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Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao

Titel: Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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Cotters Füßen wieder ab. »Ich bin überrascht, dass Sie versuchen wollen, mich hereinzulegen«, sagte sie. »Das ist nie eine gute Idee. Das ist eine Fälschung.«
    »Aber ich versichere Ihnen, dass sie echt ist.«
    »Ha! Sie denken wohl, ich bin von gestern? Kein Geld für Sie.« Irina erhob sich und eilte davon.
    Sie fragte sich, ob es am Flughafen Direktflüge nach Marokko gab. Die alte Stadt Rabat war ihr nächstes Ziel.
    Als sie in ein Taxi sprang, beglückwünschte sie sich selbst. Sie hatte den kurzen sentimentalen Moment in Nefertaris Grab überwunden. Sie konnte es sich einfach nicht erlauben, noch einmal schwach zu werden.
    Wenn sie die 39 Zeichen erst einmal beisammenhatte, konnte sie es sich vielleicht leisten, großzügig zu sein. Oder vielleicht doch nicht, schließlich gab es keinen Grund, über das Ziel hinauszuschießen. Na, vielleicht nur ein bisschen. Weniger streng. Bis dahin würde sie sich keine Ablenkung mehr erlauben. Und sie würde keinen Fuß mehr in ein Grab setzen. Zu viele Geister. Zu viele Erinnerungen …
    Irinas Auge begann zu zucken.
    »Zum Flughafen. Und geben Sie Gas!«

Zwanzigstes Kapitel

    »Es hat funktioniert«, jubelte Dan. »Das ist gut, oder?«
    »Ja«, stimmte ihm Amy zu. Irina war nach Marokko abgeflogen, und sie hatten auch dabei zugesehen, wie Theo und Hilary an Bord ihres Flugzeugs Richtung Kairo gestiegen waren.
    »Warum siehst du dann so deprimiert aus?«, fragte Nellie. »Du solltest feiern. Du hattest den tollen Plan. Du hast ein Stück alten Papyrus gekauft und Theo hat Katherines Handschrift perfekt nachgemacht. Wir haben eine perfekte falsche Statue gefunden und ein Loch hineingebohrt. Dank unseres vereinten Genies hast du gerade eure schlimmste Feindin auf eine einfache Fahrt nach Wolkenkuckucksheim geschickt. Außerdem bin ich diejenige, die weinen sollte. Mein Herz ist gebrochen.« Nellie wedelte mit ihrem Löffel herum und tauchte ihn dann wieder in den Joghurt mit Honig. »Hm, lecker.«
    »Du hattest für ungefähr fünf Minuten ein gebrochenes Herz«, berichtigte Amy.
    Nellie zuckte mit den Schultern. »Was, soll ich etwa aufhören zu essen?« Sie zeigte mit dem Löffel auf Amy. »Du darfst niemals bereuen, jemandem vertraut zu haben. Es beweist, dass du ein Herz hast. Aber wenn sich rausstellt, dass er ein betrügerischer Wurm ist, dann werde ich doch meine Zeit nicht mit Heulen verschwenden. Weil ich nämlich viel zu großartig dafür bin.«
    Amy merkte, dass Nellie ihr sagen wollte, sie solle über Ian hinwegkommen. Konnte sie sich wirklich etwas von Nellies Selbstvertrauen abschauen? Sie fühlte sich niemals großartig . Manchmal, wenn sie einen guten Tag hatte, konnte sie vielleicht die magische Marke von nicht übel überspringen.
    »Es war ein glänzender Plan«, bekräftigte Dan. »Du wusstest, dass Irina keine Million Dollar rausrücken würde.«
    »Sie hat keine Million Dollar«, erklärte Amy. »Sie wollte Theo reinlegen, um an den Hinweis zu kommen. Und sie wollte ihn so sehr, dass sie sich nicht die Mühe gemacht hat nachzudenken, dass sie ihn vielleicht ein bisschen zu einfach bekommen hat.«
    »Das ist die tödliche Schwäche der Lucian«, sagte Dan. »Sie halten sich für brillant.«
    Nellie löffelte den Rest ihres Joghurts aus und streckte sich. »Ich geh runter zum Pool. Vorschlag, versucht doch, den Abenteuerhighway mal für einen Tag links liegen zu lassen.«
    »Ich habe nachgedacht«, verkündete Dan, nachdem Nellie gegangen war. »Ich glaube, dass Grace uns auf diese Reise vorbereitet hat. Erinnerst du dich noch an das Wochenende, als sie uns mit nach New York genommen hat? Wir sind ins Metropolitan Museum of Art gegangen und haben ein paar Stunden im ägyptischen Flügel verbracht. Erinnerst du dich an den Tempel von Dendur?«
    »Du hast recht!«, rief Amy. »Sie hat uns alles über den großen Staudamm in Assuan erzählt und dass all diese Sehenswürdigkeiten überschwemmt worden waren und wie sie deshalb gerettet werden mussten. Wie zum Beispiel den Tempel von Dendur. Aber das ist alles, woran ich mich erinnere. Wenn sie uns damals einen Tipp gegeben hat, dann ist er verloren.«
    »Sie hat uns warme Brezeln gekauft«, sagte Dan. »Daran kann ich mich erinnern.«
    Eine Erinnerung blühte in Amy auf. Eine von Hunderten, die ihre Großmutter betrafen und in ihrem Kopf und ihrem Herzen vergraben waren. Brezeln mit Butter auf der Museumstreppe essen. Es war Herbst gewesen. Sie erinnerte sich an die leuchtend orangefarbenen Bäume im

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