er tat weh, aber ich konnte sie benutzen. Vorsichtig. Die Aussicht, dass der Drache noch diese Nacht sterben könnte, spornte mich an. Ein ruhigerer Teil von mir wusste, dass ich nur das Wort der Bleichen Frau hatte, dass der Narr freigelassen werden würde, wenn Eisfeuer tot wäre. Das war nicht gerade viel, doch alles, was ich hatte. Und sollte Chades Pulver die Bestie töten, der Narr jedoch nicht befreit werden, könnte eine zweite Ladung Explosionspulver uns vielleicht einen Weg in ihr Reich unter dem Eis eröffnen. Diesen Gedanken behielt ich jedoch erst einmal für mich.
    »Was für Gefahren gehen damit einher?«, fragte Pflichtgetreu, doch Chade winkte ab. »Ich habe ausführliche Tests gemacht. Ich habe Löcher im Strand gegraben, Feuer in ihnen entfacht, und als diese gut brannten, habe ich Kisten mit dem Pulver hineingelegt und mich zurückgezogen. Die darauf folgenden Explosionen haben Löcher in den Strand gerissen in direkter Proportion zu dem Pulver im Behälter. Warum sollte es bei Eis und Schnee anders sein? Oh, natürlich sind Eis und Schnee schwerer und dicker. Deshalb werden wir ja auch ein größeres Behältnis benutzen. Was nun das Feuer betrifft...«
    »Das ist leicht«, sagte ich. Meine Gedanken überschlugen sich bereits. Ich hatte Chades Mantel gefunden und legte ihn mir um die Schultern. »Wir brauchen irgendein Behältnis, einen großen Kochtopf. Der Kessel, in dem wir Eintopf kochen oder Schnee schmelzen zum Beispiel. Der dürfte reichen. Dann brauchen wir noch Zunder für ein kleines Feuer und das Brennöl des Narren aus seinem Zelt. Damit werde ich dann in den Tunnel kriechen, das Feuer entzunden, das Pulver hinzufügen und wieder hinauskommen. Schnell.« Chade und ich grinsten einander an. Sein Enthusiasmus hatte mich bereits angesteckt.
    Chade nickte und zog dann die Stirn in Falten. »Aber der Kessel ist nicht groß genug, um das ganze Pulverfass zu fassen. Ah, lasst mich nachdenken, lasst mich nachdenken ... Ich hab's. Mehrere Schichten Leder unter dem Kessel. Wenn du das Feuer im Kessel entfacht hast, kipp es aufs Leder. Da es nur für kurze Zeit ist, wird das reichen. Dann musst du das Fass ins Feuer werfen und wieder aus dem Tunnel kriechen. Schnell.« Wieder grinste er mich an, als wäre das alles nur ein Scherz. Peottre wirkte besorgt, die Narcheska verwirrt. Burrich runzelte die Stirn, und Prinz Pflichtgetreu war offensichtlich hin und her gerissen zwischen der Neugier eines Jungen, die Dinge passieren zu sehen, und der Pflicht eines Monarchen, alle Aspekte in Betracht zu ziehen. Als er sprach, wusste ich, welche Seite gewonnen hatte.
    »Ich sollte das tun, nicht Fi... Tom Dachsenbless. Sein Arm ist so gut wie nutzlos, und ich habe gesagt, dass ich es vollbringen werde. Es ist meine Aufgabe.«
    »Nein. Ihr seid der Thronerbe der Weitseher. Das dürfen wir nicht riskieren!«, widersprach ihm Chade vehement.
    »Ah! Dann gibst du also zu, dass es mit einem Risiko verbunden ist«, knurrte Burrich, während ich mir Chades Stiefel überstreifte. Sie waren zu groß für mich. Mir war nie

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