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Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao

Titel: Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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streckte dabei den Arm in einer freundlichen Geste aus. Sie wichen erneut zurück. Auf keinen Fall wollte Dan diesem uralten, bösen Typen zu nahe kommen.
    »Kommt«, sagte er in einem Tonfall, den er wahrscheinlich für warm und kuschelig hielt, in den Ohren der Geschwister aber eher unheimlich klang. »Wir gehören doch alle zu einer Familie. Wir sollten Verbündete sein. Ihr seid auf der Suche nach den 39 Zeichen schon weit gekommen, doch wir brauchen alle Unterstützung. Wie wäre es mit einem einfachen Austausch von Informationen? Ich verrate euch, was ich über das große Geheimnis der Sakhet weiß, und ihr verratet mir, wo sich mein Neffe gerade aufhält. Ich weiß, dass ihr ihm sehr am Herzen liegt.«
    »Sie zuerst«, sagte Dan.
    Bae neigte den Kopf. »Mit Vergnügen. Wenn ich euch Vertrauen entgegenbringe, werdet ihr dasselbe tun, da bin ich mir sicher.« Er deutete mit seinem Stock auf die erste Sakhet. »Wir Ekaterina wissen einige Dinge mit Bestimmtheit. Unsere ruhmreiche Vorfahrin Katherine, die Königin des Einfallsreichtums, hat Europa verlassen und ist nach Ägypten gereist. Könnt ihr euch vorstellen, wie viel Mut eine Frau aufbringen musste, um im frühen 16. Jahrhundert alleine zu reisen? Wir wissen, dass sie zuerst nach Kairo kam und drei kleine Sakhet-Statuen kaufte. Eine hatte Augen aus Rubinen, eine aus Lapislazuli und eine aus Smaragden. Sie verkleidete sich dann als Mann und hat Kairo wieder verlassen. Wir wissen auch, dass sie sich mit einer Gruppe von Grabräubern getroffen und sie angeheuert hat, um mit ihr eine Fahrt den Nil hinauf zu unternehmen. Sie versteckte jede einzelne Sakhet und verbarg in jeder wiederum ein Geheimnis.«
    Bae starrte auf die Statue. »Sie ist schön, nicht wahr? Es ist kein Zufall, dass Katherine eine Göttin ausgesucht hat. Sie glaubte, dass man ihr zeitlebens nie das zugestanden hat, was sie verdiente – nur weil sie eine Frau war. Und das stimmt auch.« Er seufzte. »Wir wissen nicht, wie die anderen Häuser von Katherines Hinweis erfahren haben, aber wir wissen, dass sie über die Jahrhunderte hinweg danach gesucht haben. Dieser schreckliche kleine Lucian Napoleon wies seine Gelehrten an, nach Sakhet-Figuren Ausschau zu halten. Manche glauben sogar, dass er das Land überhaupt nur deswegen erobern wollte. Napoleon war nicht gerade für seinen Intellekt bekannt.« Bae schnaubte abschätzig. »Er hatte noch einen anderen Lucian auf der Expedition dabei, der für ihn die eigentliche Arbeit verrichtete. Bernardino Drovetti. Er war derjenige, der die erste Sakhet untersuchte und identifizierte. Zunächst befand sie sich in Napoleons Privatsammlung Und die Ekaterina unternahmen zahlreiche Versuche, sie zu stehlen. Schließlich entschied Drovetti, sie mit einer Sammlung wegbringen zu lassen, die er dem Louvre stiftete, um sie in Sicherheit zu bringen.«
    Amy traute sich nicht, Dan anzusehen. Bernardino Drovetti. Konnte er »B.D.« sein? Der Verfasser des Briefes, den sie im Sennari-Haus gefunden hatten?
    Der Hinweis ist nun unterwegs zum Palast von L in Paris …
    »Zum Glück war einer der Archäologen im Louvre ein Ekaterina. Er behauptete einfach, dass die Statue eine Fälschung sei, und hat sie zur weiteren Untersuchung zu uns zurückgeschmuggelt. Ha! Und alles direkt vor Drovettis Nase! Wir hatten das erste Puzzlestück gefunden.«
    Aber vielleicht gab es noch eine Sakhet , dachte Amy. Eine, von der ihr keine Ahnung hattet und die Drovetti in irgendeinen Palast schickte.
    Bae machte ein paar Schritte auf die zweite Sakhet zu. »Die Suche nach den Sakhets ging weiter. Gerüchte verbreiten sich schnell, und so kamen viele Cahills nach Ägypten, um ihr Glück zu versuchen. Die großen Entdecker Richard Francis Burton, Winston Churchill, Flinders Petrie, Mark Twain … keiner von ihnen war ein Ekaterina. Wir ziehen es vor, hinter den Kulissen zu wirken.«
    »Mark Twain?«, fragte Dan.
    »Ein Janus«, schnaubte Bae. »Die Abkömmlinge von Jane waren schon immer Aufschneider. Erst als sich Howard Carter auf die Suche machte – Grab um Grab, Höhle um Höhle -, fanden wir die zweite. Er war der größte Konkurrent von Flinders Petrie.«
    »Neben Carter der andere berühmte Archäologe zu dieser Zeit«, erklärte Amy. »Lucian?«, riet sie.
    Bae nickte. »Natürlich haben die Ekaterina gewonnen. Carter hat sie gefunden. Hier, diese mit den Smaragd-Augen. Es gab nur ein Problem. Die Statue ist massiv. Sie ist zwar äußerlich mit den anderen identisch, aber es gibt

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