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Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 04 - Der wahre Drache

Titel: Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 04 - Der wahre Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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ich auch nicht! Wenn dieses Ding da aus dem Eis ausbricht und Hunger hat, wird es dann auch für uns >das Leben wählen    »FitzChivalric?«, hörte ich Gentil ungläubig sagen, der sich gerade hinter Chade näherte. »FitzChivalric? Ist es das, was er meint? Tom Dachsenbless ist FitzChivalric, der Zwiehafte Bastard?« Er wirbelte herum, packte Webs Arm und verlangte eine Antwort. Seine Augen waren weit aufgerissen, und der Schock hatte ihm den Atem verschlagen. Pflichtgetreus Freund starrte mich an, als hätte er mich nie zuvor gesehen, doch von Bewunderung war in seinen Augen nichts zu erkennen. Man hatte ihn um eine Legende betrogen, ihm nackte Erde gezeigt, wo er eine Goldader vermutet hatte.
    »Schschsch.« Das war Web, der ein Geheimnis zu bewahren hoffte, das seinem Schleier entwachsen war. »Nicht jetzt. Später. Später werde ich es dir erklären. Jetzt ist keine Zeit dafür.
    Er hat Eisfeuer geweckt. Nun ist es an uns, ihn zu befreien.« Web musterte mich und schien mit dem zufrieden zu sein, was er sah. Als er mir zunickte, war es fast eine Verbeugung, und er schritt an uns vorbei.
    Da fiel mir zum ersten Mal auf, dass die Zwiehafte Kordiale ihre Schaufeln und Hacken mitgebracht hatte. Das neue Ziel vor Augen verlieh ihr wieder Kraft. Flink und Kräusel brachten den Schlitten, um das Eis wegzuschaffen. Flink schaute weder mich noch Burrich an, als er an uns vorüberging. Dennoch war Burrich sich seiner Gegenwart bewusst, ließ sich vom kalten Schweigen seines Sohnes jedoch nicht abschrecken. »Sei vorsichtig, Sohn«, warnte er Flink. »Niemand weiß, was Fitz dort anten geweckt hat oder wie die Kreatur uns gegenüber empfindet.« Dann wanderte sein Blick zu mir, und ich sah, dass seine trüben Augen noch immer einen Mann zu durchdringen vermochten. »Was hast du da oben getan? Und warum ?«
    Vielleicht war auch die Zeit für diese Wahrheit gekommen. »Ich war das nicht - jedenfalls nicht zur Gänze. Ich wusste, dass der Drache noch lebte, aber ich konnte ihn nicht mit der Gabe erreichen, nur mit der Alten Macht. Meine Gabe war nicht stark genug. Doch dann hat Nessel mich gefunden, und...«
    »Und Nessel hat ihn geweckt!«, verkundete Dick glücklich, als er uns endlich erreichte. »Und ich habe sie gerettet und in Sicherheit gebracht. Sie liebt mich.«
    »Was
?«, platzte Burrich in einem Aufschrei der Wut und des Schmerzes heraus. »Nessel? Meine Nessel? Eine Zwiehafte? Das ist unmöglich, das kann nicht sein!«
    »Nein, sie ist keine Zwiehafte. Sie hat die Gabe.« Chade klang ungeduldig. »Aber sie ist nicht darin ausgebildet, und das ist gefährlich. Wieder so etwas, wofür wir uns bei Fitz und seinen Launen zu bedanken haben. Fast hätten wir sie im Gabenstrom verloren, aber Dick kannte sie gut genug, um sie zu finden und herauszuziehen. Sie ist jetzt in Sicherheit, Burrich, vermutlich arg verwirrt ob des Geschehens, aber in Sicherheit.«
    »Das ist zu viel. Damit werde ich nicht fertig.« Burrich hatte meinen Arm gehalten, doch nun war plötzlich ich es, der ihn stützte. Er schauderte. »Ich habe schon vermutet, dass sie über einen Hauch von Chivalrics Magie verfügt. Ich hege diesen Verdacht schon seit langem, und als sie mir von ihrem Wolftraum erzählte ... da habe ich gewusst, dass ich zu Kettricken gehen musste, um herauszufinden, was es zu bedeuten hatte, und um dafür zu sorgen, dass Nessel unterwiesen wird.« Er warf mir ein seltsames Lächeln zu, hin- und hergerissen zwischen Stolz auf Nessel und Angst um ihre Zukunft. »Und sie war stark genug, um einen Drachen zu wecken?«
    Plötzlich wurden wir alle von einer Gedankenexplosion erschüttert. Chade geriet ins Wanken und sank auf die Knie. Es war die Sprache der Drachen, die in unseren Geist eindrang. Tintaglia hatte uns gefunden.
    Geht und helft ihm! Grabt Eisfeuer aus, und krümmt ihm nicht eine Schuppe. Ich komme so schnell wie die Flamme, denn durch die Berührung eures und meines Geistes weiß ich, wo er ist, und so bedarf ich nicht länger der Führung eines Vogels! Ich warne euch: Ich bin nicht weit weg, und wenn ich eintreffe, erwarte ich, ihn zu sehen und von ihm begrüßt zu werden. Ist das nicht

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